Seit über einem Jahrhundert steht der Name Optimus für zuverlässige Outdoor-Kocher und cleveres Kochzubehör. So hat das 1899 in Stockholm gegründete schwedische Unternehmen im Laufer seiner langjährigen Firmengeschichte technische Massstäbe gesetzt und so mancher Expeditionen zum Erfolg verholfen. Vom Gas-, Benzin- und Hybridkocher über Kochtöpfe und Besteck bis hin zu Schwämmen und Isolierbeuteln findet sich alles im Programm, was das Herz eines jeden Outdoorkochs höher schlagen lässt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die hochwertigen Produkte beim Camping, der Biwaktour oder auf einer Expedition zum Einsatz kommen – die Outdoor-Küchen der Schweden sind Kult und zählen zu den wichtigsten Utensilien für kleine wie auch große Abenteuer.
Um möglichst effizient kochen zu können und dabei so wenig Platz wie möglich in Anspruch zu nehmen, haben wir uns bei den Planungen unseres zweimonatigen Neuseeland-Trips ganz bewusst für ein Rundum-Sorglos-Paket von Optimus entschieden, das uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Neben einem Gaskocher für alle vier Jahreszeiten, einem Kochset inkl. Kochtopf und Pfanne sowie Besteck komplettierte auch ein Isolierbeutel für Fertignahrung das Packet. Dieses ist Teil des Konzepts „360° Outdoor Kitchen“ der Katadyn Produkte AG, das sich aus einem Optimus Kocher, einem Wasserfilter sowie Trek’n Eat Fertiggerichten zusammensetzt. Im Testbericht erfahrt ihr, ob unsere mobile Küche auch tatsächlich die knurrenden Mägen milde stimmen konnte.
Optimus Vega – Gaskocher für alle vier Jahreszeiten mit einklappbaren Standfüßen und Windschutz für mehr Effizienz
Standsicher sorgt der Vega Gaskocher von Optimus dank seiner dreibeinigen und bodennahen Konstruktion für eine effiziente Kochstelle. Durch die einklappbaren Standfüße lässt sich der Kocher zudem an die unterschiedlichen Topfgrößen anpassen, damit selbst größere als auch kleinere Durchmesser darauf nicht kippeln oder umkippen können. Die Gaskartusche wird anders als bei den üblichen Schraubkochern nicht direkt mit dem Kopf verbunden, sondern über einen externen und mit einem drahtummantelten Schlauch. Somit steht der Kocher tiefer am Boden und die Gaskartusche kann mit gewissem Abstand zur Flamme positioniert werden. Dadurch soll nicht nur eine erhöhte Stabilität gewährleistet sein, sondern auch die Bedienung erleichtert werden.
Im Lieferumfang beinhaltet ist ein faltbarer Windschutz aus Alu, der für eine erhöhte Effizienz beim Kochen sorgen soll und um den Kocherkopf herum positioniert wird. Das Besondere am Vega ist jedoch der 4-Jahreszeiten-Modus, indem zwei kleine Standfüße am Gasschlauch ausgeklappt und somit die Gaskartusche auf den Kopf gestellt werden kann. Durch den Flüssigbrennstoffmodus soll das Kochen auch bei extremen Minustemperaturen problemlos möglich sein, wo andere Modelle bereits an ihre Grenzen stoßen.
Das aF-Fazit von Veit:
Wir haben mit dem Kocher so manches Abendmahl auf den Tisch gezaubert. Besonders begeistert hat uns vor allem der sichere Stand des Kochers, der im Gegensatz zu den Schraubversionen deutlich tiefer am Boden steht und die Standfläche nicht nur auf den Umfang der verwendeten Gaskartusche reduziert ist. Auf diese Weise lässt sich auch einmal ein übergroßer Nudeltopf darauf platzieren, ohne dass der Aufbau beim Justieren der Flamme jedes Mal umzukippen droht. Die einklappbaren Standfüße tragen hierzu ebenfalls bei und lassen sich optimal an den Durchmesser des verwendeten Kochgeschirrs anpassen. Praktisch ist auch die über den verstärkten Schlauch erleichterte Bedienung, denn anders als sonst üblich verbrennt man sich dabei nicht mehr die Finger und muss zum Justieren nicht mehr unter dem heißen Brennerkopf herumfummeln.
Positiv fiel vor allem die hohe Effizienz des Vega auf, die sich dank des mitgelieferten Alu-Windschutzes noch um ein Vielfaches steigern lässt – besonders bei schlechten Wetterbedingungen. Binnen weniger Sekunden erhitzt man so selbst größte Mengen an Wasser oder Schnee. Einziges Manko ist der etwas zu unflexibel geratene Schlauch für die Gaszufuhr, wegen dem die sonst gute Standfestigkeit unter Umständen etwas leiden kann. Denn mit daran befestigter Gaskartusche verdreht sich dieser gerne etwas und verursacht dadurch ein seitliches Wegkippen des Kocherkopfs – kein Drama, da das Gewicht des Kochtopfs dieses Problem zumeist ausgleicht, aber mitunter etwas nervig im handling, wenn man das Geschirr zum Umrühren kurz hochheben muss. In Summe ist der Vega aber ein grundsolider Kocher, der auch für die Zubereitung größerer Mahlzeiten herhalten kann. Nur zum Einsatz in kälteren Gefilden und den Winterbetrieb können wir aktuell noch kein finales Urteil abgeben.
+ Winterbetrieb durch ausklapbare Standfüße für die Gaskartusche
+ einklappbare Standfüße für diverse Topfgrößen
+ faltbarer Windschutz mit im Lieferumfang
+ standfest auf jedem Untergrund
+ effiziente Brennleistung
– etwas zu steifer Gasschlauch
– sperrige Windleiste am Beinende
Die Details:
Ausstattung: einklappbare Standfüße, externer Kartuschenanschluss mit Überkopffunktion für den Einsatz im Winter, faltbarer Windschutz aus Alu (optional erhältlich für 9,95 Euro), Packsack
Einsatzbereich: Expeditionen, Touren und Camping
Brennstoffe: Butan/Isobutan/Propan Gaskartuschen
Anschluss: Dreh- bzw. Schraubverschluss für Gaskartuschen
Leistung: 2.600 Watt / 8.840 BTU
Siedezeit: ca. 4,5 Minuten, 160 Minuten Brenndauer bei voller Leistung (mit 230 g Gaskartusche)
Packmaß: 13 x 7 x 6,5 cm
Durchmesser: 6.5 cm (gefaltet)
Gewicht: 178 g
Preis: 99,95 Euro (UVP)
Optimus Terra HE Kochset – dreiteiliges Set mit zwei Töpfen, Pfanne, Griffzange und Neopren-Packtasche
Das 3-teilige Kochset beinhaltet insgesamt zwei Töpfe und eine Bratpfanne, die auch als Deckel fungiert. Im lieferumfang ebenfalls mit inbegriffen ist eine Griffzange sowie eine Neoprentasche, in der das komplette Set verstaut werden kann. Die einzelnen Komponenten sind aus hart anodisiertes Aluminium gefertigt. Der große Kochtopf (1,75 Liter) ist noch zusätzlich mit einem Wärmetauscher für eine Erhöhung der Effizienz sowie die Reduzierung der Kochzeit um 20% und einer auf der Innenseite platzierten Maßeinheit (ml und oz) ausgestattet.
Sowohl der kleinere Topf (1,7 Liter) als auch die Bratpfannen-Deckel-Kombination ist mit einer Antihaftbeschichtung versehen, damit die darin zubereiteten Mahlzeiten nicht allzu leicht anbrennen können. Zum Anheben der Töpfe oder Fixieren beim Umrühren dient die mitglieferte Griffzange aus Alu, welche die Hitze der Töpfe nicht weiterleitet. Und damit Suppe & Co. länger warm bleiben, dient die Neoprentasche auch als Isolationsschicht bzw. Schutzmantel vor Kratzern und Stößen während des Transports.
Das aF-Fazit von Vroni:
Praktisch verpackt kommt das Kochset daher, in dem sich alles findet, was man für eine gut ausgestattete Outdoor-Küche so braucht. Sämtliche Bestandteile lassen sich wunderbar ineinander stapeln und mit etwas Packkunst lassen sich sogar auch die Gaskartusche und der Kocher noch in der Neoprentasche unterbringen. Der große Kochtopf bietet mit 1,75 Litern genügend Platz für die Zubereitung größerer Mahlzeiten oder zum Kochen von Nudeln bzw. Kartoffeln, während der kleinere und deutlich leichtere Topf mit 1,7 Litern bspw. für die Soße herhalten kann. Damit nichts anbrennt, sind Töpfe und Pfanne zusätzlich beschichtet, sodass selbst beim Anbraten von Nudeln die Zutaten nicht allzu schnell an den Alu-Wänden kleben. Damit das Wasser noch schneller zum Sieden kommt, lässt sich die Bratpfanne auch als Deckel zweckentfremden. Und last but not least, dient die mitgelieferte Griffzange als Henkel, um die heißen Töpfe sicher bewegen oder anheben zu können.
Kommen wir nun zum großen ABER! Natürlich sollte man beim Kochen nicht mit einem Alu-Löffel im Kochtopf herumstochern, dennoch hat selbst mit größter Vorsicht die Beschichtung bereits nach kürzester Zeit enorm gelitten und ist alles andere als besonders kratzfest. Dadurch sind die Mahlzeiten leider auch recht schnell angebrannt, wenn man mal nicht so aufmerksam war und ständig umgerührt hat. Auch die versprochene Effizienzsteigerung des großen Kochtopfs dank des Wärmetauschers können wir nicht wirklich bestätigen. Vielmehr stört der „Anbau“ beim Platztieren des Kochtopfs auf dem Kocher, da die eigentliche Standfläche doch erheblich dezimiert wird. Etwas unpraktisch ist auch der Bratpfannendeckel, der sich auf den Topf gestülpt mithilfe der Griffzange nur sehr umständlich wieder abheben lässt. Hier wurde das Konzept irgendwie nicht konsequent bis zum Ende durchdacht.
Und um die Kritikpunkte noch abzurunden, fällt das Gesamtgewicht für eine Mehrtagestour in den Bergen dann doch etwas zu hoch aus. Dadurch eignet sich das Terra HE Kochset eher für den Camper-Van als für ausgedehnte Rucksack-Abenteuer. Hier empfehlen wir dann doch den von uns ebenfalls getesteten Optimus Elektra FE Cook Kochsystem, das deutlich leichter und kompakter ausfällt – natürlich mit dem notwendigen Kompromiss in punkto Volumen.
+ platzsparend ineinander stapelbar
+ praktische All-in-One-Lösung
+ Neoprentasche zum Verstauen
– Beschichtung nicht kratzfest
– unpraktischer Wärmetauscher
– schlecht bedienbarer Deckel
– verhältnismäßig schwer
Die Details:
Besonderheiten: Topf mit Maßeinteilung (1,75 Liter), Wärmetauscher am Topfboden für eine reduzierte Kochzeit und mehr Effizienz
Lieferumfang: 1 Topf + Heat Exchanger, 1 „Non-stick“ Kochtopf, Bratpfannen-Kombideckel, Alu-Griffzange, Neoprentasche
Material: hart anodisiertes Aluminium
Größen: Bratpfanne: ca. 18 x 10 cm
Volumen: 1,75 Liter + 1,7 Liter (Töpfe)
Packmaß: 18,8 x 10/ 8,5 cm
Gewicht: 720 g
Preis: 69,95 Euro (UVP)
Optimus Titan Besteckset – ultraleichtes und dreiteiliges Set aus Messer, Gabel und Löffel inkl. Transportkarabiner
Das leichtgewichtige und robuste Besteck aus Reintitan besteht aus einem Set aus Messer, Gabel und Löffel. Allesamt verfügen sie über eine Öse am Griff, um sie geschlossen an einem mitgelieferten Karabiner befestigen zu können. Für einen besseren Grip sind die Griffe mattiertert, während der Besteckkopf poliert ist, um das Reinigen zu erleichtern.Mit einem Gewicht von insgesamt gerade einmal 52 Gramm sollte das Bundle in keiner Outdoorküche fehlen.
Das aF-Fazit von Mitch:
Ich habe über die Jahre schon so manches Besteck mit mir durch die Weltgeschichte getragen. Und keines war so leicht und praktikabel wie das Besteckset aus Titan von Optimus. Wozu soll ich mich mit irgendwelchen Zwischenlösungen wie die sogenannten „Göffel“ abgeben, wenn ich bei minimalem Gewicht alles haben kann!? Damit macht das Essen aus Fertignahrungstüten oder aus Camping-Kochsets endlich wieder Spaß. Doch das Besteck liegt nicht nur gut in der Hand, ist scharf bzw. spitz genug, sondern lässt sich obendrein auch noch bestens reinigen.
+ stabil und robust
+ besonders leicht im Gewicht
+ Mini-Karabiner zum Befestigen
– etwas sperrig im Packmaß
Die Details:
Besonderheiten: Öse und Karabiner zum Befestigen der einzelnen Komponenten
Material: Reintitan
Maße: Gabel 16,5 cm /Löffel 16,5 cm / Messer 18 cm
Gewicht: 52 g (Optimus Titan Besteckset 3-teilig)
Garantie: 2 Jahre
Preis: 24,95 Euro (UVP pro Set)
Optimus (H)EAT Insulation Pouch – Isoliertasche für Fertignahrungstüten und zum Anwärmen eiskalter Hände
Die praktische „Isolationstasche“ (H)EAT Insulation Pouch soll sich optimal dazu eignen, die Fertignahrungs-Tüten von Trek’n Eat oder anderen Herstellern warm zu halten. Denn in der regel müssen die darin zubereiteten Gerichte für ein paar Minuten ziehen, nachdem heißes Wasser aufgegossen wurde. Im Winter geht dabei schnell ein Großteil der Wärme verloren und die Speisen können mitunter nur noch lauwarm genossen werden. Damit die Hitze dort bleibt, wo sie hingehört, sorgt der aus isolierende Schaumstoff für eine zusätztliche Dämmschicht.
Die beiden seitlich platzierten Einschubtaschen sorgen zudem dafür, dass auch die Hände nicht auskühlen. Im Beutel finden sowohl Outdoor-Nahrungstüten oder auch ein Solo-Kochtopf ausreichend Platz. Für ein leichteres Verstauen der jeweiligen Utensilien kann der Beutel am Rand auch über einen Klettverschluss geweitet werden. Und sollte doch einmal etwas daneben gehen, kann das Material problemlos in die Waschmachine wandern.
Auch das Befüllen der Tüte mit heißem Wasser erfolgt weitaus leichter als ohne den (H)eat Pouch von Optimus. Einzig die Schlaufen sind etwas zu eng geraten, sodass größere Hände kaum mehr Platz finden. Kleine Hände hingegen lassen sich an den Seiten einschieben, um die abstrahlende Hitze der Fertignahrung zum Aufwärmen zu nutzen. Ziemlich schlaue Lösung, wäre da nicht das doch recht hohe Gewicht und das sperrige Material. Als Ergänzung zur gut sortierten Outdoorküche aber ein durchaus brauchbarer Helfer.
+ isoliert zuverlässig
+ stabiler Halt für Fertignahrungstüten
+ nützliche Ergänzung für die Outdoorküche
– Handschlaufen zu eng gefasst
– recht sperrig und verhätlnismäßig schwer
Die Details:
Besonderheiten: Einschubtaschen zum Wärmen der Hände, passgenau für Trek’n Eat
Material: Schaumstoff
Maße: 17,5 x 20 x 15 cm
Gewicht: 77g
Preis:14,95 Euro (UVP)
*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.