Expedition – Grönlanddurchquerung: MONTANE® Athletin Birgit Lutz durchquert erfolgreich Grönland

von | 20. Juli 2013 | Allgemein

27 Tage, 560 Kilometer, 75 Kilo Gepäck pro Person – das sind die Eckdaten der Grönland-Durchquerung von Birgit Lutz, Hannes Boneberger und Thomas Raach. Die MONTANE® Athletin und ihr Team waren am 7. Mai 2013 in Kangerlussuaq an der Westküste Grönlands gestartet und konnten am Abend des 2. Juni 2013 ihr Ziel an der Ostküste erreichen – eine kleine Hütte am Fjord von Isortoq. „Unterwegs war es einige Male wirklich sehr schwierig und die Bedingungen teils schon sehr zäh. Und wenn man dann bei Kilometer 200 ist und noch 360 vor sich hat, beginnt man schon mal zu zweifeln. Aber darin besteht dann die eigentliche Kunst: Die weite Strecke nie als Ganzes anzusehen und sich nicht von ihr beeindrucken zu lassen, sondern sie in sinnvolle Tagesetappen aufzuteilen und die eigenen Sinne für eine wundervolle Tour durch eine gigantische Landschaft zu sensibilisieren.“ fasst Birgit Lutz ihre Eindrücke zusammen.

Expedition - Grönlanddurchquerung: MONTANE® Athletin Birgit Lutz durchquert erfolgreich Grönland

© Hannes Bonneberger

Schneesturm, Whiteout und verlassene Polarstationen

Zu Beginn der Grönland-Durchquerung hatte jeder Schlitten ein Gewicht von etwa 75 Kilo, mehr als das eigene Körpergewicht. Mit diesem Gepäck in der Pulka stieg das Dreierteam um Birgit Lutz über den Gletscher auf eine Höhe von rund 2.500 Metern auf. Doch auf dem Weg zu ihrem ersten Etappenziel hatten sie mit Whiteouts und heftigen Schneestürmen zu kämpfen. So wanderte das Team mehrere Tage durchs weiße Nichts. In einer Nacht brach unter der Last der heftigen Sturmwinde sogar eine der doppelten Zeltstangen. Eingehüllt in diese Naturgewalten erreichte die kleine Expedition am 12. Tag schließlich die Dye-Station, eine verlassene Polarstation der Amerikaner aus den Zeiten des Kalten Krieges. „Eine absolut gespenstische Situation“, erinnert sich Birgit Lutz, „erst läuft man tagelang durch das weiße Nichts und dann steht da mitten im Eis auf einmal dieses verlassene, eingewehte Monstrum aus Beton und Stahl.“ Noch unheimlicher wirkte die Station im Inneren, wo sich eine Szenerie bot, als wäre das Haus erst gestern überstürzt verlassen worden. Nach einem kurzen Aufentalt in der Polarstation ging es weiter. Bei deutlich besserem Wetter kämpfte sich das Team weiter bergauf, bis es schließlich am Morgen des 19. Tags den Sattel erreichte und damit den höchsten Punkt der Traverse überschreiten konnte. Von hier an erschwerten abwechselnd tiefe Sastrugi und frischer Neuschnee das Vorankommen der Expedition.

Expedition - Grönlanddurchquerung: MONTANE® Athletin Birgit Lutz durchquert erfolgreich Grönland

© Hannes Bonneberger

Grönlands Berge sind wahre Glücksbringer

„Unbeschreiblich“ war der Moment für Birgit Lutz, als sie am Horizont der flachen Eisebene von Grönland zum ersten Mal wieder Berge sah: „Auf einmal war über dem weißen Horizont deutlich eine Bergkette zu erkennen. Land. Das Ende des Eises. Das war ein wunderbares Gefühl, warm und voller Freude: Bald würden wir es geschafft haben! Darüber war ich wahnsinnig glücklich, denn unterwegs waren die Bedingungen teils doch schon recht zäh.“ So auch im Fjord von Isortoq, wo die Gruppe nicht bis zum eigentlichen Ziel weitergehen konnte, da die Meereisdecke bereits aufgebrochen war. So konnten sie nur bis zur Hälfte mit Skiern an die Eiskante heranfahren, um von dort aus dann mit einem Motorboot den Rest des Weges zur einsamen Inuitsiedlung Isortoq zurückzulegen. Per Hubschrauber ging es am nächsten Tag schließlich weiter nach Tassilak und Kulusuk, und von dort aus über Island zurück nach München.

Expedition - Grönlanddurchquerung: MONTANE® Athletin Birgit Lutz durchquert erfolgreich Grönland

© Hannes Bonneberger

Das Auf und Ab und An und Aus der Birgit Lutz

Die stetig wechselnden klimatischen Bedingungen stellten die von MONTANE® bereitgestellte Ausrüstung vor so manche Herausforderung: Wind- und Nässeschutz, Wärmeleistung und höchste Atmungsaktivität waren im stetigen Wechsel gefordert. Zum Glück blieben wenigstens die Temperaturen halbwegs human: In der Nacht sanken sie zwar auf bis zu -29 Grad, tagsüber wurde es teilweise aber so warm, dass die Teilnehmer ihre Bekleidungsstrategie verfeinern mussten: „Morgens startete ich mit der ‚Alpine Endurance‘ Shell aus eVent, darüber zog ich noch die ‚Nitro Vest‘ Daunenweste – je nachdem wie stark der Wind wehte. Bei wärmeren Temperaturen legte ich als erstes die Weste ab, später lief ich sogar komplett ohne Jacke. Wenn es windig wurde, hatte ich zudem meistens das Windshirt ‚Featherlite Smock‘ über die Funktionsunterwäsche gezogen – eine wirklich tolle Kombi für warmes Wetter mit kühlem Wind„, erklärt Birgit ihre Strategie.

Quelle: MONTANE + outdoor relations