Testbericht – Mountainbike: Sattelfest durch die Trails mit einem kompletten MTB-Outfit für Damen

von | 25. August 2015 | Testberichte

Wie man im Volksmund zu sagen pflegt, hat jede Anschaffung stets eine weitere Anschaffung zur Folge: Ein neues Kleid für die Hochzeit der besten Freundin gekauft? Da fehlen doch noch die passenden Schuhe. Die stylische Snowboardjacke für die nächste Wintersaison hängt bereits im Schrank, aber irgendwie will der alte Helm farblich nicht so recht harmonieren? Die Liste ließe sich beliebig fortsetzten. Und besonders beim Einstieg in eine neue Sportart wie dem Mountainbiken trifft die Aussage wohl ziemlich genau des Pudels Kern. Denn mit dem neuen Rad alleine ist es noch lange nicht getan. Vielmehr muss auch in puncto Sicherheitsausrüstung und Bekleidung der Geldbeutel das ein oder andere Mal weit geöffnet werden. Dadurch leert sich das Konto häufig schneller als man MTB sagen kann.

Was gehört zum Montainbike-Outfit für Einsteigerinnen eigentlich dazu?

Damit sich Bike-Frischlinge im dichten Wald aus Helmen, Handschuhen und Co. besser zu Recht finden, haben wir in unserem großen Ratgeber Mountainbike zusammengefasst, worauf es bei den ersten Runden auf dem neuen Gefährt wirklich ankommt, welche Extras eher in den Bereich „Nice to have“ fallen und worauf beim Kauf geachtet werden sollte. Als Anregung für den nächsten Shoppingausflug stellen wir nun ein komplettes MTB-Outfit für Mädels vor, das wir uns aus den aktuellen Sommerkollektionen verschiedener Hersteller zusammengestellt haben. Mit dabei sind u.a. die schwedische Bikemarke POC, der Handschuhspezialist Roeckl, Kompressionsbekleidung von CEP, der deutsche Bergausrüster Vaude sowie der Sportbrillenexperte Alpina. Darüber hinaus hatten wir auch ein MTB-Outfit von Norrona für die Mädelsfraktion unter den Mountainbikern im Test. Auch für die Jungs haben wir ein komplettes Outfit zusammengestellt. Zum Beitrag für die Herren der Schöpfung geht’s hier entlang.

POC Trabec Race MIPS – Allmountain-Helm als bestmöglicher Kopfschutz

Sicherheit steht beim High-End Helm der Schwedenfraktion an erster Stelle. Der Trabec Race MIPS ist mit dem innovativen Multi Directional Impact Protection System (MIPS) ausgestattet, welches sowohl statische als auch Rotationskräfte absorbiert und somit das Gehirn im Falle eines Sturzes noch besser schützen soll. Das Design des Trabec ist unverwechselbar POC – klare Geometrien, Hochglanz-Finish und verstellbares Visier. Während die einen den einzigartigen Look lieben, werden die anderen damit einfach nicht warm.

Da die Optik beim MTB-Helm aber ohnehin nicht ausschlaggebend sein sollte, gehen wir schnell weiter zu den wichtigeren Punkten wie den „inneren Werte“ sowie der Belüftung und der Passform. Im Gegensatz zu vielen klassischen Halbschalen umschließt der POC Trabec auch den Hinterkopf. Die Innenstruktur aus EPS-Schaum wird von einer Hartplastikschale vollständig ummantelt. Eine Zwischenlage aus Aramid-Fasern soll für zusätzliche Steifigkeit sorgen. Insgesamt 16 Belüftungsöffnungen verhindern laut Hersteller, dass der Biker überhitzt. Über die Weite des Kinnriemens sowie des Headrings und durch eine Verstellung der Aufnahmepunkte des Haltesystems in der Helmschale kann der POC Trabec an die persönliche Kopfform angepasst werden.

Unser Fazit:

In puncto Sicherheit macht dem POC Trabec Race MIPS so schnell wirklich niemand etwas vor, weshalb die Halbschale vor allem für die etwas waghalsigeren Trail-Fahrerinnen eine Überlegung wert ist. Allerdings ist der Helm nicht für jede Kopfform geeignet. Daher unbedingt vor dem Kauf anprobieren, was man aber eigentlich ohnehin immer tun sollte. Durch den tief gezogenen Nackenbereich kann es – wie bei allen Enduro-Helmen – etwas wärmer am Kopf werden. Die Belüftung ist unserer Erfahrung nach aber auch bei steileren Anstiegen noch recht passabel, wenn auch nicht optimal.

Das Design des POC Trabec ist wiederum definitiv Geschmackssache: Uns persönlich war der Helm einfach zu klobig, was sicherlich durch den recht kleinen Kopf der Testerin nochmals begünstigt wurde. Den Preis von über 200,- Euro kann man trotz der technischen Ausgereiftheit als wirklich sportlich bezeichnen. Ob man so viel Geld für einen Helm wirklich ausgeben möchte, muss letztlich jeder selbst entscheiden. Der POC Trabec Race wird auch ohne MIPS-Technologie angeboten und ist dadurch gleich auch eine ganze Ecke billiger.

Die Details:
Einsatzbereich: XC, Trail, All-Mountain, Enduro
Technologie: MIPS, Ventilation Channel System, Aramidfaser-Gewebe für Schutz und Haltbarkeit
Besonderheiten: 16 Belüftungsöffnungen, Schnappverschluss; Kopfumfang und Neigung des Verschlusssystems können am Hinterkopf verstellt werden
Farben: White/Black, Radon Blue, Black/White
Größen: XS/S (51-54cm), M/L (55-58cm), XL/XXL (59-62cm)
Gewicht: 350g
Preis: 230.- Euro (UVP)

Roeckl INAZU mit XRD-Dämpfung – Stoßfänger für zierliche Hände

Schlicht, schmal und zum Reinschlüpfen“ – so beschreibt der Handschuhspezialist Roeckl seinen Unisex Kurzfingerhandschuh INAZU. Soll heißen: Das sportliche Stück verfügt über keinen Klettverschluss, sondern ist dank eines elastischen Lycra-Bändchens komplett riegellos konzipiert. Und auch beim Design gibt es keinen überflüssigen Schnick-Schnack oder graphische Spielereien. Was den INAZU dennoch zu etwas Besonderem macht, ist das Polster. Denn der Bike-Handschuh setzt auf ein High-end Dämpfungsmaterial namens XRD® EXTREME IMPACT PROTECTION.

Dieses ist nicht nur dünn, flexibel und hoch atmungsaktiv, sondern auch extrem stoßabsorbierend. Demnach soll es bis zu 90% der Aufprallenergie kompensieren können. Der Hochleistungsschaumstoff verspricht aber nicht nur perfekten und komfortablen Schutz, sondern soll dank eingearbeitetem Microban auch unangenehme Geruchsbildung verhindern. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schaum- oder auch Gel-Polstern kann das Material zudem gelocht werden. Dadurch sind die Handinnenflächen besser belüftet.

Unser Fazit:

Der Roeckl INAZU kommt auf den ersten Blick etwas unspektakulär des Weges. Bei näherem Hinsehen – und dem ersten Abflug vom Bike – entpuppt er sich dank der innovativen XRD Dämpfung jedoch als äußerst praktischer und zuverlässiger Gefährte. Der Schaumstoff absorbiert trotz seines geringen Gewichts hervorragend Stöße und Vibrationen, sodass die Hände auch bei langen Touren nicht ermüden und die Handinnenflächen im Falle eines Sturzes nur wenig Schaden nehmen. Selbst bei heißen Temperaturen über 30 Grad sorgt die hohe Atmungsaktivität des Materials zudem für angenehmen Tragekomfort. Das Schlupf-Modell ist aufgrund der schmalen Passform unserer Meinung nach eher für zierliche Hände geeignet. Mit breiteren Pranken muss man sich schon ein wenig mehr anstrengen, um den Handschuh überzuziehen.

Die Details:
Material: Oberhand: 66% Polyamid, 20% Polyamid mit Polyurethan Beschichtung, 14% Elastan;
Innenhand: 100% Polyester; PORON XRD Dämpfungsmaterial
Besonderheiten: riegellose Konstruktion, ERGONOMIC CUT, COMFORT-INNOVATION, ALL-WHEATHER-GRIP, PULL OFF SYSTEM
Farben: Schwarz, Weiß, Schwarz/Weiß
Größen: 6,5 – 10,5
Gewicht: 32 g (Größe 8,5)
Preis: 34,95 Euro (UVP)

Alpina Twist Four VLM+ – Radbrille für den perfekten Durchblick

Seit vielen Jahren zählen die selbsttönenden und beschlagfreien Multisportbrillen der Twist Four Linie aus dem Hause Alpina zu den Dauerbrennern für klare Sicht bei schnellen Sportarten wie Biken oder Laufen. In der Halbrahmen-Variante und mit verspiegelten Gläsern nennt sich das gute Stück dann Twist Four VLM+ bzw. Twist Four S VLM+ in der Version für die schmalen Gesichter. Die Varioflex Gläser der Sportbrille versprechen die Augen mit einer Schutzstufe von S1 (20 – 57% Lichtabsorption) bis S3 (82 – 92% Lichtabsorption) zuverlässig vor gefährlicher UV- und Infrarot-Strahlung zu schützen.

Die selbsttönenden Scheiben passen sich dabei automatisch an die jeweiligen Lichtverhältnisse an. Die Wölbung der Gläser soll dabei vor Zugluft und Kälte schützen. Um das Beschlagen der Brille zu verhindern, sind die Filter zudem mit einer Antifog-Beschichtung ausgestattet und werden durch Öffnungen in der Scheibe noch zusätzlich belüftet. Auch Wasser und Schmutz sollen dank der hydrophoben Eigenschaften einfach abperlen. Für den perfekten Sitz und individuelle Anpassung sorgen laut Hersteller in der Neigung verstellbare Bügel sowie die Twist Fit Nasenpads, die über eine Rasterung stufenlos drehbar sind.

Unser Fazit:

Aufgrund des weißen Rahmens und der bei fehlendem Lichteinfall durchsichtigen Gläser wurden beim ersten Auspacken der Twist Four VLM+ Erinnerungen an die Laborbrillen aus dem Chemieunterricht wach. Sobald die Bikebrille aber in ihrer „natürlichen Umgebung“ zum Einsatz kommt, nehmen die Gläser wie versprochen eine je nach Sonnenintensität entsprechende Tönung an und die Brille präsentiert sich im sportlich-verspiegelten Look. Von der Geschwindigkeit, in denen die Filter zwischen den verschiedensten Lichtverhältnissen hin und her wechseln, waren wir mehr als nur beeindruckt.

Eine erstklassige Wahl, wenn man auf einem Trail rasant zwischen Wald und Lichtung gen Tal braust und dabei stets den Durchblick behalten möchte. Auch in puncto Tragekomfort und Passform gibt es bei der Twist Four VLM+ nichts zu beanstanden. Über Bügel und Nasenpad kann die Sportbrille hervorragend an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden und dank dem durchdachten Belüftungskonzept hat Hitzestau selbst bei schweißtreibenden Anstiegen kaum eine Chance.

Die Details:
Rahmen: Kunststoff
Gläser: Varioflex Bluemirror 1-3
Besonderheiten: Verspiegelte und selbsttönende Gläser, Antifog und Hydrophobe Beschichtung, anpassbare Neigung dank verstellbaren Bügeln, drehbare Nasenflügel (TWIST FIT NOSE 2.0)
Farben: White-Blue-Red, Black-White-Black
Gewicht: 23 g
Preis: 129,95 Euro (UVP)

CEP Cycle Shorts – gegen ein schmerzendes Hinterteil und Muskelkrämpfe

Mit medizinischem Wissen und „Made in Germany“ verspricht die Sportmarke CEP die sportliche Leistungsfähigkeit noch weiter zu steigern. CEP entstand dabei aus der jahrelangen Expertise der medi GmbH, einem der führenden Hersteller im Gesundheitsmarkt mit Fokus auf Kompressionstechnologie. Die Cycle Shorts speziell für Mountainbikerinnen und Rennradladies verspricht dank Beinteilen mit medi compression die Durchblutung zu erhöhen und so für mehr Energie, Ausdauer und Leistung zu sorgen.

Muskelvibrationen, die oftmals die Ursache für Muskelkater sein können, sollen so vermindert und die Koordination demgegenüber verbessert werden. Die Passform der Cycle Short mit ihrem Banana-Shape und das Polster sind dabei genau auf die Anatomie der Damenwelt abgestimmt, um maximalen Tragekomfort und Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Abgerundet wird das Gesamtkonzept der Shorts durch scheuerarme Flachnähte, eine gesicherte Rückentasche und einen UV 50+ Schutz.

Unser Fazit:

Es gibt eine Vielzahl von Studien, welche die positiven Auswirkungen von Kompressionsbekleidung für Leistungsfähigkeit und Regeneration beim Sport bestätigen. Auch wir hatten beim Tragen der CEP Cycle Shorts vor allem in Kombination mit den Cycle Socks das Gefühl, dass die Beine nicht so schnell anliefen und Muskelkater oder Krämpfe deutlich weniger auftraten. Wissenschaftliche Belege haben wir dafür aber keine. Nichtsdestotrotz möchten wir eines an dieser Stelle festhalten: Funktionsbekleidung mit Kompressionseffekt ist definitiv Geschmackssache. Nicht jeder mag das Gefühl, in einer zweiten, sehr eng anliegenden Haut zu stecken.

Wichtig ist in jedem Fall, dass die Kompressionsbekleidung wirklich perfekt passen muss, damit nichts einschneidet. Das war bei uns leider nicht ganz der Fall, obwohl wir laut offiziellem Online-Rechner die richtige Größe gehabt hätten. An den Oberschenkeln war uns die Cycle Shorts bei angewinkeltem Oberschenkel einfach zu tight und damit zu wenig komfortabel – positive Effekte hin oder her. Demgegenüber konnte das Sitzpolster auf ganzer Linie überzeugen und punktete die CEP Cycle Short generell durch ihre hochwertige Verarbeitung.

Die Details:
Material: 1. Oberstoff 71% Polyamid + 29 % Elasthan; 2. Oberstoff 78 % Polyamid + 22 % Elasthan
Besonderheiten: medi compression, scheuerarme Flachnähte, nahtfreies Beinteil, anatomische Passform in Banana-Shape, UV 50+
Größen: I – V (abhängig vom Oberschenkelumfang)
Farben: Black
Preis: 129,90 Euro (UVP)

Vaude Moab – 20 Liter Volumen für sämtliche Bike-Utensilien

Aus dem Hause Vaude, das sich bis heute im Familienbesitz befindet und im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu den absoluten Vorreitern zählt, stammt der Bike-Rucksack in unserem großen MTB-Test. Konzipiert als voll ausgestatteter All-Mountain Backpack soll das gute Stück dank Körperkontakt-Rückensystem sowie ergonomisch geformten Hüft- und Schultergurten perfekten Tragekomfort bieten. Hauptfach und Werkzeugfach, welche sich beide komplett öffnen lassen, versprechen ausreichend Platz für die kleinen und großen Habseligkeiten.

Abgerundet wird der „Stauraum“ durch eine kleinere Fronttasche, welches einen schnellen Zugriff auf beispielsweise Notfallset oder Multitool ermöglicht. Darüber hinaus verfügt der Moab über eine großzügige Helmhalterung, flexible Taschen an der Seite sowie eine integrierte Regenhülle mit Blinklichthalterung. Neben unserer 20 Liter-Variante gibt es den Rucksack auch mit 12, 16 und 25 Litern Fassungsvermögen. Für die Ladies hat Vaude außerdem ein speziell auf die weibliche Anatomie zugeschnittenes Modell mit 14 Litern im Programm.

Unser Fazit:

Der Moab konnte uns im Test auf ganzer Linie überzeugen. Der All-Mountain Rucksack begeistert durch eine durchdachte Fächeraufteilung, in der von Werkzeug über Regenjacke, Fahrradpumpe und Trinkblase alles seinen Platz findet. Das Körperkontakt-Rückensystem sorgt für hohen Tragekomfort und eine ausgesprochen gute Belüftung. Das zu tragende Gewicht wird über die Hüftflossen sehr gut verteilt und der Rücken und die Schultern dadurch optimal entlastet.

Die Kompressionsriemen sorgen dafür, dass auch alles dort bleibt wo es hingehört. Mit einem Kaufpreis von rund 100.- Euro verfügt der Moab zudem über ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Da das Hauptmaterial nach dem strengen Ökostandard bluesign® hergestellt wird, ist der Backpack auch genau das Richtige für alle umweltbewussten Trailfreunde.

Die Details:
Material: Hauptstoff: 100% Polyamid; 210 D HT Maxi Ripstop Polyurethane coated; Rückenteil: 100% Polyester; 600 D Polyurethane coated; Futter: 100% Polyamid (Nylon); 200 D Polyurethane coated; Regenhülle – Außenseite: 100% Polyamid; Beschichtung: 100% Polyureth
Ausstattung: Werkzeugfach, Fronttasche und Hauptfach mit Organizer, Halter für Fahrradpumpe, Schlüsselhalter, Helmhalterung, seitliche Kompressionsgurte, Netztaschen. gepolsterter Hüftgurt mit Tasche, Brustgurt, Ausgang für Trinksystem, Blinklichthalter Regenhülle mit Blinklichthalterung, reflektierende Elemente
Besonderheiten: Green Shape – Vaude Garantie für umweltfreundliche Produkte aus nachhaltigen Materialien und ressourcenschonender Herstellung, bluesign® Zertifizierung
Gewicht: 1130 g
Volumen: 20 Liter
Farben: Schwarz, Grasshopper, Hydro Blue
Preis: 110.- Euro (UVP)

Sugoi RSE NeoShell Regenjacke – mehr Atmungsaktivität geht (derzeit) nicht

Wer schon einmal in Kanada unterwegs war, der weiß: Mit Regen kennen sich die da oben richtig gut aus. Besonders im Frühjahr scheint der Wettergott sein Hauptquartier im zweitgrößten Flächenstaat der Erde aufgeschlagen zu haben. Vor diesem Hintergrund ist es kaum verwunderlich, dass Sugoi – ein Hersteller aus British Columbia – in Zusammenarbeit mit dem Membranspezialisten Polartec die laut eigener Aussage atmungsaktivste Regenjacke der Welt entwickelt hat.

Wie der Name RSE NeoShell bereits vermuten lässt, ist die Bikejacke aus dem innovativen Material Polartec NeoShell gefertigt. Wasserdicht, atmungsaktiv und elastisch – die Membran verspricht gewissermaßen die „heilige Dreifaltigkeit“, welche über lange Zeit als unerreichbar galt. Polartec kombiniert dabei die Eigenschaften von hoher Atmungsaktivität, optimaler Ventilation und Dehnbarkeit von Softshell-Materialien mit dem robusten Wetterschutz einer Hardshell. Heraus kommt eine Wassersäule von 10.000 mm verbunden mit einer Winddichtigkeit von 99,9 % sowie einem äußerst atmungsaktiven Zwei-Wege-Luftaustausch. Die Jacke selbst verfügt über einen eng anliegenden Schnitt mit langem Rücken, abgedichtete Reißverschlüsse – wobei der Front-Zipper seitlich versetzt ist – verschließbare Rückentaschen und reflektierende Elemente.

Unser Fazit:

Die Sugoi RSE NeoShell überzeugt in puncto Funktionalität auf ganzer Linie. Das verwendete innovative Polartec Material hält dabei genau was es verspricht: Hohe Atmungsaktivität kombiniert mit den Vorzügen sowie wasserdichten Eigenschaften einer Hardshell. Während sich bei anderen Regenjacken im schweißtreibenden Kampf bergauf gerne einmal die Hitze staut, fühlt man sich unter der Sugoi RSE recht angenehm und das Material klebt dabei nicht lästig auf der Haut. Im Gegenzug hat Nässe gegen die Power-Membran kaum eine Chance. Regen perlt ab wie Sekt am frisch getauften Schiffsbug. Der Traum eines jeden MTB’lers! Bei etwas kühleren Temperaturen sollte man für die Abfahrt aber noch eine zusätzliche Isolationsschicht einpacken, damit es nicht allzu kalt wird.

Hinsichtlich Schnitt und Passform fällt unser Resümee jedoch leider weniger positiv aus. Was in erster Linie daran liegen mag, dass die RSE NeoShell entgegen unserer eigentlichen Annahme bislang nicht als spezielles Damenmodell verfügbar ist. Die Jacke ist zwar recht eng geschnitten – zum Leidwesen der Mädels aber eben auch an den Hüften. Bei etwas weiblicheren Formen wird es daher schnell unbequem, da die Jacke vor allem am Rücken recht lang geschnitten ist und damit um Po und Hüfte spannt bzw. sich beim Gehen schnell hochschoppt. Positiv anzumerken ist hingegen die Anordnung der verschließbaren Taschen an Rücken und Brust sowie die per Klettverschluss verstellbaren Ärmelbündchen und der angenehm kuschelige hoch gezogene Kragen. Der Originalpreis von 280,- US-Dollar fällt aber für unseren Geschmack trotz hervorragender Funktionalität recht sportlich aus. Dennoch hoffen wir, dass die Kanadier die Lücke schnell schließen und die Mädels recht bald mit einem eigenen Modell der RSE NeoShell beglückt werden.

Die Details:
Material: Polartec NeoShell, 100% Polyamid
Besonderheiten: Wasserdichte Regenjacke mit extrem hoher Atmungsaktivität, abriebfeste Außenseite, wasserdicht versiegelte Nähte, Stehkragen mit weichem Micro-Fleece, Taillenbund mit Zugsystem, Armelbündchen mit Klettverschluss, Brusttasche mit innen liegendem Kabelausgang, zwei Rückentaschen mit seitlichen versiegelten Reißverschlüssen
Größe: S – XXL
Farben: Schwarz, Rot, Cyan
Gewicht: ca. 260 g (Größe L)
Preis: 280,- US-Dollar (UVP)

Gaerne G.Kobra MTB-Schuh mit Boa-Verschlusssystem – für aufstiegsorientierte Biker

Der MTB-Schuh in unserem Testkanon stammt vom italienischen Schuhspezialisten Gaerne. Das Modell Kobra soll laut Hersteller durch Leichtigkeit, Komfort und Atmungsaktivität überzeugen und ist dabei vor allem für aufstiegsorientierte Biker konzipiert. Soll heißen: Die Sohle ist verhältnismäßig steif und verfügt über wenig Profil. Das eigentliche Highlight ist das patentierte Boa L5 Verschlusssystem, welches mit seinen Edelstahlzügen eine exakte Feineinstellung ermöglichen und zugleich eine bessere Luftzirkulation als bei Klettverschlüssen bieten soll.

Der Fersenbereich aus formbeständigen Kunststoff garantiert laut Gaerne einen festen Halt und soll die Sehnen stabilisieren. Um die Anzahl an störenden Nähten zu reduzieren, ist der Oberschuh aus einem einzigen Stück Mikrofiber-Material hergestellt. Für einen verbesserten Feuchtigkeitstransport ist die Oberfläche mittels Lasertechnik perforiert. Im Innenschuh sorgen Einsätze aus Netzfaser zudem für eine bessere Haltbarkeit und Stabilisierung des Fußes.

Unser Fazit:

Wir haben den Dreh raus“ – so wirbt Boa für sein innovatives Verschlusssystem aus Präzisionsdrehverschlüssen kombiniert mit leistungsstarken Edelstahlseilen und einer exakten Seilführung. Was wir definitiv sagen können: stimmt! Das Boa-Verschlusssystem lässt sich mit einer Hand schnell und einfach auf die individuelle Fußform einstellen. Einmal eingestellt bleibt im Gegensatz zu Schnürsenkeln selbst bei großer Belastung alles unverändert und Druckstellen haben dank der durchdachten Seilführung keine Chance. Der Kobra war uns zwar etwas zu breit geschnitten.

Diesem Umstand konnte durch das Boa System aber recht gut entgegen gewirkt werden. Auch wenn die Sohle etwas weniger steif ist als bei manch anderen Race-Modellen, so sorgt der Bike-Schuh doch für eine gute Kraftübertragung auf das Pedal und verfügt über eine gelungene Luftzirkulation. Wer jetzt aber glaubt, dass man dank der weicheren Sohle auch im felsigeren Gelände eine Runde zu Fuß drehen kann, den müssen wir leider enttäuschen. Denn dafür eignet sich der Kobra wie auch alle anderen aus der Race-Riege definitiv nicht. Nicht zuletzt, weil auch das Außenmaterial recht empfindlich ist.

Die Details:
Besonderheiten: Hoch präzises Boa-Verschlusssystem L5, 3Density Sohle, Air Ventilation System, Comfort Fit, Tongue,High Comfort Insole, Heel Cup, U-Control Heel System, Made in Italy
Sohlennorm: SPD
Größe: 39 – 48
Farben: Black, White, Plus Red (Weiß mit Rot), Yellow, Orange
Gewicht: ca. 381g (Größe 43)
Preis: 269.- Euro (UVP)

POC Trail WO Shorts – luftiges Beinkleid mit Stil

Wieder einmal die Schweden! Neben unserem Helm stammen auch Bikeshort und Trikot aus dem Hause POC. Die speziell für die Damenwelt geschnittene POC Trail WO Shorts besteht aus einem Zwei-Wege-Stretch-Nylon-Gewebe, das besonders für Fahrten im Gelände geeignet sein soll. Der Schnitt fällt dabei lässig und weit aus wie es sich eben für eine echte Baggy für Bikerinnen gehört. Die Hose verfügt über zwei Fronttaschen, eine RV-Tasche am linken Bein und reflektierende Aufdrucke auf der Rückseite, um bei schlechten Wetterverhältnissen im Straßenverkehr besser gesehen zu werden. Der Hosenbund lässt sich zudem über einen Klettverschluss an die individuelle Körperform anpassen.

Unser Fazit:

Auf den flowigen Singletrails dieser Welt ist das POC-Logo zu Hause und gerade bei den Herren der Schöpfung sind die lässigen Shorts mehr als beliebt. Umso besser, dass sich die Schweden mittlerweile auch den MTB-Damen annehmen. Denn wir finden, dass die luftigen Beinkleider auch den Ladies äußerst gut stehen. Die Trail Shorts überzeugt dabei durch ihr schlichtes aber stylisches Äußeres. Die Farben sind kräftig, aber nicht aufdringlich und das markante Logo sorgt für eine gewisse Abwechslung. Der Schnitt ist weit und lässig, so dass auch eine gepolstere Unterbuxe problemlos ihren Platz findet, ohne dabei störend aufzutragen. Und auch der Bewegungsablauf wird dank Elasthan beim Bergaufstrampeln nicht eingeschränkt. Selbst bei wirklich heißen Temperaturen um die 35 Grad bietet die Trail WO Shorts noch ausreichend Atmungsaktivität, um im sehenswerten Baggy-Look in die wohlverdiente Hüttenpause zu starten. Für uns daher ein absolutes Lieblingsstück.

Die Details:
Material: 92 % Polyamid, 8 % Elasthan
Besonderheiten: Zwei-Wege-Stretch Nylon-Gewebe, Reißverschlusstasche am Bein, zwei Vordertaschen, reflektierende Prints für bessere Sichtbarkeit, verstellbare Taille mittels Klettverschluss
Größe: XS – L
Farben: Berkelium Green (Türkis-Grün), Boron Blue
Gewicht: ca. 250 g
Preis: 90.- Euro (UVP)

POC Trail Light Zip WO Tee – leichtes Trikot für warme Tage

Passend zur Shorts gibt es von POC natürlich auch ein „Leiberl“ für die Mädelsfraktion. Das Trail Light Zip WO Tee ist aus hochatmungsaktiven Polyester gefertigt und damit ideal fürs Biken an heißen Sommertagen geeignet. Das Material ist dabei nicht nur extrem leicht, sondern auch schnell trocknend. Die Behandlung mit Silberionen soll für lang anhaltende Geruchlosigkeit sorgen. Am Rücken verfügt das Shirt über drei Taschen, die Stauraum für allerlei Utensilien wie Energieriegel oder ein Mini-First-Aid-Kit bieten. Der Schnitt ist körperbetont und hinten länger gehalten. Für eine zusätzliche Belüftung sorgt der halblange Brust-RV. Wie bei der Short fällt das Design schlicht und einfarbig aus, wobei das Logo an der Brusttasche diesmal etwas weniger auffällig – da Ton in Ton – gehalten ist.

Unser Fazit:

Das Trail Light Zip WO Tee eignet sich dank seiner hohen Atmungsaktivität und des leichten Gewichts wunderbar für schweißtreibende Anstiege bei hochsommerlichen Temperaturen. Der Brust-RV entpuppte sich dabei gerade bei der Hitze des aktuellen Radsommers als ein wahrer Segen. Wie versprochen trocknet das Material sehr schnell. Das alkoholfreie Weißbier ist noch nicht einmal halb leer getrunken und schon ist man – zumindest Klamottentechnisch – wieder startklar. Der Schnitt ist angenehm körperbetont, aber nicht zu eng. Nur die Frontpartie des Trikots könnte für unseren Geschmack durchaus ein klein wenig länger ausfallen. Zur versprochenen lang anhaltenden Geruchlosigkeit lässt sich festhalten, dass unsere Hüttennachbarn nie Reiß aus genommen haben. Dennoch riecht nach 1.500 Höhenmetern und bei 35 Grad niemand mehr nach Rosenblättern – egal wie gut das Bikeshirt und das verarbeitete Material auch sein mag.

Die Details:
Material: 100 % Polyester
Besonderheiten: Hochatmungsaktives Polyester, drei Rückentaschen, Front Reißverschluss, Polygiene Anti-Geruch
Größe: XS – L
Farben: Boron Blue, Pewter Red
Gewicht: ca. 150 g
Preis: 70.- Euro (UVP)

Buff Helmet Liner PRO – Multifunktionstuch für mehr Tragekomfort

Gerade für Mädels mit langen Haaren oder Pony sind Multifunktionstücher in vielerlei Hinsicht beim Biken äußerst praktisch. Zum einen sorgen sie natürlich dafür, dass einem der Schweiß beim bergauf fahren nicht in die Augen tropf. Zum anderen muss „frau“ nicht ständig die Hände vom Lenker nehmen um lästige Haarsträhnen aus dem Gesicht zu befördern. Unter dem Helm sorgen die dünnen Tücher zudem für mehr Tragekomfort. Die Helmet Liner PRO Modelle des spanischen Traditionsunternehmen Buff sind – wie der Name schon sagt – speziell für Helmträger konzipiert.

Dank einer HighTech-Verklebung, bei der die beiden Stoffteile des Stirnbands unter großer Hitze nahtlos miteinander verbunden werden, sind die Nähte besonders flach, um die Reibung so minimal wie möglich zu halten. Ein besonderes Strick-Design sorgt für zusätzlichen Tragekomfort. Dabei sind die Tücher laut Hersteller sehr atmungsaktiv und absorbieren Feuchtigkeit besonders schnell. Das Material wirkt antibakteriell und soll die Geruchsbildung dank Silberionen hemmen.

Unser Fazit:

Die speziellen Helmet Liner Pro aus dem Hause Buff sind ein wirklich nützliches Accessoire für alle Helmträger – egal ob beim Biken oder beispielsweise beim Klettern am Fels. Da sie weniger lang sind als die herkömmlichen Multifunktionstücher sind die speziellen Liner unter dem Helm weniger wulstig und eignen sich daher auch als Stirnbänder hervorragend. Wie versprochen nehmen die Schlauchtücher die Feuchtigkeit sehr schnell auf und wird es dank des dünnen Materials auch bei hohen Temperaturen nicht zu heiß unter dem Helm. Mit gerade einmal 17 Gramm sind die praktischen Stoffe zudem ein echtes Leichtgewicht – und schick obendrein.

Die Details:
Material: 100 % Polyester
Größe: Onesize; Länge 27,5 cm; geeignet für Kopfumfang von 53-62 cm
Farben: Modell Kidron in schwarz-weiß-grau; viele weitere Farben auf buff.eu verfügbar
Gewicht: 17 g
Preis: 19,95 Euro (UVP)

CEP Cycle Socks – gegen dicke Beine, für bessere Regeneration

Last but not least dürfen beim MTB-Komplettoutfit natürlich die passenden Radsocken nicht fehlen. Wie auch bei der funktionellen Radhose setzten wir dabei auf Kompression von CEP. Die speziellen Kniestrümpfe sollen dank verbesserter Durchblutung die Leistungsfähigkeit erhöhen und die Regeneration verbessern. Die atmungsaktiven Fasern leiten die Feuchtigkeit nach außen und sorgen laut Hersteller somit für ein optimales Fußklima. Die extra-flache Zehennaht soll Druckstellen verhindern und in Kombination mit Polsterzonen und einem speziellen Bund zu mehr Tragekomfort beitragen.

Unser Fazit:

Kniestrümpfe beim Radfahren sind nicht jedermanns Sache – nicht nur der Optik wegen, sondern auch in puncto Komfort. Wenn die Socken dann auch noch mit einer Kompression ausgestattet sind, kann es schnell einmal so richtig eng an den Wandeln werden. Uns persönlich etwas zu eng – vor allem bei heißen Temperaturen. Hinzu kommt, dass uns die CEP Cycle Socks irgendwie ein stückweit zu lang waren, sodass sie in der Kniekehle bei angewinkeltem Bein unangenehm einschnitten.

Umkrempeln funktioniert aber nun mal leider nicht, da die Passform auf die Anatomie des Unterschenkels abgestimmt ist – nur wohl eben auf einen längeren als den unseren. Wie auch schon bei Unterbuxe überzeugten uns aber auch bei den Socken die positiven Effekte der Kompressionsfunktion. Wer zu Krämpfen in den Wanden neigt, der sollte den CEP Socken unbedingt einmal eine Chance geben. Zumal diese in puncto Fußklima und Verarbeitung wirklich zu überzeugen wissen.

Die Details:
Material: 85% Polyamid, 15% Elasthan
Besonderheiten: medi compression, anatomische Passform, extra-flache Zehennaht, Komfortbund, antibakteriell und geruchshemmend, Polsterzonen zur Druckentlastung
Größe: II – IV (abhängig vom Umfang der Wade)
Farben: Schwarz
Preis: 49,90 Euro (UVP)

*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.