Für unsere airFreshing-Transalp 2013 im letzten September, stellte uns die schwedische Marke POC dankenswerterweise einige Ausrüstungsteile für einen ausführlichen Test zur Verfügung. Mit dabei waren neben einem Fahrradhelm auch eine Bike-Short sowie Knieschoner für ungebremsten Downhill-Spaß, die wir euch alle einzeln im folgenden Testbericht vorstellen möchten.
POC Trabec Bike-Helm
Der Trabec ist ein gut ventilierter Bikehelm im gewohnt speziellen POC-Design: etwas kantig geschnitten und durchaus aufmerksamkeitsstark in der Optik. Abgesehen davon dominiert der reduzierte Look mit großem, verstellbarem Visier und zwei POC-Schriftzügen. Der aramidverstärkte EPS-Liner soll höchste Widerstandsfähigkeit garantieren, wobei die außenliegende PC-Shell die Konstruktionsnähte an den am wenigsten beanspruchten Stellen aufweist – was sinnvoll erscheint. Performance und Gewicht treffen sich bei diesem Fahrradhelm auf ideale Weise und geben sich die Hand. Unverwechselbar wird der Helm durch sein spezielles, wabenartiges Design. Der Trabec umschließt den Hinterkopf deutlich weiter als die Modelle anderer Hersteller am Markt und soll so für einen verbesserten Schutz in diesem empfindlichen Bereich sorgen. Bei einer Frontalkollision schützt euch ohnehin nur ein Vollvisierhelm – bei ungewünschten Abstiegen über den Sattel allerdings, könnte dieses Feature durchaus ins Gewicht fallen.
16 Belüftungsöffnungen versorgen den Kopf auch bei schweißtreibenden Rides mit ausreichend kühler Frischluft. Eine POC-eigene Besonderheit, die beim Anziehen des Helms zur Geltung kommt, ist das relativ hoch angelegte Tunnelsystem der Innenschale. Es soll dabei helfen, die entstehende Abwärme effektiv vom Kopf wegzuleiten und eine maximale Luftdurchströmung zu ermöglichen. So soll trotz der tief herabreichenden Hinterkopfabdeckung und des voluminösen Aufbaus – der vor allem bei seitlichem Aufprall sicherlich zur Dämpfung beiträgt – eine brauchbare Belüftung ermöglicht werden. Das einteilige Polster ist antibakteriell beschichtet und waschbar. Hinzu kommt, dass POC den Trabec mit einem Aufbewahrungsbeutel und einem zusätzlichen Innenpolster-Set ausliefert. So kann das eine Polster bequem in der Waschmaschine vom Schweiß befreit werden, während Polster Nr. 2 gerade seinen Dienst leistet.
Unser Fazit:
Der Trabec ist generell ein sehr brauchbarer Bike-Helm, der durch seine technischen Features und – wenn er denn in der richtigen Größe angeschafft wure – durch seinen guten Sitz am Kopf überzeugt. Man sollte ihn also möglichst nicht unbesehen im Netz kaufen: Anprobieren ist hier auf jeden Fall angesagt, denn der Fahrradhelm weist grundsätzlich eher geringe Einstellmöglichkeiten auf. Passt der Helm, sitzt er komfortabel am Kopf und fällt auch auf langen Ausfahrten nicht durch unangenehme Druckstellen auf. Interessant ist dabei, dass das relativ hohe Gewicht von fast ca. 350g in der Praxis kaum spürbar ist. Hier wirkt sich positiv aus, dass der Helm den Hinterkopf weiter umschließt und so für eine gute Verteilung des Gewichts sorgt. Die Weiten- bzw. Größenregulierung am Hinterkopf ist teilweise etwas anstrengend in der Bedienung und lässt sich insbesondere mit Handschuhen weniger gut verstellen. Wer eine Action-Kamera oder auch eine Lampe befestigen will, muß bisweilen auf Kabelbinder o.ä. zurückgreifen, denn die Belüftungsschlitze liegen hierfür leider doch recht weit auseinander. Klebepads für GoPro oder Rollei lassen sich allerdings vollkommen problemlos auf dem Außenmaterial befestigen.
Die Details:
Besonderheiten: einstellbarer Visorshield für besseren Schutz der Augen
Einsatzbereich: Trail, All-Mountain, Enduro
Material: EPS-Foam, InMold-Schale, Aramidfaser-Gewebe für Schutz und Haltbarkeit
Verschluss: Schnappverschluss
Technologien: Ventilation Channel System, zertifiziert nach EN 1078, CPSC 12.03
Größen: XS/S (51-54cm), M/L (55-58cm), XL/XXL (59-62cm)
Gewicht: 350g (Herstellerangabe)
Preis: 120,- Euro (UVP)
POC – Trial Shorts:
Die Trail Shorts ist die leichteste Bike-Hose im aktuellen Programm von POC. Der Polyamid-Body mit Elastan-Anteilen soll Feuchtigkeit vom Körper wegleiten bzw. in feuchtem Zustand schneller trocknen. Die Rückseite ist aus widerstandsfähigem Polyamid gearbeitet. Zwei Hosentaschen und eine seitlich angebrachte Reißverschlusstasche am linken Bein sorgen dafür, dass auf der Fahrt nichts verloren gehen kann. Am rechten Bein befindet sich ein gesticktes POC Logo, das genau wie beim Knieschoner Joint VDP Knee von POC wesentlich langlebiger ist, als alles was auflaminiert oder geklebt wird. Die Bikeshort kann zugleich mit oder ohne Gürtel getragen werden. Das Gewebe in „Uranium Black“ gehalten, irisiert leicht silbrig, was der Hose eine hochwertige Anmutung gibt, die durch den guten Materialgrip noch zusätzlich unterstrichen wird.
Unser Fazit:
Das POC-typische Understatement in punkto Design lässt die Trail Shorts jeder Kleidungskombination gut zu Gesicht stehen und auch die „Heavy Duty“-Attitüde was Griff und Steifigkeit angeht, kam sehr gut bei uns an. Im einwöchigem Dauereinsatz ließ sich an der Short einfach nichts Negatives feststellen: Bewegunsfreiheit, Schweißabsorptions- und Trocknungsverhalten, nicht Hängenbleiben am Bike und eine gewisse „Schmutzaufnahmeresistenz“ haben uns schlichtweg überzeugt. Sie gehört zwar zu den hochpreisigen Vertretern ihrer Gattung, ist aber definitiv jeden Cent wert. Denn der verwendete Materialmix verspricht eine hervorragende Langlebigkeit, die weit über eine Saison hinausreicht.
Die Details:
Material: 91% Polyamid, 9% Elasthan, Rückseite aus 100% Polyamid, Futter aus 100% Polyester
Farbe: Uranium Black
Schnitt: Unisex
Preis: 80,- Euro (UVP)
POC – Joint VPD Knee Knieschoner
Der recht großvolumige Schoner macht auf Anhieb einen brauchbaren Eindruck: Die Verarbeitung überzeugt, die Nähte wirken robust und es stehen keine Fäden über. Sowohl Material als auch die Nähte sollten den einen oder anderen Bodenkontakt also durchaus gut überstehen. Das Material auf der Vorderseite ist zudem etwas steifer und härter, aber dennoch lässt sich der Schoner trotzdem sehr angenehm tragen. Die Rückseite der Schoner ist darüber hinaus aus atmungsfähigem Stretchgewebe gefertigt und soll für ein angenehmeres Klima sorgen – was im Winter funktionieren mag, bringt einen bei sommerlichen Temperaturen und knackigen Steigungsetappen aberganz schön ins Schwitzen.
Der „Joint“ umschließt den gesamten Knieapparat und besitzt im Kreuzbandbereich extra Pads – innen wie außen. Die Klettbänder fixieren die 457g schweren Schoner dennoch zuverlässig, schnüren sich bei längeren Rides jedoch etwas ins Bein und hinterlassen interessante Muster auf der Haut. Zusammen mit einer Baggy-Short machen die Schoner optisch allerdings einiges her – man kauft bei POC eben auch Award-winning Design. Anders als bei manchem Konkurrenten sind die Logos zudem nicht nur auflaminiert, sondern gestickt und dürften somit weitaus länger halten.
Unser Fazit:
Der POC Joint VPD Knee Knieschoner ist ein epfehlenswertes Protection-Tool das dank der hochwertigen Verarbeitung und seines reduzierten Designs über einige Bike-Saisons hinweg vor Stürzen schützen dürfte. Der vorgeformte Schoner sitzt bombig gut am Knie und verrutscht auch nach Stunden in keinster Weise. Zwar lassen die Klimatisierungseigenschaften und das Gewicht etwas zu Wünschen übrig, aber das ist ein Preis, den man für umfassenden Schutz beim Mountainbiken durchaus zahlen kann – und der fällt monetär gesehen, leider recht hoch aus.
Die Details:
Material: Aramid-Gewebe, VPD (Visco-Elastic Polymer Dough)
Gewicht: 457g
Preis: 90,- Euro (UVP)