Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

von | 11. November 2018 | Bergsteigen, Skitour, Testberichte

Ein Becher dampfender Tee, sternenklarer Himmel mit einem geheimnisvollen Lichtermeer, die Nasenspitze gerötet von der klirrenden Kälte und eine pulvrige weiße Schneedecke unter der die Natur zur Ruhe kommt: Das Übernachten in den Bergen oder unter freiem Himmel hat auch im Winter sowie in höheren Lagen seinen ganz eigenen Reiz.

Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

Egal ob Biwak, Schneehöhle, Winterraum oder Zelt – auch wenn es zugegebenermaßen sicherlich nicht nach Jedermanns Geschmack ist, so zieht es doch viele Frischluftfreunde ungeachtet der Temperaturen selbst in der kalten Jahreszeit raus in die Natur. Damit die Nacht bei klirrender Kälte nicht zum Albtraum wird, ist ein warmer und komfortabler Winterschlafsack essentiell. Schließlich raubt fast nichts mehr Energie und Kraft als eine Nacht, bei der man wegen klappernden Zähnen und Schüttelfrost am ganzen Körper kein Auge zutun kann.

Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

Zeltlager auf dem Huayhuash-Trek

Das Angebot an warmen Winterschlafsäcken ist mittlerweile durchaus beachtlich und viele Hersteller haben entsprechende Modelle zu mehr oder weniger moderaten Preisen im Portfolio. Im folgenden Testbericht stellen wir euch den Altitude Down Winter des Schweizer Outdoor-Spezialisten Mammut ausführlicher vor. Der Schlafsack durfte uns auf unsere diesjährige Trekking-Reise nach Peru begleiten und konnte dabei ordentlich kalte Höhenluft schnuppern. So viel schon einmal vorweg: Dem nahenden Winter hierzulande blicken wir vollkommen entspannt entgegen und freuen uns schon auf den ersten Einsatz des Wärmewunders in heimischen Gefilden.

Mammut Altitude Down Winter – Daunenschlafsack für Expeditionen mit Komfort-Bereich bis -22 Grad

Der Mammut Altitude Down Winter Daunenschlafsack wurde für härteste Bedingungen konzipiert und soll sich demnach optimal für den Einsatz bei Expeditionen in extremen Höhen oder für eisige Kälte eignen. Der Komfortbereich wird vom Hersteller mit -22 Grad angegeben, der Extrembereich liegt bei -30 Grad. Für die entsprechende Wärmeleistung besitzt der Schlafsack eine Füllung aus 990 Gramm hochwertigster Daune mit einer Bauschkraft von 800 cuin und einem Mischverhältnis von 95-5 von Daune zu Federn.

Damit die Isolationsleistung der Daune durch Nässe von Außen nicht eingeschränkt wird, besitzt der Schlafsack zudem eine wasserdichte, aber zugleich atmungsaktive Membran. Trotz der hohen Wärmeleistung bringt der Altitude Down Winter nur rund 1.650 Gramm auf die Waage und verfügt über ein verhältnismäßig kleines Packmaß von 10 Litern.

Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

Damit die Füße und der Kopf bestens geschützt sind, kommen in diesen Bereichen extra viele Kammern zum Einsatz. Die sogenannte Boxkonstruktion soll dabei für spürbar mehr Füllkraft, eine anatomische Passform und eine nachweisbar verbesserte Wärmeisolation sorgen.

Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

Generell sind die Kammern so konstruiert, dass die Daunen nicht verrutschen können und somit keine Kältebrücken entstehen, wenn man sich beispielsweise in Seitenlage befindet. Der große Wärmekragen verhindert laut Hersteller zudem, dass Wärme entweichen kann. Über einen einfach zu bedienenden Kordelzug kann dieser ebenso wie die Kapuze angepasst werden.

Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

Der Altitude Down Winter besitzt eine klassische Mumienform. Auf der linken Seite kann er über einen 140 cm langen Reißverschluss fast komplett geöffnet werden. Im Inneren bietet eine große RV-Tasche ausreichend Stauraum für Taschenlampe und Co. Im Lieferumfang enthalten ist neben dem Aufbewahrungsbeutel auch eine Kompressionshülle, in der sich der Schlafsack für den Transport klein verpacken lässt. Erhältlich ist der Altitude Down in zwei Größen – 180 und 190 cm.

Das Testurteil von Vroni: Gute Nacht – bequemer und mollig warmer Schlafsack für harte Bedingungen

Auch wenn ich nicht zur Gruppe der besonders kälteempfindlichen Damen zähle und bei Temperaturen um die Null Grad meistens noch halbwegs gut mit meinem 3-Season Schlafsack zurecht komme, so wollte ich bei unserem Trekking-Trip nach Peru dann doch lieber auf Nummer sicher gehen und keinesfalls Gefahr laufen, in den Nächten vor mich hinzubibbern. Auf dem Programm standen der Huayhuash Trek und die Besteigung des knapp 5.800 m hohen Nevado Pisco und somit mindestens 10 Tage ausschließlich im Zelt und in einer Höhe von nie weniger als 3.500 Metern.

Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

So ließ uns der Reiseführer wissen, dass man auch in den dortigen Sommermonaten mit Temperaturen von bis zu -15 Grad rechnen muss. Da wir aus Gewichtsgründen mit dem Vaude Hogan nur ein sehr dünnes Zelt mitnehmen wollten war für mich klar: Beim Schlafsack braucht es definitiv eine gute Schippe mehr – was aber natürlich nicht zu sehr auf Kosten von Gewicht und Packmaß gehen darf. Die Entscheidung für den Mammut Altitude Down Winter habe ich dabei keine Sekunde bereut – auch wenn ich zuerst dachte, ein Komfortbereich bis Minus 22 wäre vielleicht etwas übertrieben….

Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

Klirrende Kälte auf gut 4.000 Metern – Unser Zelt auf dem Huayhuash Trek

Der Altitude hat mich mit seiner herausragenden Wärmeleistung und vor allem dem hohen Komfort auf ganzer Linie überzeugt. Ich bin generell nicht der größte Fan von Übernachtungen in engen Schlafsäcken, aber auf den Altitude habe ich mich nach einem langen anstrengenden Tag stets sehr gefreut. Egal wie kalt der Wind durchs Zelt pfiff, eingemummelt in den Daunenschlafsack war meine Welt in Ordnung.

Auch bei Temperaturen von -15 Grad (ja wir hatten das komplette Programm inklusive Schnee, den es normalerweise um diese Jahreszeit nie gibt) lag ich nur mit dünner Skiunterwäsche bekleidet und wohlig behütet in meinem Winterschlafsack. Nochmals fünf Grad weniger wären absolut kein Problem gewesen – zumal ich bei der Unterwäsche auch noch hätte aufrüsten können, von der Wärmeleistung des Zelts ganz zu Schweigen.

Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

Dank der dicken Daunenfüllung und der Kammerkonstruktion ist der Schlafsack extrem bequem. Die Daunen bleiben da wo sie hingehören und man hat darüber hinaus auch noch eine weitere „Polsterschicht“ im Kampf gegen den harten Zeltuntergrund.

(Schlaf-)Komfort bis auf die Innenseite

Das Innenmaterial fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an und sorgt für zusätzliches Wohlbefinden. Der Schnitt des Winterschlafsacks fällt körpernah, aber dennoch sehr geräumig aus. Dennoch fühlt man sich nicht eingeengt. Mit meinen 1,71 m Körpergröße passte mir die kleinere 180 cm Variante sehr gut, wobei ich noch viel Beinfreiheit hatte. Pluspunkte erhält der Altitude Down Winter auch für die clever geschnittene Kapuze und den Wärmekragen, die den Kopf gut einbetten. Besonderes Lob gibt es von meiner Seite aus vor allem für den langen, fast durchgehenden seitlichen Reißverschluss, über den man auch im engen Zelt schnell und unkompliziert einsteigen kann und der sehr leichtgängig ist.

Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

Nur das Verpacken des Schlafsacks jeden Morgen gestaltete sich jedes Mal recht anstrengend – aber so ist es nun mal, wenn man ein möglichst kleines Packmaß erreichen will. Bis der bauschige Schlafsack wieder in seinem Kompressionssack verstaut war, dauerte es gut und gerne mal ein paar Minuten.

Testbericht – Mammut Altitude Down Winter: Wärmstens zu empfehlender Daunenschlafsack für eiskalte Nächte

Vor allem wenn „man“ a.k.a. „ich“ wieder mal nicht daran gedacht hat, dass das Fußteil zuerst verstaut werden muss, damit die überschüssige Luft über die Öffnung am Kopfteil entweichen kann. An dieser Stelle wäre der Emoji-Affe mit den zugehaltenen Augen mehr als nur treffend. Ist der Altitude Down Winter aber erst einmal in seinem Packsack verstaut, so lässt er sich über die Kompressionsriemen sehr gut auf ein passables Maß minimieren. Nach meinen Geschmack könnte der Packsack selbst aber noch etwas kompakter und robuster sein.

Mein Gesamtfazit:

Der Altitude Down Winter überzeugt als extrem warmer und zugleich verhältnismäßig leichter Winterschlafsack mit kleinem Packmaß und viel Komfort . Dank dieser Eigenschaften eignet er sich optimal für die kalte Jahreszeit oder Touren in höheren Lagen. Mit 849.- Euro hat der winterliche Begleiter aber auch seinen Preis.

+ sehr gute Wärmeleistung
+ hoher Komfort
+ angenehmer Schnitt der nicht einengt
+ zusätzliche Wärme im Fuß- und Kopfbereich
+ hervorragend geschnittene Kapuze
+ verhältnismäßig kleines Packmaß und niedriges Gewicht
+ langer seitlicher Reißverschluss für bequemen Einstieg

– Kompressionssack nach optimierbar
– recht hoher Preis

Die Details
Besonderheiten: Differentialschnitt; Mumienform, Boxkammerkonstruktion; großer Wärmekragen; Innentasche mit RV; verstellbare Kapuze, wasserdichter und atmungsaktiver shelterTX™-Membranstoff; zweilagige 9-Kammer Konstruktion im Fußbereich, bluesign zertifiziert
Material: Hauptmaterial 100% Polyamid, Membran 100% Polyurethane, Futter 100 % Polyamid
Füllgewicht: 990 g Gänsedaune mit 800 cuin Bauschkraft und einem Mischverhältnis von 95/5 (Daune/Federn); RDS zertifiziert
Temperatur Komfort / Maximal: -22 Grad / -30 Grad
Packvolumen: 10 Liter
Größe: 180 cm und 190 cm
Gewicht: 1650 g (180 cm)
Preis (UVP): 849.- Euro bei Größe 180 cm / 899.- Euro bei Größe 190 cm

*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalt.