News – Patagonia: Blue Heart Kampagne zum Schutz der letzten natürlichen Flussläufe in Europa

von | 16. April 2018 | Allgemein

Seit 16. März 2018 ist die neue Website der neuen „BLUE HEART“ Kampagne von Patagonia online und damit auch eine Petition, mit deren Hilfe internationale Banken dazu aufgerufen werden, ihre Investitionen in die Zerstörung der letzten Wildflüsse Europas zu stoppen. Worum es konkret geht, zeigt ein Trailer des dazugehörigen Doku-Films „Blue Heart“, der ab April 2018 durch die Kinos tourt. Ziel dieser Multimedia-Kampagne ist der Schutz der Balkanregion. So droht dem „blauen Herzen Europas“ durch die Umsetzung von mehr als 3.000 geplanten Wasserkraftprojekten eine menschengemachte Umweltkatastrophe und der extrem vielseitigen Kultur, Geschichte und Ökologie dieser Region die unwiederbringliche Zerstörung. Wer ebenfalls etwas gegen dieses Vorhaben tun und damit aktiv zum Schutz der letzten natürlichen Flussläufe Europas beitragen will, kann ab sofort die Online-Petition unterzeichnen: patagonia.com/blueheart

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Körperliche Gewalt gegenüber Frauen, die ihre letzten Trinkwasserquellen schützen wollen.

Lokale Aktivisten, die an den Ufern dieser Flüsse leben, kämpfen für den Schutz der natürlichen Lebensadern und Landschaften ihrer Heimat. Wachsame und standhafte Frauen aus dem Dorf Kruščica in Bosnien und Herzegowina wachten fast ein Jahr lang Tag und Nacht, um mithilfe eines friedlichen Protests die Zerstörung ihrer einzigen  Trinkwasserquelle zu verhindern. Dabei trotzten sie sogar der körperlichen Gewalt, die ihnen laut Aussage von Patagonia seitens staatlicher Behörden wiederfahren ist. Sowohl Europäische als auch lokale NGOs stellen sich unter der Leitung von RiverWatch und EuroNatur der vor Ort herrschenden Regierungskorruption und dem Treiben ausländischer Investoren entgegen, die den „Wasserkraft-Goldrausch“ in der Balkanregion ohne Rücksicht auf Verluste anheizen.

News - Patagonia: Blue Heart Kampagne zum Schutz der letzten natürlichen Flussläufe in Europa

© Patagonia


Die US-amerikanische Outdoormarke Patagonia unterstützt die Proteste der Gemeinschaften vor Ort sowie die NGOs in Bosnien und Herzegowina, Albanien und Mazedonien, um die ausländischen Entwickler und Banken unter Druck zu setzen. Gemäß dem Bankwatch-Bericht, der am 16. März 2018 veröffentlicht wurde, sollen die Banken demnach mehr als 700 Millionen Euro in die Finanzierung von Staudamm-Projekten pumpen. Ein Drittel der Staudämme und Wasserumleitungen sind dabei innerhalb geschützter Gebiete geplant, davon 118 sogar in Nationalparks. Falls dieser gezielte Widerstand vor Ort erfolglos bleiben sollte, werden die letzten staudammlosen Wasserläufe des Kontinents irreversibel geschädigt – mit unverhersehbaren Folgen für die Menschen, die dort leben.

Kampagne gegen fragwürdige Wasserkraftprojekte im Balkan

Die Blue Heart Website von Patagonia will auf das Problem dieser bedrohten und vergessenen Region aufmerksam machen und erklären, warum Wasserkraftwerke definitiv nicht umweltfreundlich sind und damit nicht zu den erneuerbaren Energien gehören. Zusammen mit NGO-Partnern ruft Patagonia Menschen in aller Welt dazu auf, eine Petition zu unterzeichnen, um die Finanzierung dieser Staudämme zu stoppen. Das Ziel: Die letzten natürlichen Flussläufe in Europa zu schützen.

News - Patagonia: Blue Heart Kampagne zum Schutz der letzten natürlichen Flussläufe in Europa

© Patagonia


„Wir müssen diese einmalige Naturlandschaft schützen, davon bin ich überzeugt“, so Patagonia-Gründer Yvon Chouinard und fügt ergänzend hinzu: „Dass die weltweit größten Banken diese überholte und ausbeuterische Technologie unterstützen und neue Staudämme in den letzten unberührten Regionen Europas finanzieren, ist nicht nur eine Geldverschwendung, sondern vor allem eine moralische Schande“.  Denn während die Bewegung zur Stilllegung maroder Staudämme und der Übergang zu wirklich umweltfreundlichen Energien auf der ganzen Welt immer stärker wird, hat sich auf dem Balkan die Zahl der geplanten Wasserkraftprojekte seit 2015 verdoppelt. 91 Prozent der geplanten Staudämme und Wasserumleitungen werden laut Aussage der Gegner nur sehr wenig Strom erzeugen, ihre Errichtung und die Unterhaltung ist jedoch extrem teuer. Aufgrund ihrer Größe ist noch nicht einmal eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschrieben.
Quelle: Patagonia