Testbericht – CamelBak Ultra Pro Vest 7L: Minimalistische Laufweste für ultralange Distanzen beim Trailrunning

von | 13. November 2022 | Testberichte, Trailrunning

Wer länger draußen unterwegs ist, muss auf kurz oder lang Flüssigkeit zu sich nehmen. Denn sonst drohen Leistungseinbruch, Konzentrationsschwäche und im schlimmsten Fall Dehydrierung. Gerade für Laufsportler ein nicht zu verachteter Faktor, wenn sie auf ultralangen Strecken oder bei Wüstenläufen inmitten vom Nichts stehen und keinerlei Wasserquelle weit und breit zu finden ist. Damit selbst im hinterstern Hinterland die eigenen Wasservorräte nicht so schnell ausgehen, sorgen sogenannte Trinkrucksäcke oder Laufwesten dafür, dass mehrere Liter der (über)lebenswichtigen Getränke direkt am Körper mitgeführt werden können – sei es nun in Form von Softflasks mit einem Volumen bis zu 500 ml oder Trinksysteme mit bis zu 3 Litern.

Testbericht - CamelBak Ultra Pro Vest 7L: Minimalistische Laufweste für ultralange Distanzen beim TrailrunningEiner der bekanntesten Hersteller ist neben der israelischen Marke SOURCE das US-amerikanische Unternehmen CamelBak, von denen wir mit der Ultra Pro Vest 7L eine minimalistische Laufweste für kurze bis ultralange Distanzen getestet haben.

CamelBak Ultra Pro 7L – leichte Trailweste mit 2x 500 ml Softflasks von 1L Reservoir Trinksystem

Die Laufweste Ultra Pro L von CamelBak wurde speziell für ultralange Trailevents entwickelt. Soll aber auch beim täglichen Lauftraining treue Dienste leisten, damit man unterwegs jederzeit alles dabei hat, um einen rundum entspannten Run zu genießen. Hierzu trägt bei, dass der Trailpack in verschiedenen Größen von S bis L angeboten wird, um je nach Oberkörper eine optimale Passform sicherzustellen. Die Laufweste ist mit zwei 500ml/17oz Quick Stow™ Softflasks ausgestattet, die jeweils über einen Drehverschluss an den Silikon-Beißventilen verfügen. Damit beim Bücken oder beim Verstauen nicht ungewollt Wasser austritt.

Testbericht - CamelBak Ultra Pro Vest 7L: Minimalistische Laufweste für ultralange Distanzen beim Trailrunning

Der Rückenpartie bzw. die Innenseite besteht aus einem neuen, grobporigen und gut gepolsterten 3D-Mikro-Mesh, das für mehr Komfort und optimale Ventilation sorgen soll. Demnach nimmt es die vom Körper abgegebene Feuchtigkeit vom Körper auf und leitet sie nach außen hin ab. Zugleich reguliert ein multidirektionaler Luftstrom das Körperklima bei schweißtreibenden Läufen an heißen Tagen. In Kombination mit dem ultraleichten, aber dennoch robusten Außenmaterial bringt der Trailpack gerade einmal 160 Gramm an reinem Leergewicht auf die Waage. Für optimalen Tragekomfort sorgt auch der mehrfach in der Höhe verstellbare, doppelte Brustgurt mit abnehmbarer Signalpfeife.

Testbericht - CamelBak Ultra Pro Vest 7L: Minimalistische Laufweste für ultralange Distanzen beim Trailrunning

Für die Mitnahme von Laufklamotten ist die Trailweste mit einem geräumigen Hauptfach ausgestattet. Ergänzt wird das Volumen von 6 Litern durch eine Vielzahl an Fronttaschen für den schnellen Zugriff auf die Softflasks, Powerriegel oder sonstige Utensilien wie Smartphone, Navigerät oder Salztabletten. Wobei das Hand in einer per Reißverschluss gesicherten und extragroßen Tasche verstaut werden kann. Neben den über einen Gummizug justierbaren Softflask-Staufächern befinden sich die anderen Mesh-Taschen sowohl seitlich als auch auf der Rückseite des Trailpacks.

Hinzu kommt ein Stretch-Overflow-Staufach für feuchte Laufklamotten sowie eine auch während der Bewegung bequem bedienbare Stockhalterung auf der Rückseite. Zusätzliche Reflektoren auf Vorder- und Rückseite für bessere Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen am Abend oder am frühen Morgen runden das Gesamtkonzept noch ab.

Das af-Testurteil von Veit: Gut gedacht, aber noch nicht zu 100% perfekt gemacht!

Ich habe bereits diverse Laufwesten und Trailpacks getestet, weshalb ich mich mit den typischen „Kinderkrankheiten“ relativ gut auskenne. Eines steht soweit fest: Jeder Trinkrucksack besitzt individuelle Vor- oder Nachteile. Und DIE eierlegende Wollmilchssau gibt es definitiv nicht. Während der eine zum Beispiel ausreichend Volumen bietet, sind die Mesh-Taschen zu klein. Ein anderes Modell ist dafür super durchdacht was die elastischen Staufächer angeht, kann aber beim Brustgurt wenig punkten. Das ist auch bei der Ultra Pro 7L von CamelBak nicht anders. Auch hier gibt es sprichwörtlich Licht und Schatten.

Testbericht - CamelBak Ultra Pro Vest 7L: Minimalistische Laufweste für ultralange Distanzen beim Trailrunning

Aber fangen wir erst einmal mit den positiven Dingen an. CamelBak hat seit unserem ersten Testbericht des Camelbak Ultra 4 ordentlich Gas gegeben und in punkto Passform wie auch Materialqualität eine Vielzahl an funktionalen Details weiter optimiert. So fällt nicht nur der Tragekomfort deutlich besser aus. Auch in punkto Platzangebot und die Platzierung der Mesh-Taschen hat sich viel getan. So bietet die Trailweste Ultra Pro 7L allein auf der Frontpartie jede Menge Platz, um während der Bewegung sowohl Handy als auch Energieriegel oder Handschuhe bequem verstauen zu können.

Testbericht - CamelBak Ultra Pro Vest 7L: Minimalistische Laufweste für ultralange Distanzen beim Trailrunning

Zudem sind alle elastischen Taschen bequem erreichbar. Lediglich der Gummizug zur Fixierung der Softflasks nervt etwas, weil immer irgendwas im Gesicht herumbaumelt und die Taschen im ungefüllten Zustand stets zugezogen werden müssen, damit nichts herausfällt. Aber Obacht, das mit RV-Verschluss gesicherte Staufach auf der linken Brustseite nimmt maximal nur Hands mit 6-Zoll-Display auf. Auf dem Rücken kann das geräumige Hauptfach ein komplettes Trinksystem aufnehmen.

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Nur Klamotten sollte man dort nicht verstauen, da diese nur über das grobporige Mesh-Material vom Rücken ebgetrennt wird. Wer also viel schwitzt, schwitzt die trockenen Klamotten nass. Direkt darüber befindet sich ein weiteres, zu beiden Seiten offenes Staufach, um während es Laufens Regen- oder Windjacke unterzubringen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Weil der seitliche Zugriff auf das Staufach für nasse Klamotten zwar gut gedacht, aber bedingt gut gemacht st. Denn im rasanten Downhill kann es durchaus passieren, dass darin verstaute Dinge verlorengehen.

Testbericht - CamelBak Ultra Pro Vest 7L: Minimalistische Laufweste für ultralange Distanzen beim Trailrunning

Was die Größe betrifft, sollte man den Brustumfang unbedingt vorab noch einmal genau messen. Denn selbst eine M fällt verhältnismäßig großzügig aus. Weshalb die Laufweste im unbefüllten Zustand recht locker am Körper ansitzt. Immerhin bleibt so ausreichend Luft, um den Trailpack ordentlich vollzustopfen. Damit im vollen Galopp nichts herumrutscht, klappt die Anpassung des doppelten Brustgurts an die individuellen Bedürfnisse im Handumdrehen. Auch sonst ist der Tragekomfort im Vergleich zum einstigen Modell überraschend gut. Was vor allem auch an den breiten Trägern und dem grobporigen Material liegt, das selbst bei schweißtreibenden Laufrunden nicht quatschnass am Rücken klebt. Vielmehr sorgt es für einen angenehmen Kühleffekt, trocknet zügig und sorgt für eine optimale Regulierung des Körperklimas.

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Praktisch ist auch die Fixierung der Trailstöcke auf der Rückseite. Das Einschieben und Herausnehmen klappt selbst in vollem Downhill supereas ohne sich zu verrenken und die Stecken beeinträchtigen gut übereinandergelegt die Bewegungsfreiheit in keinster Weise. Nur leider lösen sich die Feststell-Clipsbei rasanter Bewegung immer wieder gerne, wodurch die Trailstöcke etwas leichter seitlich ins Rutschen geraten können. Hier wären stärkere Klemmfedern vermutlich die einfachste Lösung.

Gesamtfazit zur CamelBak Ultra Pro Vest 7L – die Vor- und Nachteile im Überblick:

In Summe ist die Ultra Pro Vest 7L von CamelBak ein Quantensprung im Vergleich zu früheren Modellen. Allein das Gesamtgewicht kann sich wirklich sehen lassen. Ein superleichter Begleiter für kleine wie auch mittlere und große Distanzen. Mit ausreichend Platz für die wichtigsten Klamotten und noch mehr Staufächer auf der Frontpartie. Lediglich das zum Rücken hin offene Hauptfach sowie das seitlich offene Einschubfach für nasse Klamotten sind nicht komplett durchdacht. Aber abgesehen für die von uns persönlich als nicht so angenehm empfundene Details bietet der Trailpack ein durchaus gelungenes Gesamtkonzept.

+ Top-Verarbeitung und hochwertige Materialien
+ superleicht im Gesamtgewicht
+ praktische Stockhalterung für schnellen Zugriff
+ sehr atmungsaktives Rückensystem
+ viele und bequem erreichbare Mesh-Staufächer
+ inkl. 2x 500ml Softflasks mit Drehverschluss

– fällt relativ groß vom Brustumfang her aus
– kein in sich abgeschlossenes Hauptfach
– Handytasche „nur“ bis 6“ Smartphone-Displays
– aus dem aufgesetzten Zusatzfach können Dinge herausrutschen
– zu wenig elastische Softflask-Fronttaschen

Die Details:
Besonderheiten:
GotYoutBak lebenslange Garantie, RV-Tasche mit Schlüsselclip, integrierte Trekkingstockhalterung, diverse Mesh-Taschen, Trillerpfeife, inkl. 2x Quickstow Softflask mit 500 ml Fassungsvermögen
Größe:
für Brustumfang von 71 – 86 cm (Gr. S) / 81 – 101 cm (Gr. M) / 96 – 116 cm (Gr. L)
Material:
100% Polyamid, 70D Recyceltes Polyamid MiniRip FD
Farben: Graphite / Sulphur Spring, Nautical Blue/Black
Volumen: 4,5 Liter / 7 Liter oder  Liter Version
Gewicht: ca. 160 Gramm (bei Größe 7 L) / ca. 315 Gramm (bei Größe 7 L)
Maße: 350 x 240 x 125 mm
Preis (UVP): 114,95 Euro (7 Liter) / 119,95 Euro (13 Liter)

*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.