„Kein Trinkwasser“ – solche Schilder warnen inzwischen fast an jeder Wasserstelle und in allen Hütten der Alpen vor vermeindlichen Verunreigungen bakterieller Art. Was in den heimischen Gefilden zumeist nur dazu da ist, um die Hüttenwirte vor juristischen Folgen zu schützen, sollten Wanderer und Touristen in anderen Ländern durchaus ernst nehmen. Denn wer „unsauberes“ Wasser nicht abkocht oder filtert, weiß spätestens ein paar Stunden später ganz genau, warum man es hätte doch besser tun sollen. Aber auch hierzulande sorgen die Kühe auf der Alm für eine Belastung des Grundwassers und für zum Teil ungenießbares Quellwasser. Daher ist generell Vorsicht geboten, wer sich den Durst löschen will. Um die unnötige Schlepperei von 2-3 Litern Wasser zu vermeiden, bieten mobile Wasserfilter und Reinigungstabletten Abhilfe. Auch wir hatten während unserer Rucksack-Tour quer durch Nepal den Mini Wasserfilter sowie Micropur Classic Reinigungstabletten von Katadyn dabei, um uns unterwegs mit ausreichend Trinkwasser versorgen zu können. Ob wir damit „Montezumas Rache“ entgehen konnten, erfahrt ihr in unserem Testbericht.
Katadyn Mini – Wasserfilter (schwarz)
Bei einer mehrtägigen Trekking-Reise kommt es vor allem auf platzsparende und leichte Ausrüstung an. Deshalb hatten wir uns für den kompakten Wasserfilter „Katadyn Mini“ entschieden. Klein und in einer mitgelieferten Tasche geschützt vom restlichen Gepäck verstaubar findet er selbst im vollgepacktesten Rucksack noch Platz. Seitens des Herstellers als Begleiter für Kurzreisen, Tageswanderungen oder nur als Sicherheitsreserve angedacht, versorgte der Wasserfilter uns auf dem Weg zum Annapurna Basecamp mit ausreichend Trinkwasser. Denn davon gab es in den Seitenarmen des Modi Khola (Khola ist das nepalesische Wort für Fluß) reichlich. Allerdings ist dringend davon abzuraten, es ungefiltert zu trinken – Durchfall und im Notfall schwere Koliken sind dann vorprogrammiert. Gerade in abgelegenen Regionen wie im Himalaya birgt das ungeahnte Gefahren durch die Dehydrierung und generelle Schwächung des Körpers.
Im Innern des Filtergehäuses sorgt ein Kern aus silberimprägnierter Keramik dafür, dass sowohl Bakterien als auch Protozoen zuverlässig herausgefiltert werden. Hierfür wird das Wasser per Handkraft durch die einzelnen Schichten gepresst, ähnlich dem natürlichen Vorgang, bei dem Regenwasser durch die einzelnen Gesteinsschichten sickert und somit gefiltert wird. Die Anwendung ist denkbar einfach: Der im Gehäuse des Filters verstaute elastische Schlauch mit Siebaufsatz muss lediglich ins Wasser geworfen werden und dann heißt es Pumpen. Durch den so erzeugten Unterdruck wird das Wasser durch den Keramikfilter gepresst und gereinigt über eine zweite Öffnung wieder abgegeben. Über die mitgelieferte Verlängerung lassen sich PET-Flaschen somit ganz bequem befüllen. Ein wenig Muskelkraft und Ausdauer braucht es allerdings schon. Je nach Verschmutzung kann der Durchsatz stark variieren und eine 1,5 Liter Trinkflasche gerne auch einmal mit 10 Minuten zu Buche schlagen. Ebenso hängt die Menge des aufbereiteten Wasser von der Kraft des jeweiligen Nutzers ab, da der Pumpvorgang nicht zu den leichtesten Übungen gehört. Noch ein Hinweis: Rein theoretisch kann das gewonnene Wasser problemlos getrunken werden, wir empfehlen aber dennoch es zuvor abzukochen oder mittels Filtertabletten aufzubereiten, damit auch wirklich alle Bakterien getilgt werden konnten.
Unser Gesamtfazit:
Der Katadyn Mini Wasserfilter ist praktisch und kompakt zugleich. Zwar braucht er bis zu den ersten gefilterten Tropfen ein paar kräftige Pumpstöße, aber wenn der Unterdruck erst einmal steht, läuft es förmlich wie geschmiert. Auch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wir hatten zu keiner Zeit Beschwerden oder körperliche Probleme nach dem Genuss des Trinkwassers. Dank des im Gehäuse verstaubaren Ansaugschlauchs und der Reinigungsmöglichkeit des Innenlebens können wir den Katadyn Mini somit für kleinere Touren mehr als nur empfehlen. Wer allerdings eine größere Gruppe an Menschen versorgen möchte, der sollte zu einem größeren Modell greifen. Anonsten pumpt man sich nur unnötig durstig.
Die Fakten:
Technologie: 0,2 Mikron Keramik-Filter (reinigbar)
Zubehör: Vorfilter und Tasche
Lebensdauer: ~ 7’000
Leistung: ~ 0,5 l/min
Maße: 8 x 18 x 5
Gewicht: 210g
Preis: 149,99 (UVP)
Micropur Classic MC 1T – Reinigungstabletten
Egal ob Pauschalreisender, Backpacker oder Bergsportler – die Qualität des Trinkwassers lässt an vielen Orten zu wünschen übrig. Wer wirklich sicher gehen will, reinigt den Durstlöscher mit einer Reinigungstablette, um alle gefährlichen Bakterien wirksam abzutöten. Für die nötige Aufbereitung eignet sich ein Biozidprodukt wie Micropur Classic von Katadyn. Die Tabletten inaktivieren mittels Silberionen die sich in Wassertanks oder -behältern bildenden Bakterien und halten es langfristig frei von Keimen, Algen und Gerüchen. Darüber hinaus kann Micropur das Wasser bis zu 6 Monate konservieren. Für die Anwendung werden die Tabletten (1 Tablette pro Liter klares Wasser) einfach in die Flasche geworfen und dann heißt es rund 2 Stunden warten. Hinweis: Die Tabletten sind nicht zur Reinigung von verseuchtem oder stark verschmutztem Wasser geeignet. Bitte beachtet vor Gebrauch stets die Angaben auf dem Etikett und lest die Produktinformationen im Beipackzzettel.
Unser Gesamtfazit:
Der Micropur Classic Reinigungstabletten sollten in keiner Reiseapotheke fehlen. Da sie bis zu 10 Jahre haltbar sind, können die Tabletten also problemlos nach jeder Tour im Rucksack verbleiben. Einziges Manko der Tabletten ist die lange Wartezeit, bevor der Durst gelöscht werden kann. Dadurch kann es mitunter passieren, dass das kühle Nass in der Hitze der Luft zur lauwarmen Brühe verkommen ist. Dafür kann man diese dann aber ohne schlechtes Gewissen trinken. Ergebnis: Keinerlei Magenprobleme und jederzeit Trinkwasser griffbereit.
Die Details:
Anwendung: Für alle Wasserbehälter oder -tanks in Booten und Caravans.
Haltbarkeit: 10 Jahre
Dosierung: 1 Tablette/1 Liter
Inhalt: 100 Tabletten / 100 Litern
Preis: 15,90 (UVP)