Bei schweißtreibenden Aktivitäten sollten Frischluftfans entweder einen Teil der unterschiedlichen Bekleidungsschichten ablegen oder sie riskieren auf Dauer einen Leistungseinbruch. Denn bei mangelhafter Regulierung des Körperklimas kann es schnell zum Hitzestau kommen. Für gewöhnlich äußert sich dieser Zustand lediglich in Form eines nassen Rückens oder durch feuchte Innenseiten an der Hardshelljacke, wenn zum Beispiel nach einem anstrengenden Aufstieg der Rucksack abgesetzt wird.
Wie unangenehm das vor allem bei kalten Wetterbedingunge sein kann, davon wissen vor allem die Teilnehmer des Spine Race Ultratrails ein Liedchen zu singen. Thomas Ehmke war bei “Britain`s most brutal race” dabei und durfte den Quasar Pullover von Mountain Hardwear testen. Die ultraleichte Jacke ist mit demhochatmungsaktiven Funktionsmaterial Dry.Q™ Elite ausgestattet, das die Jacke seiner Meinung nach zu einer der „atmungsaktivsten Modelle“ macht, die er bei einem Ultratrail jemals getragen hat. Hier ist sein Testbericht.
Mountain Hardwear Quasar Pullover – hoachatmunsgaktiver und wetterfester Hardshell-Anorak
Der Mountain Hardwear Quasar Pullover ist laut Hersteller ein sehr leichter und hochatmungsaktiver Anorak mit 3/4-RV für maximale Gewichtseinsparung und höchsten Feuchtigkeitstransport bei allen schnellen, schweißtreibenden Aktionen in Fels und Eis. Mit angeschnittener und voll verstellbarer helmtauglicher Kapuze ist er zudem besonders klein im Packmaß und kann in einer integrierten Packtasche handlich verstaut werden. Im eigentlichen Sinne ist die Jacke nicht für Trailrunner konzipiert worden, eignet sich aber durchaus auch als Schutz gegen die extremen Witterungsbedingungen bei so manchem Ultratrail. Ursprünglich wurde die Jacke für anstrengende Einsätze im Alpinsport, beim Bergsteigen oder Eisklettern entwickelt. Bereiche in denen es ganz besonders auf die optimale Regulierung des Körperklimas ankommt.
Das Obermaterial der Jacke wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Extrembergsteiger und Speedkletterer Ueli Steck (Schweiz) entwickelt, der erst im Herbst 2013 durch seine spektakuläre Solo-Besteigung der Annapurna Südwand auf sich aufmerksam machte. Ob er dabei den Quasar™ Insulated Pullover von Mountain Hardwear getragen hatte, ist leider nicht übermittelt. Fest steht jedoch, dass der Kunstfaser-Pullover eine hervorragende Kombination aus niedrigem Gewicht und optimaler Wärmeleistung bieten soll.
Dadurch eignet er sich optimal für alle Touren, bei denen es auf ein möglichst wenig Gepäck ankommt. Als Außenmaterial kommt ein 15 Denier Ripstop-Material zum Einsatz, das erstaunlich robust ausfällt. Das atmungsaktive Dry.Q™ Elite soll effektiv vor widrigen Witterungsbedingungen und selbst bei schweißtreibenden Touren effektiv vor Hitzestau schützen. Abgerundet wird das alles noch durch eine angeschnittene, helmtaugliche Kapuze.
Das aF-Testurteil von Thomas: durchweg positives Gesamtbild zur wasserdichten Hardshelljacke
Ursprünglich sollte der Quasar™ Insulated Pullover gar nicht mit nach England zum Spine Race UKtratrail reisen. Nachdem die Jacke jedoch von Thomas gewogen wurde und dabei gerade einmal 261 Gramm auf die Waage brachte, musste sie einfach mit – erst recht mit Blick auf das beeindruckend kleine Packmaß. Warum sie erst gar nicht eingepackt werden sollte, lag schlichtweg an dem anfangs doch recht steif wirkenden Dry.Q™ Material, das sich fast wie eine dreilagige Hardshelljacke anfühlte. Dafür ist es zu 100% wind- und wasserdicht und bietet obendrein eine enorm gute Atmungsaktivität. Ein Vorteil, der vor allem beim The Spine Race zum Tragen kam. Denn dort war Thomas häufig sehr warm angezogen – im Durchschnitt mit vier Schichten gleichzeitig.
Wobei zwei Lagen als reine Isolationsschichten dienten – zum einen das neue Polartec® Alpha® sowie verschiedene Layer aus synthetischen Thermolite Füllungen und auf der letzten Etappe sogar eine Daunenjacke. Durch den Rucksack und die zum Teil sehr schweren Höhenprofile war Thomas relativ schnell durchgeschwitzt. Das Dry.Q™ Elite Material überzeugte hingegen durch beste Atmungsaktivität, sodass der Oberkörper innerhalb von 15 Minuten wieder trocken war – ohne dass er dafür den wasserdichten Pullover zwingend hätte ausziehen müssen. Ein enormer Zeitvorteil und ein Plus an Komfort bei den kurzen Aufwärmpausen.
Das Außenmaterial ist zudem ausgesprochen robust, sodass selbst nach mehrmaligem Dauereinsatz unter einem Rucksack keine Beschädigung des Obermaterials erkennbar ist. Selbst das Eis was in der Nacht im Schneesturm auf der Jacke festfror, konnte das Material nicht beschädigen. Die flexiblen Handgamaschen entpuppen sich gerade während eines Schneesturms als überaus praktisch, halten sie doch die unangenehme Kälte draußen und schließen erfolgreich die Lücke zwischen Jacke und Handschuh. Auch die Kapuze ist eine Klasse für sich: Sie lässt sich schnell und mit nur einer Hand einstellen. Sie sitzt dabei so optimal an, dass sie beim Drehen des Kopfes nicht verrutscht und die Sicht des Trägers zu keiner Zeit beeinträchtigt.
Abgerundet wird das positive Gesamtbild durch den wasserdichten und laminierten 3/4-langen Frontzipper, der am Kragen unter einem weichen Fähnchen verschwindet. Die Jacke lässt sich darüber hinaus schnell und klein über die auf der Innenseite platzierten Tasche aus dehnbarem Mesh-Material verstauen. So kann sie nicht nur durch optimale Performance, sondern auch durch ein enorm kleines Packmaß und ein hervorragendes Wärme-/Gewichtverältnis überzeugen. Einziger Wermutstropfen ist der stolze Preis. Eine Investition, die sich aber spätestens beim nächsten Ultratrail bezahlt machen wird, wenn einem wieder der eiskalte Nordwind um die Nase bläst.
Die Details:
Besonderheiten: halbhoher Front-RV, Handgamaschen
Material: Dry.Q™ Elite 15D Rip 3L (100% Polyamid)Füllung: 80 g Thermic Micro (100% Polyester)
Gewicht: 530 g (in mittlerer Größe)
Größen: S – XXL
Farben: State Orange, Shark
Preis: 279,- Euro (UVP)
*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.