„25 Jahre Frauenrucksäcke“: In diesem Jahr feiert der Rucksackspezialist Osprey ein Jubiläum der besonderen Art. Bereits seit einem Vierteljahrhundert hat das US-amerikanische Unternehmen speziell auf die weibliche Anatomie abgestimmte Lastenträger im Sortiment. Damit war Osprey eine der ersten Marken, die erkannt hat, dass „One fits all“ nicht funktioniert und angesichts der zahlreichen weiblichen Outdoorfreundinnen nicht mehr zeitgemäß ist.
Das Sortiment an speziellen Frauenrucksäcken wurde in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert. Vom kompakten Rucksack als Daypack bis hin zur 85 Liter Variante für die große Weltreise ist mittlerweile für jedes Abenteuer das Passende dabei. Alle Modelle verfügen über ein speziell entwickeltes Rückensystem, eine anatomische Passform mit schmalerem Nacken, ergonomisch geformte Schultergurte und einen speziell konzipierten Hüftgurt. So auch beim neuen Osprey Kyte 36.
Treuen Leser von airFreshing.com dürfte es nicht entgangen sein, dass wir große Freunde bzw. Freundinnen von Osprey Rucksäcken sind. Der Mutant 38 durfte mit uns durch Peru reisen, der Kode ABS fehlt auf keiner Skitour und mit dem Sirrus 50 ging es einmal quer durch Neuseeland – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Passend zum Jubiläum wollten wir es uns nicht nehmen lassen, mit dem Osprey Kyte 36 einen bequemen Rucksack für Mehrtagestouren unter die Lupe zu nehmen. Der Trekkingrucksack wurde im Sommer 2019 frisch aufgelegt, steht aber in der bewährten Tradition und Bauart der beliebten Kyte-Serie, die wir bereits testen durften.
Diesmal fiel die Wahl mit 36 Liter Volumen auf eine Größe, die eigentlich jede Outdoorsportlerin im Sortiment hat oder haben sollte, denn sie eignet sich sowohl für mehrtägige Wanderungen oder Hüttenurlaube als auch für Hochtouren, bei denen man etwas mehr Ausrüstung im Gepäck hat. Wie sich der Osprey Kyte 36 geschlagen hat, verraten wir euch in unserem Testbericht. So viel schon einmal vorweg: Auch diesmal hat Osprey geliefert und wir schweben einmal mehr im gut gepolsterten Rucksackhimmel. Für diesen Testbericht werden wir von Osprey übrigens nicht bezahlt – wir sind einfach überzeugt von deren Produkten.
Osprey Kyte 36: robuster und leistungsstarker Rucksack speziell für Frauen
Der Osprey Kyte 36 wurde als echtes „Outdoor-Arbeitstier“ konzipiert. Mit gerade einmal 1,47 kg ist er aber dennoch ein echtes Leichtgewicht. Vor allem für Trekking- oder Wandertouren soll sich das Modell optimal eignen. Natürlich kann der Rucksack aber auch auf Reisen mit etwas weniger Gepäck oder auf Hochtour zum Einsatz kommen. Der Rucksack verspricht ein großzügiges Platzangebot – schließlich hat man bei einer mehrtätigen Wanderung ja doch so einiges mit dabei. Dank einem großen seitlichen Reißverschluss, der vom Deckel bis zu den unteren Kompressionsriemen reicht, soll die Ausrüstung jederzeit griffbereit sein. Außerdem besitzt der Backpack einen Deckel mit Kordelzugverschluss sowie ein unteres Schlafsackfach mit herausnehmbarer Trennwand.
Das Kontakt-Rückensystem des Osprey Kyte 36 wurde für Tragekomfort und Stabilität entwickelt. Das Modell verfügt über die bewährte AirScape-Rückenplatte sowie einen robusten Hüft- und Schultergurt, welche eine hohe Belastbarkeit gewährleisten sollen. So können mit dem Rucksack auch schwere Lasten bequem getragen werden. Die Länge der Rückenplatte kann einfach mithilfe eines Klettverschluss-Systems angepasst werden.
Der Osprey Kyte 36 verfügt zudem über zahlreiche weitere Aufbewahrungsmöglichkeiten, darunter nylonverstärkte Wasserflaschenfächer, zwei Hüftgurttaschen mit Reißverschluss, ein großes vorderes Einschubfach, zwei RV-Fächer im Deckel sowie ein von außen zugängliches Trinkblasen-Fach. Nicht fehlen dürfen außerdem eine integrierte und abnehmbare Regenhülle, eine Befestigungsmöglichkeit für Trekkingstöcke, Eisgerätebefestigungen und mehreren Schlaufen zur externen Befestigung eines Gummizugsystems oder anderer Ausrüstung am Rucksack.
Das af-Testurteil von Vroni zum Osprey Kyte 36: Komfortabler und leichter Rucksack mit durchdachtem Platzangebot für Mehrtagestouren
Mit dem Kyte 36 liefert Osprey einen wirklich gelungenen Rucksack für mehrtägige Hüttentouren oder Wanderungen mit viel Gepäck. Das durchdachte Kontakt-Rückensystem des Backpack ist sehr bequem und sitzt optimal auf dem Rücken. Die Länge kann über das Klettverschluss-System schnell und einfach angepasst werden. Auch bei schweißtreibenden Aktivitäten funktioniert die Luftzirkulation sehr gut und der Rucksack klebt nicht am Rücken. Sowohl die Schultergurte als auch der Hüftgurt sind angenehm gepolstert und sitzen sehr komfortabel. Mehr geht in punkto Tragekomfort fast nicht.
Mit den zahlreichen Fächern und Taschen bietet der Rucksack jede Menge Platz und es lässt sich perfekt Ordnung halten. Trotzdem hat der Kyte eine recht schlanke Form und geht auch dank der Kompressionsriemen nicht zu sehr in die Breite. So kann der Rucksack auch bei alpinen Touren mit kleineren Kletterpassagen zum Einsatz kommen. Besonders praktisch ist der lange seitliche Reißverschluss, den man von großen Trekkingrucksäcken her kennt.
Es nervt einfach ungemein, wenn man auf der Suche nach einem Teil aus dem unteren Bereich jedes Mal das komplette Equipment auspacken muss. Das hat mit dem Kyte 36 zum Glück ein Ende, denn mit dem seitlich platzierten Zugriff kommt man einfach und schnell an alles ran. Hervorzuheben sind auch die zahlreichen Befestigungsmöglichkeiten außen am Rucksack, gerade wenn auf Hochtour noch Eispickel, Karabiner und Co mit dabei sind. Wie bei vielen anderen Modellen setzt Osprey auch beim Kyte 36 auf die sogenannte Stow-on-the-go Befestigung für die Trekkingstöcke.
Dabei muss man den Rucksack nicht zwingend abnehmen, um die Stöcke zu verstauen. Vielmehr werden sie unter dem linken Arm fixiert. Ähnliche Systeme kennt man auch von anderen Herstellern. Ich persönlich werde damit allerdings nicht warm. Mich stören die Stöcke unterm Arm einfach – aber zum Glück kann man die Stöcke auch hinten an den Rucksack basteln. Das kurze Absetzen des Rucksacks nehme ich hierfür gerne in Kauf.
Der Osprey Kyte 36 bringt mit seinen knappen 1,5 kg angenehm wenig Eigengewicht auf die Waage. So soll es sein, denn schließlich möchte man nicht mehr Gewicht als nötig mit herumschleppen. Ein weiterer Pluspunkt ist für mich die Optik des Rucksack: Coole Farbgebung, die zu vielem passt, aber trotzdem nicht zu aufdringlich ist. Ein Rucksack ganz nach meinem Geschmack!
Das Gesamtfazit: Die Vor- und Nachteile im Überblick
Mit dem Osprey Kyte 36 liefert Osprey einen komfortablen Allrounder, der sich perfekt für Mehrtagestouren eignet. Der Rucksack bietet sehr viel Platz und die zahlreichen Taschen und Fächer machen es leicht, unterwegs jederzeit Ordnung zu halten.
+ bequemes Tragesystem
+ gute Luftzirkulation am Rücken
+ angenehm gepolsterte Hüft- und Schultergurte
+ viele Fächer und Taschen
+ langer seitlicher RV mit Zugang zum Hauptfach
+ integrierte Regenhülle
+ geringes Eigengewicht
– Stow-on-the-Go Befestigung für Trekkingstöcke etwas gewöhnungsbedürftig
Die Details:
Besonderheiten: Verstellbares Rückensystem, Stoffseitentaschen mit doppeltem Zugriff, integrierte Regenhülle, Trinkblasenfach, abnehmbare Schlafmattenschlaufen, Seitlicher Reißverschlusszugang zum Hauptfach, Schlafsackfach mit Trennwand, Brustgurtschnalle mit Signalpfeife, Befestigung für Trekkingstöcke, Eisaxt-Schlaufen, Deckelfach-Zugang, zwei RV-Taschen am Hüftgurt, vorderes Stretchfach
Material: 210D x 630D Nylon Dobby
Volumen: 36 Liter
Maße: 70 (l) x 33 (w) x 30 (d)
Farben: Icelake Green, Mulberry Purple, Siren Grey
Gewicht: 1,47 kg
Preis: 170.- Euro (UVP)
*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.