An eine gute Freeride-Kombi werden für den Einsatz im Backcountry sehr hohe Ansprüche gestellt. Zum einen muss diese beim Aufstieg oder bei der Abfahrt durch brusthohen Pulverschnee optimalen Schutz vor den Umwelteinflüssen bieten, zum anderen muss das Material möglichst robust sein – ohne dabei den nötigen Komfort für den Träger zu verlieren. Doch es gibt nur eine Hand voll Hersteller die diesen Spagat auch beherrschen: Mit der PowSlayer Jacket/-Bibs von Patagonia haben wir eine Freeride-Kombi mit genau solchen Eigenschaften für euch getestet.
Patagonia PowSlayer Jacket – die Fakten:
Das durch die Ambassadors von Patagonia inspirierte und unter härtesten Bedingungen getestete Jacket mit allen Extras garantiert höchste Leistungsfähigkeit für Bigline-Abfahrten unter allen denkbaren Bedingungen. Es wird aus extrem leichtem, sehr robustem 3-Lagen GORE-TEX® Pro Material gefertigt und bietet dadurch einen ultimativen, wind- und wasserdichten Schutz. Dabei ist das GORE-TEX® Pro Material sogar noch dampfdurchlässiger und dank der DWR-Imprägnierung komplett wasserdicht. Die helmkompatible, zweifach regulierbare Kapuze ist mit einem laminierten Schirm für optimale Sicht ausgestattet, während die in die Kapuze und Saum integrierten Stopper (Touch Point System™) herumbaumelnde Enden vermeiden sollen.
Die laminierten Slim Zips sind nicht nur wasserfest, sondern reduzieren auch das Gewicht und das Volumen der Jacke. Die großzügigen Unterarm-RVs bieten zudem eine effiziente Ventilation bei schweißtreibenden Aktivitäten. Der neue Vislon® Front-RV ist laut Patagonia robust und leichtläufig zugleich. Das schlanke, anliegende Design des Schneefangs schafft eine nahezu nahtlose Einheit, damit der Rider problemlos selbst durch tiefsten Pulverschnee pflügen kann – ohne, dass dieser ins Innere gelangt. Darüber hinaus verfügt die Jacke verfügt über unzählige Staumöglichkeiten. Hierzu zählen neben zwei offenen Cargo-Taschen, zwei Handwärmtaschen, eine Brusttasche inkl. Elektroniktasche mit Kabelführung, eine Oberarmtasche für den Skipass sowie zwei offene Innentaschen und eine verschließbare Innentasche. Ergänzt wird das durchdachte Konzept nur noch durch den integrierten RECCO® Reflektor.
Das Fazit von Mitch: Ein wahres Schutzschild, das dennoch optimale Bewegungsfreiheit garantiert.
Das verwendete Material der PowSlayer Jacket wird seinem Ruf durchaus gerecht. Somit können wir die seitens des Herstellers beschriebenen Eigenschaften in punkto Atmungsaktivität und Wetterschutz voll und ganz bestätigen. Auch bei Felskontakt gibt sich die Jacke alles andere als zimperlich und überzeugt durch viel Robustheit. Die Klettverschlüsse an den Armen schließen gut und lassen sich optimal unter den Handschuhen verstauen. Auch die Reißverschlüsse sind robust, qualitativ hochwertig verarbeitet und leichtläufig in der Bedienung. Die nach innen verlegten Zugsysteme (TouchPoint System) an Kapuze und Saum verhindern zudem ein Hängenbleiben an Ästen oder ähnlichen Hindernissen bei Abfahrten durch verschneite Nadelwälder. Der hoch geschnitte Kragen schützt perfekt vor Wind und Schnee und trägt zum hohen Tragekomfort der Jacke bei.
Auch die Kapuze bietet besten Schutz vor widrigen Witterungsbedingungen. Die seitens Patagonia beschriebene Helmtauglichkeit können wir allerdings nur bedingt bestätigen. Denn durch die über den Helm gezogene Kapuze wird die Bewegungsfreiheit des Kopfes doch deutlich eingeschränkt. Wird sie jedoch unter dem Helm getragen, was dank der Zweifachverstellung ohne weiteres möglich ist, kann der Kopf problemlos frei bewegt werden. Die im Inneren der Jacke platzierten Taschen (mit und ohne Reißverschluß) sind optimal positioniert und stören selbst im befüllten Zustand nicht. Für Musikfreunde hält die PowSlayer Jacket zudem eine integrierte Kabelführung für die Stereo-Kopfhörer bereit.
Der in der Jacke integrierte Schneefang wird mittels Druckknopf-Verschluss vorn geschlossen. Um ein Hochrutschen zu verhindern, sollte der Schneefang aber unbedingt mit der vorhandenen Schlaufe an der dazugehörigen Hose von Patagonia befestigt werden, da dieser bei einem Sturz sonst nach oben rutscht und Schnee ungehindert eindringen kann.
Unser Gesamtfazit: Das PowSlayer Jacket ist ein wahres Schutzschild, das dennoch optimale Bewegungsfreiheit garantiert. Damit wird jeder Ausflug ins Backcountry zur reinsten Freude – unabhängig von den herrschenden Wetterbedingungen. Einziges Manko ist die nicht 100%ige Helmtauglichkeit und der recht hohe Anschaffungspreis, der unserer Meinung aber jeden Cent wert ist.
Die Details:
Besonderheiten: helmkompatible und 2-fach regulierbare Kapuze mit laminiertem Schirm, Touch Point System™ für einfaches Regulieren, robuste, leichtläufige und laminierte RVs mit Slim Zip Technologie, Unterarm-RVs, neuer Vislon Front-RV, Schneefang, integrierter RECCO® Reflektor
Material: 3-lagiges GORE-TEX® Pro Laminat mit 129-g, 70-Denier Ripstop-Material aus 100% Nylon und DWR (Durable Water Repellent) Imprägnierung, Schneeschürze: 119-g Glattgewebe aus 91% Eco Polyester und 9% Spandex
Größen: XS-XL
Gewicht: 604g
Preis: 650,- Euro (UVP)
Patagonia PowSlayer Bibs – die Fakten:
Manchmal beschert das Glück einem tiefsten Pulverschnee – und manchmal leider nur gefrierenden Graupelschauer. Das Wetter kann man sich nicht aussuchen, aber die Kleidung schon: Ein Grund mehr, gleich zur PowSlayer Bib von Patagonia zu greifen. Denn die Hardshellhose bietet optimalen Schutz gegen jedes Wetter. Die Pant besteht aus extrem leichtem und sehr robustem 3-lagigem GORE-TEX® Pro Material, das laut Hersteller vor allem durch seine wind- und wasserdichten Eigenschaften überzeugt. Das funktionale Material soll extrem atmungsaktiv sein und die Hose selbst bei ungemütlichem Matschwetter trocken halten. Slim Zips bieten zudem sicheren Nässeschutz und reduzieren nochmals Gewicht und Volumen.
Das rundum schützende Design der PowSlayer Bib wurde für diese Wintersaison am Rücken etwas höher und vorn am Bauch etwas flacher geschnitten. Sie verfügt über einen verstellbaren Dropseat, einen RV-Hosenschlitz für bequemes Austreten sowie über praktische Gürtelschlaufen, um beim Aufstieg die Hosenträger abstreifen zu können. Weitere Details: angeschnittene Knie für volle Beweglichkeit, Schenkelschlitze zur Klimaregulierung, robuster Kantenschutz, integrierte Gamaschen, vier Taschen (zwei für die Hände, zwei geräumige Schenkeltaschen) sowie ein integrierter RECCO® Reflektor als weiteres Sicherheitsplus.
Das Fazit von Mitch: Powderaction pur. Lediglich der hohe Preis bremst ein wenig die gute Laune.
Wer im Backcountry unterwegs ist, für den ist eine gute Jacke nur die halbe Miete. Erst durch die dazu passende Hose wird das Schutzschild in Form einer funktionalen Freeride-Kombi komplettiert. Die PowerSlayer Bibs ergänzt somit im wahrsten Sinne des Wortes das PowSlayer Jaket von Patagonia. Ebenso wie für die Hardshelljacke können wir auch für die Bibs die Funktionalität des GORE-TEX® Materials guten Gewissens bestätigen. Selbst bei mehrstündigem Einsatz im über hüfthohen Tiefschnee konnten wir keine unangenehme Feuchtigkeit oder ein Gefühl von Kälte feststellen. Die Hosenträger der Pant können je nach Bedarf per Klettverschluss eingestellt werden und sind am Rücken über Kreuz geführt. Selbst bei einem kurzem Oberkörper stören die überstehenden Enden der Hosenträger weder beim Tragen unter der Jacke noch bei aufgesetztem Rucksack. Für all diejenigen, die beim Aufstieg lieber auf die Hosenträger verzichten wollen, hält die Hose auch Schlaufen für einen Gürtel bereit. Allerdings lassen sich die Träger der Hose nicht abnehmen.
Die beiden Taschen für die Hände sind jeweils mit einem wasserdichten Reißverschluss versehen und bieten genügend Stauraum für die wichtigsten Utensilien. Belüftet wird die Hose über die an den Beinen seitlich platzierten Zipper, die von der Hüfte bis zum Knie reichen. Die Ventilation funktioniert tadellos und ermöglicht dadurch eine optimale Regulierung des Körperklimas. Durch den speziellen Schnitt der Hose wird die Bewegungsfreiheit des Riders weder beim Aufstieg noch während der Abfahrt eingeschränkt. Um Beschädigungen durch scharfe Ski- oder Snowboardkanten zu vermeiden, verfügt die Pant über einen robusten Kantenschutz, der auf der Beininnenseite bis zum oberen Waden-Drittel reicht und an der Beinaußenseite zwei Finger hoch das Hosenbein umläuft. Die integrierten Gamaschen verhindern zudem das Eindringen von Schnee und rutschen dank Gummizug auch bei ausgiebiger Bewegung nicht vom Softboot bzw. vom Skischuh.
Unser Gesamtfazit: Die PowSlayer Bibs komplettiert das Backcountry-Schutzschild von Patagonia. Durch den körpernahen Schnitt der Hardshell-Pant überzeugt die Hose auch bei größter Bewegung durch einen sehr angenehmen Tragekomfort. Das Material der Hose ist äußerst robust und bietet zugleich höchste Funktionalität. In Kombination mit der PowSlayer Jacket ist der Träger für den nächsten Ausflug ins Backcountry bestens gewappnet und kann sich gänzlich dem hingeben, was am meisten Spaß macht: Powderaction pur. Lediglich der hohe Preis bremst ein wenig die gute Laune.
Die Details:
Besonderheiten: verstellbarer Drop-Seat, Front-RV mit Druckknopf-Sicherung zur Ventilation, Gürtelschlaufen an der Taille, laminierte RVs, Schlaufe hinten zum Befestigen an der Schneeschürze jeder Patagonia® Ski-/Snowboard-Jacke, angeschnittene Knie, Ventilationsschlitze an der Schenkel-Außenseite, integrierte Gamaschen, robuster Kantenschutz an Saum und Innenseite der Unterschenkel, zwei RV-Taschen für die Hände, zwei Cargo-Taschen am Oberschenkel, integrierter RECCO® Reflektor
Material: 3-lagiges GORE-TEX® Pro Laminat mit 129-g, 70-Denier Ripstop-Material aus 100% Nylon mit einer DWR-Imprägnierung
Größen: XS-XL
Gewicht: 550g
Preis: 525,- Euro (UVP)
*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.