Früher galt Skitourengehen ein Sport für wirklich harte Kerle. Heute ist die Ausrüstung so optimiert und weitestgehend ausdifferenziert, dass selbst relativ ungeübte Freizeitsportler und Einsteiger den Trendsport für sich entdecken. So kommen immer mehr Skigebiete und Hütten dem wachsenden Publikum mit extra angelegten Aufstiegsrouten und ausgedehnten Öffnungszeiten entgegen. Auch im Chiemgau, wo an festen Abenden entsprechende „Skitouren-Stammtische“ angeboten werden. Hinzu kommen gemeinsam mit dem DAV entwickelte „Skitouren-Lehrpfade“, die das Zusammenleben von Skibergsteigern und der Natur fördern sollen – inkl. Tipps für das richtige Verhalten am Berg, um Risiken zu vermeiden und Pflanzen sowie Tiere zu schonen.
Darüber hinaus hat der Tourismusverband auf einer Website insgesamt sieben vom Deutschen Alpenverein als „naturverträglich“ ausgewiesene Skitouren in den Chiemgauer Alpen zusammengestellt. Für alle Touren sind die wichtigsten Daten zu Route, Entfernung, Höhenprofil, Schwierigkeitsgrad und Einkehrmöglichkeit hinterlegt. Aber auch viele weitere Hänge und Berge in den Chiemgauer Alpen zählen zu beliebten Zielen wie etwa die Kampenwand bei Aschau, wo es einen weiteren Skitouren-Stammtisch auf der Gorialm gibt. Die Infos dazu sind in den einschlägigen Outdoor-Portalen erhältlich oder auf der offiziellen Website unter: www.chiemsee-chiemgau.info/skitouren
Skitouren in Ruhpolding – Unternberg und Rauschberg:
Jeden Dienstag und Donnerstag ist auf der neu renovierten Unternbergalm „Skitouren-Stammtisch“. Die mittelschwere Skitour führt vom Parkplatz am Rand der Skiabfahrt bis zur Station des Unternberglifts, von da an auf der ehemaligen Skipiste weiter bis auf den Gipfel auf 1490 Metern. Insgesamt müssen 743 Höhenmeter überwunden werden. Entlang dieser Strecke verläuft auch der Skitouren-Lehrpfad mit zehn Stationen. Tafeln klären dort über alpine Gefahren auf und geben Tipps für den Aufstieg. 900 Höhenmeter sind es vom Parkplatz Aschenau bei Ruhpolding auf den 1671 Metern gelegenen Gipfel des Rauschbergs. Die ebenfalls mittelschwere Tour verläuft hauptsächlich auf Wanderwegen, die technisch anspruchsvolle Abfahrt führt durch die Roßgasse. Das Rauschberghaus ist zu den Betriebszeiten der Rauschbergbahn geöffnet.
Skitouren in Reit im Winkl – Fellhorn und Dürrnbachhorn:
Vom Parkplatz Seegatterl bei Reit im Winkl über die Hemmersuppenalm führt eine mittelschwere Tour auf das 1760 Meter hoch gelegene Fellhorn. Insgesamt müssen 1400 Höhenmeter überwunden werden. Wer den Weg über die Winklmoosalm nimmt, legt insgesamt 24 Kilometer zurück. Die schwere Tour auf das 1700 Meter hohe Dürrnbachhorn oberhalb der Winklmoosalm bei Reit im Winkl ist für Einsteiger nicht geeignet. Nicht nur wegen der 1000 Meter Höhendifferenz, sondern auch wegen des letzten sehr steilen Teilstücks und des schmalen Gipfelgrats. Beide Touren bieten einen imposanten Panoramablick, Einkehrmöglichkeit besteht in den Almen, Berggasthöfen und Hotels auf der Winklmoos. Immer Mittwochs ist zudem Skitouren-Stammtisch in der Möseralm.
Skitouren in Bergen – Hochfelln:
„Aussichtsterrasse des Chiemgaus“ wird der Hochfelln bei Bergen gerne genannt. Die Tour führt vom Wanderparkplatz Kohlstatt über die Bründling-Almen auf die Skipiste, an deren Rand es über den Südhang zum 1674 Meter hoch gelegenen Gipfel geht. Die Tour ist auch wegen der steilen Hänge als „schwer“ klassifiziert. Wegen des Skibetriebs und der damit verbundenen Pistenpräparierung dürfen einige Streckenabschnitte abends und nachts nicht befahren werden.
Skitouren in Schleching – Geigelstein und Weitlahnerkopf:
Der unter Naturschutz stehende Geigelstein ist von zwei Seiten für Skitouren erschlossen, nämlich von den beiden DAV-Bergsteigerdörfern Schleching und Sachrang aus. Seit 2009 gibt es ein Konzept, das sensible Zonen schützt und Ski- und Schneeschuhtouren dennoch möglich macht. Die mittelschweren Touren mit mehr als 1000 Höhenmetern starten in Ettenhausen oder Innerwald. Einkehrmöglichkeiten sind die Wuhrsteinalm auf der Ost- und die Priener Hütte auf der Westseite. Die 14 Kilometer lange Tour auf den Weitlahnerkopf gilt als „Pulverschnee-Klassiker“. Der Aufstieg führt von Schleching/Mühlau aus über die Dalsenalm. Insgesamt müssen knapp 1000 Höhenmeter überwunden werden. Die Besteigung der umliegenden Gipfel ist aus Naturschutzgründen nicht erlaubt.
Quelle: Chiemgau Tourismus