Endlich verblasst die Landesgrenze im Rückspiegel und langsam wird klar, dass ein Paar Tage im Zillertal warten, und das auch noch, auf zumindest einem Teil des Berliner Höhenweges.
Tag 1: Einstieg gleich Ausstieg
Wenn man das Zillertal hinauffährt und Hintertux im Tuxer Tal rechts liegen lässt, betritt man den Teil des Tals, der einigen airFreshing-Fans und Bergfexen als Alpencross-Möglichkeit bekannt sein dürfte. Man bewegt sich schnurstracks in Richtung der österreichisch-italienischen Grenze, wobei die Straße durch den Zammsergrund führt, und am Schlegeisspeichersee (1800 m) in einem Parkplatz endet. Ab hier geht es noch gemächlich eben entlang des Sees, an dessen Ende uns archaisch anmutende Wurzelmonster faszinierten (s. Bilder). Ab hier beginnt ein recht steiler Aufstieg (ca. 1,5 Stunden) zum Furtschaglhaus (2295 m).
Die urige Hütte zu Füßen des Schlegeiskees (Schlegeisgletscher) bietet entspannte Wirtsleut, g’scheite Gastronomie und korrekte Schlafmöglichkeiten im Angesicht entspannenden Bergpanoramas. Beim Aufstieg zur Hütte, wie auch zum Schönbichler Horn tags darauf, leistete die Paladin Jacket von Outdoor Research gute Dienste als Outershell mittleren Kalibers.
Tag 2: Beste Aussichten
Halbwegs ausgeschlafen geht es am Morgen in 2,5 Stunden über Bergwiesen samt Murmeltierbesatz und später steilerem Aufstieg durch Schutthalden, rauf zum Schönbichler Horn (3133 m). Alternativ lassen sich der große Möseler (3478 m), die Furtschaglspitze (3190 m) und der große Greiner (3201 m) besteigen. Wer halbwegs fit ist, hat am Schönbichler Horn keine Probleme, denn es handelt sich hier um sehr leichte Kletterei (teils drahtseilbewehrt) bzw. verschärftes Wandern, das allerdings mit hochalpinem Flair.
Von hier aus geht es wieder durch Schutthalden, entlang geologisch recht interessanter Artefakte und wildromantischer Wasserfälle, hinab in den Zemmgrund. Im Tal hat man die Wahl zwischen der historisch sehr interessanten Berliner Hütte, deren Erreichen einen zusätzlichen, kurzen Aufstieg erfordert, oder der nicht viel kleineren, aber gemütlicheren Alpenrosenhütte.
Tag 3: Zurück auf den Talboden der Tatsachen
Das Wetter hatte es bisher gut mit uns gemeint, doch am Abend setzte Regen ein – beständiger Dauerregen. Das (Sau)wetter hielt während des Abstiegs durch den Zemmgrund am nächsten Morgen leider an, und nahm noch an Intensität zu. Die Men’s Furio Jacket von Outdoor Research, die bereits durch gute Performance und sinnvoll platzierte Details überzeugte, konnte jetzt wirklich glänzen – wie auch die Furio Pants. Sie vermittelten in der Tat das Gefühl eines „Drinnen und Draußen“. Man bewegt sich ohne Probleme durch das letzte Dreckswetter, immer frei nach dem Motto: „Pahh, mir doch egal“ – was wirklich Spaß machen kann.
Bei den weiblichen Tourmitgliedern konnte das Alibi Softshell Jacket durch gutes Detailing und universelle Einsatzmöglichkeiten überzeugen. Genauso wie auch der wohl flauschigste unter den Fleecehoodies, dessen Name: Habitat Hoodie eigentlich schon alles sagt, was man über ihn wissen muss. Sieht zwar auf der OR-Website nicht so aus, aber glaubt es… es flauscht ganz arg. Ganz anders hingegen die Fjällräven Barents G1000 Trouser: Solange es trocken ist, hat man das Gefühl einen echten Gefährten am Bein zu tragen, der einen durch dick und dünn begleitet.
Sobald es jedoch feucht wird ist die Freundschaft schnell vorbei, da sich das Gewebe begierig mit Wasser vollsaugt. Problematisch am G 1000-Gewebe ist der Performanceverlust in puncto Atmungsaktivität, sobald es imprägniert wird. Uns erschloss sich leider nicht, ob es sich hier einfach nur um eine Schönwetterhose mit wohlgemerkt guten Details handeln soll. Klar handelt es sich bei G 1000 um einen ganz eigenen Ansatz, dennoch wären wir gespannt auf eine diesbezügliche Info seitens Fjällräven.
Das Fazit von Erik:
Der Berliner Höhenweg, von dem diesmal nur ein Teil begangen wurde, lässt sich, je nach Kondition, in 8 bis 9 Tagen machen. Der Tourengeher findet sich selten unter 2.500 m wieder, und bewegt sich auf historischem Terrain durch die Zillertaler Alpen bis nach Mayrhofen (nein, nicht auf Luftlinie). Unser Tipp: Kann man machen! Einen detaillierten Bericht über den gesamten Weg findet Ihr beispielsweise hier: http://www.gipfelstuermerin.de/touren/berlinerhoehenweg0804/index.html
Dank gilt den Mitstreiterinnen Lucy und Karin.