Ziele – Großvenediger (3.657m): Konditionell anspruchsvolle Hochtour auf Österreichs dritthöchsten Gipfel

von | 27. September 2016 | Hochtouren, Ziele

Wir haben das 175-jährige Jubiläum der Erstbesteigung des dritthöchsten Gipfels von Österreich zum Anlass genommen, um von Neukirchen am Großvenediger im Pinzgau aus auf den 3.657m hohen Berg zu steigen. Somit folgten wir den Spuren von Josef Schwab, der im Jahr 1841 erstmals eine Expedition erfolgreich auf den höchsten Punkt der stark vergletscherten Venedigergruppe im Nationalpark Hohe Tauern führte.

Vom Wanderparkplatz Hopffeldboden aus geht es durch das Obersulzbachtal über den Almgasthof Berndlalm, die Postalm, das Obersulzbachtal und an der Kürsingerhütte vorbei aufs Obersulzbachkees. Hier heißt es Steigeisen und die komplette Gletscherausrüstung anlegen und weiter in Richtung Venedigerscharte, von wo aus sich der Venediger Westgrad anschließt, der bis zum einst bereits schon einmal abgestürzten Gipfelkreuz führt. Hier bietet sich ein gigantischer Rundblick über die beeindruckende Alpenlandschaft von ganz Tirol und Osttirol.

Ziele - Großvenediger (3.657m): Durchs Obersulzbachtal geht's nach oben (© airfreshing.com)

Durchs Obersulzbachtal geht’s nach oben (© airfreshing.com)

Für den Aufstieg über diese verhältnismäßig leichte, aber doch recht lange Gletschertour sollte idealerweise auf stabile Wetterbedingungen geachtet werden, da es am Gipfelgrat durchaus ungemütlich werden kann. Auch auf dem Gletscher kann bei Nebel schnell die Orientierung verloren gehen. Wer der „altehrwürdigen Majestät“ nicht in einem Rutsch einen Besuch abstatten will, der sollte eine Übernachtung auf der Kürsinger Hütte einplanen. Ansonsten stellt die Gesamtstrecke von fast 40km und 2.800Hm zu große konditionelle Herausforderung dar.

Ziele - Großvenediger (3.657m): Westgrat des Venedigers (© airfreshing.com)

Westgrat des Venedigers (© airfreshing.com)

Ein Biwak ist möglich, aber im oberen Bereich aufgrund der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern nicht gestattet. Wer die Laufstrecke noch verkürzen will, kann sich aber auch mit dem Hüttentaxi bis zur Materialseilbahn der Kürsinger Hütte fahren lassen und spart sich dadurch fast 20km an Wegstrecke. Eine komplette Tourenbeschreibung gibt’s auf alpenvereinaktiv.com

Die wichtigsten Infos zur Hochtour auf den Großvenediger:

Anfahrt: ca. 2-3 Std. von München über die A8 in Richtung Kufstein und von dort dann über die B178 und die B161 nach Kitzbühl und von hier weiter über Passthurn und die B165 nach Neukirchen am Großvenediger, kurz nach dem Ortsschild zweigt eine Straße links ab in Richtung Sulzau, hier dann am Ortsende über die Holzbrücke rechts abbiegen und links ins Obersulzbachtal einbiegen, dort Auto auf dem Wanderparkplatz Hopffeldboden abstellen (Gebühr: 3,- Euro pro Tag).

Startpunkt: Wanderparkplatz Hopffeldboden
Höchster Punkt: Großvenediger (3.6573m)
Einkehrmöglichkeit: Kürsinger Hütte
Aufstieg: über Kürsinger Hütte (ca. 9-10 Std.)
Abstieg: über Obersulzbachtal (ca. 6-7 Std.)
Höhenmeter /  Wegstrecke gesamt: rund 2.800m / 40 km
Reine Laufzeit: ca. 15-17 Std.
Anspruch: konditionell anspruchsvolle, aber relativ leichte Berg-, Hoch- und Gletschertour, bei der Erfahrungen im Bereich Spaltenbergung zwingend erforderlich ist
Voraussetzungen:  Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, gute Kondition, mind. 3 Liter Wasser, nur bei guten Wetterbedingungen, Regenbekleidung, komplette Gletscherausrüstung (Steigeisen, Kletterseil, Eispickel, Hüftgurt, Kletterhelm, etc.), Gletscherbrille, Sonnencreme
Kartenmaterial: kompass Karte Nr. 38 “Venediger Gruppe, Oberpinzgau”