Das Zillertal ist weit über die österreichischen Landesgrenzen als absolutes Mekka fürs Sportklettern und Bouldern bekannt, weshalb auch wir uns am Wochenende auf den Weg dorthin gemacht haben. Ganze 30 Klettergärten mit über 600 Routen warten dort auf die Fingerakrobaten und „Spitzfüßer“. Dem nicht genug stehen ambitionierten Alpinisten auch noch zehn Mehrseillängen-Gebiete mit nochmals 50 Kletterrouten im Schwierigkeitsgrad von 5 bis 8b zur Verfügung. Und wer danach immer noch nicht genug hat, der schiebt in einem der 20 Bouldergebiete mit ca. 500 Bouldern im Bereich von Fb4 bis Fb8b eine Sonderschicht ein.
Die Gebiete verteilen sich dabei hauptsächlich auf die beiden Seitentäler des Zillertals – dem Zillergrund und dem Zemmgrund. Wobei man sagen kann, dass der Schwerpunkt fürs Bouldern vor allem im Zillergrund liegt. Im Zemmgrund stehen hingegen in erster Linie die Sport- und alpinen Kletterrouten im Fokus. Wenn es dort zu voll wird, kann man aber auch noch in ein drittes Seitental ausweichen – im Stillupptal sind in den letzten Jahren ebenfalls zwei Touren enstanden sind. Wer also Lust auf griffigen Granit hat, der sollte dem Zillertal einen Besuch abstatten. Egal in welches Seitental es euch auch verschlägt, ihr werdet diesen Tag an den Blöcken des „Chillertals“ so schnell nicht vergessen.
Bouldern im Zillergrund des „Chillertals“
Für alle Fingerakrobaten aus München sind die Bouldergebiete des Zillertals innerhalb von nur knapp 2 Std. Autofahrt (einfach) gut erreichbar. Für einen Tagesausflug ist dieser Kurztrip daher auf jeden Fall lohneswert, sofern man es früh genug aus den Federn schafft. Bei der Anreise fallen natürlich die obligatoirschen Kosten für die Vignette an und je nach Gebiet noch eine zusätzliche Gebühr für die zu befahrende Mautstraße – was aber im Endeffekt aber immer noch günstiger kommt, als der Eintritt in eine Kletterhalle.
Als gute Topo-Basis ist man mit dem Kletterführer „Zillertal“ von Markus Schwaiger gut beraten. Dieser umfasst alle möglichen Klettervarianten im Zilltal – von den Gebieten für Sportkletterer über die Boulderbereiche bis hin zu alpinen Sportkletterrouten und Mehrseillängen.
Gebiet: Sundergrund im Zillertal (AUT)
Fahrzeit: 2 Std. von München aus über die A8 bzw. A12 in Richtung Innsbruck, dann über die B169 hinauf ins Zillertal
Zustieg: ca. 20 min.
Boulder: ab 5a fb-Block
Kosten: Vignette ab Grenze Österreich, Maut auf der Mautstraße zum Zillergrund Speicher (7,90 Euro)