Einst saß er im Anzug hinter einem Schreibtisch eines renomierten Bankinstituts in München und spürt als Fraud Manager inzwischen Bankbetrüger auf. Aber das ist nur der eine Laudi. Der andere ist ein Tausendsassa erster Güte, der sich seine Träume erfüllt und erst vor ein paar Jahren eine „kleine Weltreise“ unternahm. Insgesamt 987 Tage lang war er in 14 Ländern unterwegs. Hat während dieser Zeit 42 Flüge, 28 Busfahrten (jeweils mit über 5 Stunden), 17 Bootsfahrten, 9 Zugfahrten (über 12 Stunden) und unzählbare Fahrten mit dem Tuktuk oder einer Rickscha hinter sich gebracht.
Ganze 130.000 Kilometer jettete er durch die Weltgeschichte und schlief in über 150 Betten. Aber er ist nicht nur wie ein Vagabund durch die Gegend gezogen, sondern hat auch eine lange Zeit in Australien und Neuseeland verbracht, um dort zu arbeiten und seinem Herz einen Ankerpunkt zu geben. Über seine Reise und die unterwegs gesammelten Eindrücke berichtete er regelmäßig in seinem persönlichen Blog: laudiandtheworld.blogspot.de
Der große Traum vom ersten 6.000er im Himalaya
Einmal wandte sich Laudi sogar hilfesuchend via Facebook an uns, um sich über die potenziellen Gefahren einer Höhenkrankheit zu erkundigen, da ihm bei einer Fahrt mit dem Bus in ein sehr hochgelegenes Bergdorf schwarz vor Augen wurde und sein Körper in vielerlei Hinsicht revoltierte. Seid zwei Jahren ist er wieder zurück in Deutschland, aber noch längst nicht „sesshaft“ geworden. Sein nächstes Ziel, der Stok Kangri (6.153m) – ein leichter 6.000er im indischen Himalaya. In seinem Gastbeitrag berichtet Laudi kurz über seine Pläne, Ängste und Ziele, bevor er zum hoffentlich größten Gipfelglück seines Lebens aufbricht.
“Indien war eine Erfahrung die jeder mal gemacht haben sollte, aber mich wird das Land so schnell nicht mehr sehen.”
Mit diesem Satz war für mich das Kapitel Indien erst einmal erledigt. Ich war im Zuge meiner gut 3-jährigen Weltreise einen knappen Monat vor Ort und habe mir geschworen, nie wieder dort hinzufahren – außer ich könnte mir Oberoi und Co. leisten. Doch fast forward ins Jahr 2016.
Nach vielen heimischen Bergtouren und einer Partnerin, die inzwischen auch sehr bergbegeistert ist, stellte sich nun die Frage nach dem anstehenden Jahresurlaub. Nepal wurde leider relativ schnell verworfen, weil Island Peak, Mera Peak etc. noch ein bisschen zu viel des Guten für meine bessere Hälfte wären. Afrika ist zu teuer und Lateinamerikanische Länder fielen auch raus, weil leider keiner von uns Spanisch spricht. Also lautete die Lösung wieder einmal: Indien!
Ladakh – das kleine Tibet für Naturliebhaber und Bergfreunde
Besser gesagt Ladakh. Das Klein-Tibet bietet so ziemlich alles, was man als Bergfreund braucht: wilde Flüsse, hohe Berge, Kultur bis zum Abwinken und fast keinen Regen. Also direkt Flüge gebucht (Non-stop Lufthansa MUC-DEL für schlappe 550€/Person), unzählige Stunden im Internet verbracht, um herauszufinden welches Zelt, welcher Schlafsack und welche Thermomatte wir nehmen sollen, wie scheiße Trockenfutter doch wirklich schmeckt, wo wir unsere Katze unterbringen und wie man sich einen Horseman in Leh organisieren kann.
Und genau ab hier kommt die ganze Nummer ein klein wenig einem Blindflug gleich. Denn wir haben keine Trekkingtour oder sonstiges gebucht und versuchen einfach ein Pferd mit Pferdeführer zu buchen und dann von Chilling einfach irgendwie in Richtung Stok zu trekken um von dort aus dann final den Stok Kangri zu besteigen – einen einfachen 6.000er ohne Spalten oder sonstigen Späßchen.
Ein optimal vorbereitetetes Himmelfahrtskommando
Klingt eigentlich einfach, aber wahrscheinlich schütteln beim Lesen dieses Berichts jetzt einige Leute den Kopf, wie man nur so naiv an solch ein Vorhaben herangehen kann. Aber genau darum geht es mir/uns beim Bergsteigen. So gut wie möglich vorbereitet zu sein (Karten, Medikamente, Equipment, Fitness, etc.) und beim Rest dann igendwie zu improvisieren. Ob und wie das funktioniert, oder eben auch nicht, darüber werde ich in ein paar Wochen hier auf airfreshing.com berichten, wenn es den großen Realtitätsabgleich gibt.
Bis dahin steigt die Aufregung täglich, Equipment wird wieder und wieder sortiert und die Katze wittert auch schon das was im Busche ist.
Das Team von airFreshing.com wünschen Laudi und seiner Begleitung nur die besten Bedingungen, eine gigantische Reise und hoffentlich einen noch gigantischeren Gipfeltag. Kommt’s heil und g’sund wieder.