Die beiden airFreshing-Redakteure Vroni und Veit wurden schon immer von den Bergen der Alpen magisch angezogen. Doch die Wirkung, die Filme und Bücher über das Himalaya-Massiv oder die Region rund um die Annapurna bei Ihnen hinterließ, ist wohl kaum damit zu vergleichen. Viele Jahre reifte der Wunsch, einmal Kathmandu zu besuchen, die Stadt über deren Dächern der wohl bekannteste Berg der Welt thront – der Mount Everest. So begannen die Beiden Frischluftfans Anfang des Jahres damit, ihren eigenen Traum auf eigene Faust zu verwirklichen: einen Trip durch Nepal. Hier könnt ihr euch die komplette Packliste für den airFreshing Nepal-Trip 2013 herunterladen: www.airfreshing.com/Packliste.pdf
Packen wir’s an – Gewicht sparen leicht gemacht:
Neben jeder Menge Erwartungen schleppen die beiden airFreshing-Redakteure für Ihren Nepal-Trip 2013 einiges an Gepäck mit zum Flieger. Geplant sind neben einem Besuch des Nationalparks mindestens zwei Wochen reines Wandern in der Annapurna-Region, wobei die Beiden nicht ausschließlich auf eigenen Proviant angewiesen sein werden. Neben der Möglichkeit im Zelt zu übernachten, wollen sie auf Ihrem Weg bevorzugt in dem ein oder anderen Hostel (Tea Houses) übernachten.
Deshalb kommt es bei der dreiwöchigen Tour in Selbstverpfleger-Manier nicht nur auf die richtige Ausrüstung, sondern in erster Linie auch auf das Gewicht an. Damit die Tour nicht zur Tortour wird, sollte der Rucksack nicht viel mehr als 15 kg wiegen. Ein Grund mehr, bei der Zusammenstellung des Equipments vor allem aufs Gewicht zu achten.
Wir bedanken uns vorab schon einmal bei allen Outdoormarken, die sowohl Vroni als auch Veit mit den entsprechenden Lightweight-Produkten ausgestattet haben. Ein paar davon stellen wir euch hier kurz vor – einen ausführlichen Testbericht zu jedem Produkt folgt dann nach ihrer Rückkehr. Worauf bei einer dreiwöchigen Trekkingreise sonst noch zu achten oder woran vor der Abreise unbedingt noch gedacht werden muss, haben wir hier für euch zusammengefasst. Die vollständige Packliste mit Checkliste für den könnt ihr euch hier herunterladen.
Reiseliteratur und offizielle Dokumente:
Wer in Nepal reisen möchte, der braucht nicht nur einen Reisepass, auch ein Trekking-Permit muss bei der Einreise am Flughafen erworben werden. Hinzu kommen weitere Permits für die zu bewandernden Nationalparks bzw. Gebiete, ohne die der Reisende gar nicht erst die einzelnen Regionen betreten darf. Für die Ausstellung der Permits wird jeweils ein Passfoto benötigt, das entweder vor Ort erstellt oder mitgebracht werden kann. Auch ein paar Dollar sollte man sich vor der Abreise besorgen, um die Gebühren für die Permits direkt am Flughafen bezahlen zu können. Das spart Ärger, Stress und viel Zeit.
Soll die Reise auf eigene Faust durch ein Land wie Nepal geplant sein, sollte man sich vorab ausreichend informieren und entsprechende Reiseliteratur zulegen. Nicht nur, um etwaigen Problemen mit den Behörden aus dem Weg zu gehen, sondern auch, um sich über religiöse Bräuche, lokale Gepflogenheiten oder alles andere Wissenswerte aufzuklären. Anregungen und wichtige Tipps liefern hierfür unter anderem der Wanderführer „Annapurna Treks“ des Bergverlags Rother sowie das „Nepal“ Travel Handbuch von Stefan Loose.
Zelt, Isomatten und Schlafsäcke:
In Nepal endet die Regenzeit (Monsun) Ende August oder Anfang September und verspricht für Oktober ein zumeist sonniges Spätsommerwetter mit Temperaturen um die 15 bis 20 Grad. Nur nachts und in höheren Lagen kann das Thermometer durchaus auch einmal unter den Gefrierpunkt fallen. Um ausreichend vor Regen geschützt zu sein, schlafen die Beiden daher in ihrem altbewährten Einpersonenzelt Hogan UL Argon von Vaude, das problemlos auch zwei Personen Platz bietet.
Als Unterlage kommt zum einen die bereits von uns getestete Vaude Norrsken Isomatte sowie die Synmat UL von Exped zum Einsatz. Sie bieten viel Komfort, bei geringem Gewicht (max. 650g) und kleinem Packmaß. Damit auch bei kälteren Bedingungen ein erholsamer Schlaf möglich ist, wird sich in die wärmende Kraft der Daune gebettet. Die 3-Seasons-Schlafsäcke verfügen über einen Temperaturbereich von 15 bis -15 Grad, sind enorm leicht (ca. 600g) und klein verpackbar, weshalb auch der Infinity von Rab sowie der Alpine UL von Mammut mit im Gepäck gelandet sind.
Rucksäcke und Packsack:
Trekking ist nicht gleichzusetzen mit Backpacking. Soll heißen: Der Rucksack wird mehr als nur vom Flughafen ins Hostel geschleppt, sondern vielmehr kilometerweit durchs Reiseland getragen. Dementsprechend empfiehlt sich ein Volumen um die 50 bis 65 Liter, damit genügend Stauraum vorhanden ist. Mehr sollte es nicht werden, sonst leidet die Beweglichkeit. Auch das Eigengewicht des Backpacks sollte bei max. 2,5 kg liegen, da sonst schnell zuviel Gewicht zusammenkommt und der Wanderspaß sich schnell in ernsthafte Verletzungen umkehren kann. Vroni und Veit tragen daher den Kyte 66 von Osprey sowie den Countour 60 von Gregory durch Nepal.
Für den Transport im Flugzeug sollte der Rucksack optimalerweise in einem geräumigen Packsack gesteckt werden, um Langfingern die Arbeit zu erschweren und den Backpack vor den scharfen Fließbandplatten zu schützen. Auch die Ausrüstung sowie die Bekleidung sollte optimalerweise in mehreren kleinen Packsäcken verstaut werden, damit ein schneller Zugriff möglich ist und bei Regen nicht gleich alles auf einmal nass wird.
Kocher und Verpflegung:
Die Infrastruktur in Nepal ist bei weitem nicht so ausgebaut wie wir es aus der westlichen Zivilisation gewohnt sind. Zwar sind zumindest die touristischen Ziele inzwischen weitestgehend erschlossen, in den weniger besuchten Gebieten kann es aber durchaus vorkommen, dass man vollkommen auf sich allein gestellt ist. Wer sich selbst verpflegen will, der sollte daher ausreichend Fertignahrung und idealerweise einen Kocher sowie genügend Brennstoff mit dabei haben.
Die beiden Redakteure werden sich sowohl in den zahlreichen Tea-Houses entlang ihrer Trekking-Route und unterwegs mit dem Elektra FE Cook System von Optimus verpflegen. Für Abwechslung auf dem Teller sorgen dabei verschiedene Fertiggerichte von Trek’n’Eat, die so manches Schmankerl bereithalten. Achtung: Gaskartuschen können aus Sicherheitsgründen nicht im Flieger transportiert werden, sind aber in Kathmandu problemlos erhältlich.
Filter und Trinkwasserversorgung:
Wie in allen Entwicklungsländern ist es ratsam, das Wasser aus Flüssen oder Quellen zu filtern, da es Bakterien enthalten kann. Selbst Trinkwasser aus der Leitung sollte mittels Tabletten gereinigt werden, um Durchfall und unangenehme Erkrankungen des Verdauungstraktes zu vermeiden.
Abkochen allein hilft allerdings vor allem in den höheren Lagen kaum, da der Siedepunkt des Wassers aufgrund der Höhe deutlich niedriger liegt und nicht alle Bakterien erfolgreich abgetötet werden können. Mit im Gepäck ist deshalb auch ein Mini-Filter von Katadyn, der über ein Keramik-Filtersystem selbst aus brackigem Wasser eine trinkbare Flüssigkeit zaubert.
Schuhe und Socken:
In puncto Schuhe stellte sich anfangs die Frage, was eignet sich eigentlich am besten für eine Trekking-Tour mit konstant steigender Streckentopographie bis auf gut 4.000 Höhenmetern und vielen Laufkilometern? Schließlich braucht es im „Flachland“ nicht zwingend klobige Wanderschuhe, die eher als Last mitgeschleppt werden.
Daher fiel die Wahl am Ende auf leichte Halbschuhe, die nicht nur hinsichtlich Gewicht, sondern vor allem durch mehr Tragekomfort und Alltagstauglichkeit überzeugen. Während Veit wieder in die bereits von ihm getesteten Lowa Focus LL Lo steigt, läuft Vroni in den extra schmal geschnittenen, halbhohen Zen WMN Zustiegsschuhen von Scarpa durch Nepal.
Mindestens genauso wichtig wie das passende Schuhwerk ist aber auch die Wahl der richtigen Socken. Sie müssen den Fuß trocken halten und möglichst wenige Druckstellen verursachen. Nach zahlreichen Touren vertrauen die beiden Bergfüchse auf die natürlichen Eigenschaften von reiner Schurwolle und tragen jeweils ein Paar Wandersocken der Traditionsmarke Veith. Um zwischendurch auch einmal wechseln zu können, nehmen sie zudem noch Socken von Source mit der neuen antibakteriellen Cupron-Technologie mit – bei drei Wochen sicher nicht die schlechteste Idee.
Bekleidung:
Nepal bietet klimatisch ein annähernd vergleichbares Wetter wie wir es aus europäischen Breitengraden gewohnt sind. Die beste Reisezeit ist der Oktober, wenn die regenreiche Monsunzeit endlich vorbei ist. Dennoch kann es durchaus vorkommen, dass es im Flachland noch Bindfäden regnet oder in höheren Lagen ergiebig schneit.
Daher ist es ratsam, neben einer wasserfesten Hardshell, auch eine leichte Daunenjacke (um die 650cuin) als äußere Schicht mit einzupacken – Vroni verlässt sich daher auf die Goretex Pro Shell – Membrane ihrer Mammut Adamelo und die Daunenjacke von Outdoor Research. Veit nimmt die bereits getesteten Lofoten Jacket von Norrona sowie die Ramche Downjacket von Berghaus mit.
Hinzu kommen bei ihm noch die lange Terra Stretch Softshellhose von Montane sowie die dünne Ferrosi Hoody Softshelljacke von Outdoor Research und die warme Vapour-rise Lite Alpine Jacket von Rab. Vroni schlüpft in den RealFleece 320 Hoody von Icebreaker und in die Meteor Pant Softshellhose von The North Face, da in Nepal kurze Hosen als eine Form der Respektlosigkeit gelten – erst recht bei Frauen. Ebenso verpönt sind schulterfreie Shirts.
Weshalb die Beiden auch langärmlige Funktionsshirts aus Merinowolle von Icebreaker sowie antibakterielle Millet High Efficiency Shirts tragen. Fehlt jeweils nur noch eine Softshellweste, die vor auskühlendem Wind schützen soll. Idealerweise nimmt man zumindest für die unteren Layer jeweils noch einen weiteren Layer mit, um im Notfall die Klamotten wechseln zu können.
Sonstige Ausrüstung:
Um die Packliste abzurunden, braucht es natürlich noch an dem ein oder anderen Details, die auf keiner Reise fehlen dürfen: Neben den obligatorischen Schmerz- und Fiebermitteln sollte ein Erste-Hilfe-Set niemals fehlen. Auch ein Messer bzw. ein Multitool wie das MP1 von Gerber gehört zur Standardausrüstung. Ebenso auch Stirnlampen von Brunton und Eneloop Batterien von Sanyo, die bei längeren Treks für bessere Orientierung in der Dunkelheit sorgen oder notfalls auch als Signalgeber dienen. Um die Akkus notwendigerweise aufladen zu können, sollte auch ein Adapter mitgenommen werden, da die Steckdosen in Nepal vom europäischen Standard abweichen.
Empfehlenswert sind auch die im Rückenteil des Backpacks verstaubaren Trinksysteme von Source. Mit einem Volumen von zwei bis drei Litern bieten sie ausreichend Reserven, da nicht überall in der Region Wasserstellen oder Schnee zum Tauen zu finden sind. Fehlen noch dreifach verstellbare Trekking-Stöcke, um den Rücken zu entlasten und lange Touren erträglicher zu machen. Sie dienen praktischerweise auch als Wäscheständer oder als Zeltstange, wenn doch einmal etwas zerbrechen sollte.
Aber auch die kleinen Dinge sind wichtig bei einer solchen Reise, deshalb landen auch Ohrstöpsel, Desinfektionsmittel, Schmerztabletten und Sonnencreme im Gepäck. Besonders wichtig zum Schutz vor der gefährlichen UV-Strahlung der Höhensonne ist zudem eine Gletscherbrille wie die Terrex Pro von adidas eyewear oder eine Sonnenbrille mit entsprechendem UV-Filter.