Testbericht – Haibike Noon 8.30: Ein Cyclocross Bike für die neue Lust am Pedalieren

von | 03. November 2016 | Testberichte

Ein Servus an alle Freunde von Schlamm- und Kies-Ausflügen auf zwei Rädern. Für diese Bike-Vorstellung wurde uns ein Cyclocross-Rad namens Noon 8.30 in einem fast „airFreshing“-Blau freundlicherweise von Haibike zur Verfügung gestellt. Wir konnten das Rad auf diversen Ausfahrten in den Münchner Süden genauer unter die Lupe nehmen und speziell die 1x SRAM Schaltung im Vergleich zum bereits vorgestellten Colnago World Cup SL hat sich sehr positiv bemerkbar gemacht. Das Noon 8.30 bewegt sich im mittleren Preissegment mit einer UVP von 1.699 Euro (wobei der aktuell günstigste Preis im Netz bei 1.399 Euro lag) und wartet mit einer für unsere Begriffe sehr guten Ausstattung auf, mit der man für alle Eventualitäten gerüstet ist. Eine klare Empfehlung für alle, die auch mal kiesgeschwängerte Luft abseits der Straßen schnuppern wollen und vielleicht auch die Teilnahme am ein oder anderen Cyclocross -Rennen anpeilen.

Ein Kiesfresser für die neue Lust am Pedalieren

Die Sparte Gravel/Cyclocross hat – wie bereits berichtet – dem Thema Radfahren einen neuen Impuls gegeben. Nach jahrelangem Mountainbiken an der Isar ging langsam immer mehr der Spaß an der Sache flöten, und mit einem Rennrad abseits der Teerstraßen Kilometer zu machen hat eben diesen zurückgebracht. Klar ist es eine neue, andere Art die Runde Sport am Abend oder am Wochenende zu absolvieren, aber nicht zuletzt die Tatsache, dass man bei gleichem Aufwand (Zeit und Kraft) mehr Kilometer zurücklegen und neue Ecken erkunden kann, erhöht den Spaßfaktor um einiges.
Cyclocross: Haibike Noon 8.30 Bike - Schlamm deluxe kurz vor Schäftlarn
Aber jetzt zurück zum Rad: Wie oben bereits erwähnt, ist uns speziell die SRAM Rival 1x Schaltung nach kurzer Zeit als sehr positiv aufgefallen. Da wir bei Weitem „noch“ keine Profis sind, was das Gravel- und Cyclocross-Business anbelangt, war nach kurzer Zeit klar, wie genau die zuvor erhaltenen Infos bzgl. „besserer Geländegängigkeit“ mit einer 1×11 Schaltung gemeint waren. Der Perlacher Mugl z.B. mit seinem schönen Alpenpanorama – wer ihn noch nicht kennt, unbedingt mal hinfahren – war auf einmal um einiges leichter hochzupedalieren, als mit der 2×11 Variante des Colnago-Crossers. Ebenso die Auffahrten entlang und auf Teilen der Isartrails gehen mit dieser Schaltung ohne Probleme. Ein weiterer Vorteil für alle, die mal Wettkampfluft bei einem Cyclocross-Rennen schnuppern wollen, ist die Tatsache, dass man nur mit einer Schaltung agiert und relativ schnell den Kettenblattwechsel vollziehen kann. Alles in allem gibt einem die 1×11 Variante irgendwie ein besseres Gefühl, für alle Optionen gewappnet zu sein. Und ist definitiv auch die Wahl für die geplante Alpenüberquerung mit dem Kiesfresser.
Das Noon 8.30 selbst kommt mit einem 7005er Aluminium-Rahmen daher inkl. einer Carbon-Gabel. Es vermittelt einen sehr stabilen Eindruck, wenn man über Stock und Stein unterwegs ist. Auch wenn es nicht so leicht ist, wie eine Carbon-Variante, ist es aktuell noch die bessere Wahl, da ein Carbonrad kopfmäßig immer noch „negativ“ behaftet ist bzgl. Stabilität und Robustheit. Aber das ist ein rein subjektives Gefühl 😉 Das Fahrgefühl auf dem Bike ist extrem gut, weil es – obwohl von der Stange – das erste Rad war, das von der Größe her an sich schon ziemlich gut gepasst hat. Einziger Austausch an dem Testrad war der Umbau auf einen SRX3 Pro Cyclocross Sattel von Ergon. Das wichtigste Learning bis dato, da früher kein Gedanke an einen passenden Sattel verschwendet wurde. Und nach ’ner Runde Finetuning mit der Ergon Fitting Box Road Expert kam das Gesamtfeeling dem Idealzustand schon sehr nahe. Außerdem ist eine hydraulische Tektro TRP Scheibenbremse verbaut, die über einen Seilzug angesteuert wird. Sie hat trotz den Schlamm- und Wasserlöchern entlang der Isar immer einwandfreie Dienste geleistet.
Cyclocross: Haibike Noon 8.30 Bike - Bremsen: Tektro TRP HY/RD 160 mm schwarz

Haibike Noon 8.30 – unser Gesamtfazit:

Wer von euch mit dem Gedanken spielt, das Projekt Gravelbike/Cyclocross diesen Herbst in die Tat umzusetzen, macht mit dem Noon 8.30 von Haibike sicher nichts verkehrt. Wir haben einen sehr positiven Gesamteindruck von diesem Bike mitgenommen und hatten sehr viel Spaß im Kies. Auch die Ausstattung, die man für den Preis bekommt, spricht dafür (Auslaufmodelle, da die Noon-Serie nicht mehr weitergeführt wird). Alles in allem ein Allround-Cyclocrosser, mit dem man alles anstellen und ausprobieren und evtl. auch die erste Wettkampfluft schnuppern kann. Dazu gleich noch einen Tipp: Beim 8. Cross Grand Prix am 27.11. in Rosenheim gibt es u.a. ein Rennen für Hobbyfahrer.

Haibike Noon 8.30 – die Details:

Farbe: Türkis/Schwarz/Orange matt
Rahmen: Aluminium 7005 Tubing, 28′ Wheels, Quick-release 135mm, IS2000 Disc-mount, Cyclecross Hardtail
Gabel: Carbon Gabel mit Carbonschaft, tapered 1 1/8′ – 1 1/4′
Schaltwerk: Sram Rival 1x longcage 11-Gang
Schalthebel: Sram Rival, 11-Fach
Kettenradgarnitur: Sram Rival 1 38-Zähne
Innenlager: Sram PressFit GXP
Zahnkranz (hinten): Sram XG1150, 10-42 Zähne, 11-fach
Kette: Sram PC1130, 11-Fach
Bremshebel: Sram Rival
Bremse (vorne): Tektro TRP HY/RD 160 mm schwarz
Bremse (hinten): Tektro TRP HY/RD 160 mm schwarz
Bereifung: Schwalbe Rocket Ron Draht, 33-622, SV-Ventil
Felgen: Rodi Ready 15, Alu-Hohlkammer, 32 Loch, tubeless ready
Nabe (vorne): DT Swiss 350 Disc, Schnellspanner
Nabe (hinten): DT Swiss 350 Disc, Schnellspanner
Speichen: DT Swiss Industry, schwarz 2,0mm
Lenker: XLC Evo Road, oversize
Griffe: XLC Lenkerband
Vorbau: XLC Evo A-Head
Steuersatz: XLC Pro A-Head, 1 1/8′ – 1 1/4′
Sattel: Selle Italia Nekkar
Sattelstütze: XLC Evo, 31,6mm
Pedale: ohne
zulässiges Gesamtgewicht: 120 kg
Gewicht: 9,9kg
Preis: 1.699 Euro (UVP)