Es war eine skurrile und verwirrende Situation: Für die Oberstdorfer hieß der eine Berg Hammerspitze, der andere Schüsser. Die Kleinwalsertaler bezeichneten dieselben Berge mit denselben Namen, aber eben genau umgekehrt. Damit ist jetzt Schluss: Der 2169,5 m hohe nordwestliche, dem Kleinwalsertal zugewandte Gipfel heißt ab sofort Walser Hammerspitze, während der höhere und den Oberstdorfern näher liegende südöstliche Gipfel nun den Namen Oberstdorfer Hammerspitze (2260 m). Einen Berg namens Schüsser gibt es in den Allgäuer Alpen also nicht mehr. Die erste gedruckte Wanderkarte mit den neuen Namen ist die druckfrische Alpenvereinskarte BY 2 „Kleinwalsertal – Hoher Ifen, Widderstein“ und ist ab 1. August 2013 im Handel erhältlich.
Verwirrungen bei Gipfelstürmern und Bergrettern
Hintergrund dieser außergewöhnlichen Umbenennung war vor allem, dass es bei Rettungseinsätzen immer wieder zu Unklarheiten, Verwechslungen und damit zu gefährlichen Verzögerungen gekommen war. So wurde die Gunst der Stunde genutzt, als die Erstellung einer neuen Alpenvereinskarte anstand. Schließlich glückte, was kaum jemand für möglich gehalten hatte: Mit den neuen Namen Walser Hammerspitze und Oberstdorfer Hammerspitze können die Menschen auf beiden Seiten der Berge sehr gut leben. Immerhin gehen die Diskussionen um die verwirrenden Bergnamen bis ins 18. Jahrhundert zurück.
Quelle: Deutscher Alpenverein