Es braucht schon eine gute Portion gesunden Verrückt-Seins, um überhaupt beim kältesten und härtesten Ultra-Marathon der Welt anzutreten: Am 1. Februar 2018 fällt im kanadischen Whitehorse wieder der Startschuss für den Montane Yukon Arctic Ultra. Einem Rennen, das auf der Strecke des „Yukon Quest“ ausgetragen wird, dem wohl berühmtesten und härtesten Hundeschlittenrennen überhaupt. Der sogenannte „MYAU“ feiert in diesem Jahr sogar ein kleines Jubiläum. Denn bereits zum 15. Mal schickt Gründer und Organisator Robert Pollhammer die Teilnehmer auf den langen Weg in die winterliche Wildnis des Yukon Territory. Insgesamt 51 Starter aus 16 Nationen werden dann weitgehend auf sich selbst gestellt sein, wenn sie im tief verschneiten Backcountry gegen Erschöpfung, Kälte und Einsamkeit kämpfen. Einziger deutscher Starter in diesem Jahr ist Tomas Jelinek aus Berlin, der zu Fuß die 100 Meilen in Angriff nehmen will. Gespnosert wird der Ultralauf vom englischen Outdoor-Ausrüster Montane. Weitere Infos gibt’s unter: www.arcticultra.de
Ein Ultra-Marathon der Superlative – zu Fuß, mit Langlauf-Ski oder per Fatbike durch die Winterlandschaft von Kanada
In diesem Jahr stehen drei Distanzen zur Auswahl: Marathon, 100 sowie 300 Meilen, die entweder zu Fuß, mit Langlauf-Ski oder auch auf dem Fatbike zurückgelegt werden können. Das Ziel der längsten Distanz ist Pelly Crossing am Klondike Highway. Auf dem Weg dorthin bieten insgesamt neun Checkpoints die Möglichkeit, Proviant aufzunehmen und sich auszuruhen. Das Mitführen von sogenannten SPOT-Geräten, GPS-Sendern zur regelmäßigen Durchgabe der aktuellen Position der einzelnen Teilnehmer, gehört dabei ebenso zur Pflichtausrüstung wie eine Expeditionsdaunenjacke, ein Schlafsystem für extreme Kälte sowie Säge, Stirnlampe und Kocher. Neu ist, dass die Ziellinie diesmal bei Muktuk Adventures am Takhini River gezogen wird, einem der bekanntesten Veranstalter für Hundeschlittenreisen im Territory.
„MYUA“ in Kanada – die wichtigsten Fakten:
Austragungsort ist der kanadische Yukon, einem Territorium mit rund 480.000 Quadratkilometern Fläche, die rund ein Viertel größer als die gesamte Bundesrepublik Deutschland ist. Von den insgesamt 38.000 Einwohnern lebt gut ein Drittel in Whitehorse, der größten Stadt des Yukon. Die klimatischen Bedingungen in der subarktischen Region sind extrem: Die Durchschnittstemperatur in Whitehorse liegt im Januar bei −17,7°C und im Juli bei 14,1°C. Rund 20 Stunden sind die Teilnehmer täglich unterwegs, und das zu 60% in der Dunkelheit. Dem nicht genug, kann das Yukon Territory in dieser Jahreszeit durchaus auch mit Temperaturen um minus 40 Grad aufwarten. Eine extreme Kälte, die nicht nur den Körper, sondern auch den Geist auf eine harte Probe stellt. Für extreme Erfahrungen ist also definitiv gesorgt. Als Dreingabe gibt es eine beeindruckende Stille, sehenswerte Orte, wunderbare Menschen und mit etwas Glück sogar das unvergessliche Lichtspiel der Nordlichter.
Quelle: Montane