Nachdem wir bereits vor ein paar Jahren das erste Mal auf Sardinien unterwegs und von der Landschaft der italienischen Insel schwer angetan waren, sollte es diesmal wieder gen Süden gehen. Diesmal allerdings auf die französiche Nachbarinsel Korsika. Denn gerade in Zeiten von Corona und Co. stehen die per Auto bzw. Camper-Van und Wohnmobil erreichbaren Urlaubsziele bei den Reiselustigen besonders hoch im Kurs. Warum? Weil man je nach Verlauf der aktuellen Pandemie keine Hotels oder Ferienwohnungen vorab buchen bzw. reservieren muss und auch sonst jederzeit recht unabhängig bleiben kann. Vorausgesetzt natürlich man besitzt nicht die allerhöchsten Ansprüche was die Ausstattung der Unterkünfte betrifft.
Wer also bevorzugt auf vier Rädern losziehen will, kann in gleich mehrfacher Hinsicht profitieren: Einerseits beginnt der Urlaub direkt vor der eigenen Haustüre, sofern man die Anfahrt mit dazurechnet, und kann jederzeit wieder abreisen, wenn es denn notwendig sein sollte. Andererseits spart man sich vor Ort den Mietwagen und bleibt auch hinsichtlich der Unterkunft stets recht flexibel. Last but not least kann man jederzeit selbst bestimmen, welche Ziele angesteuert werden sollen und wie lange man dort verweilen will.
Was dazu führt, dass man sich im Urlaub deutlich besser „treiben lassen“ kann, als es mit dem Termindruck fest gebuchter Flugtickets oder Hotelreservierungen im Nacken überhaupt möglich wäre. Steigt also ein und geht mit uns auf einen informativen Kurztrip quer durch Korsika. Der Mittelmeerinsel, die unter Outdoorbegeisterten vor allem wegen des berühmten Fernwanderwegs GR20 besonders beliebt ist.
Anreise nach Korsika – beengter Sitzplatz im Flieger oder ganz entspannt in der geräumigen Kajüte auf dem Fährschiff!?
Wer von Deutschland aus anreist, den führen sprichwörtlich viele Wege nach Ajaccio bzw. Bastia, Calvi oder Porto-Vecchio, den größten Hafenstädten der Mittelmeerinsel. Der schnellste und vermutlich bequemste Weg führt natürlich wie immer durch die Luft. Weshalb viele bevorzugt in den Flieger steigen und einen der vier internationalen Flughäfen ansteuern. Je nach Abflughafen, Frühbucherrabatt und Reisezeit belaufen sich die Kosten dabei locker auf ca. 300 bis 800 Euro.
Hinzu kommen dann noch die entsprechenden Kosten für einen Mietwagen oder ein für den Zeitraum der Reise vor Ort angemietetes Wohnmobil. Und ruckzuck häufen sich Unsummen im vierstelligen Bereich an, weshalb sich am ehesten eine Anreise mit dem eigenen Fahrzeug und der Fähre empfiehlt, um vom italienischen bzw. französischen Festland nach Korsika überzusetzen.
Je nachdem von wo aus in Deutschland man mit dem Auto startet, dauert eine eigenständige Anreise natürlich deutlich länger als ein Flug und kann mitunter zwischen 9 bis 12 Stunden oder bei etwaigen Problemen (Stau, Panne, etc.) deutlich länger dauern, sofern man in einem Rutsch durchfährt. Wir sind vom Süden Deutschlands aus (bei Rosenheim) etwas mehr als 8 Stunden unterwegs gewesen, haben aber sowohl in Südtirol einen Zwischenstopp eingelegt als auch auf der Fähre eine Kabine bezogen.
Ein kleiner Geheimtipp für all jene, die lieber stressfrei in den Urlaub starten wollen. Denn statt in den zumeist nicht besonders einladenden Industriehäfen von Livorno oder Genua mit dem Camper auf irgendwelchen Hinterhofplätzen zu übernachten oder von weiter entfernten Orten frühmorgens zur Fähre zu hetzen, kann man alternativ auch einfach am Abend vor der Überfahrt eine Kajüte beziehen und spart sich so jede Menge unnötigen Stress.
In Abhängigkeit davon, ob man früh genug bucht, welche Größe das eigene Vehikel besitzt und ob man nun eine Doppelkabine bezieht oder nicht, zahlt man beim Fähranbieter MOBY gerade einmal 70,- bis 150,- Euro für zwei Personen (!). Corsica Ferries ist etwas teurer, bietet dafür aber ein wenig mehr Service an Bord. Wir empfehlen aber MOBY gerade deshalb, weil man auf deren Fährschiffen auf dem oberen Deck weitestgehend freie Sicht genießen und das Mittelmeer unversperrt begutachten kann.
Rechnet man jetzt noch das nötige Spritgeld für die rund 2.000km zurückgelegte Fahrstrecke hinzu, sind das bei einem durchschnittlichen Betrag von 1,50 Euro pro Liter Benzin/Diesel und einem Verbrauch von ca. 6 bis 8 Liter auf 100km gerade einmal 180,- bis 240,- Euro. Ergo man fährt für rund 400,- Euro zu zweit nach Korsika und zurück, verpesstet die Umwelt weniger und kann unterwegs noch einiges mehr erleben – vorausgesetzt natürlich man bleibt nicht mit einer Panne am Straßenrand liegen.
Behördliches und beste Reisezeit – worauf es bei einem Besuch auf der Mittelmeerinsel wirklich ankommt.
Korsika zählt trotz des Unabhängigkeitsbestrebens mancher Bewohner nach wie vor offiziell zu Frankreich und ist damit Teil der EU. Dementsprechend braucht es für die „Einreise“ kein gesondertes Reisedokument, sofern man selbst EU-Bürger ist. Ein Personalausweis reicht somit vollkommen aus, um die Insel betreten zu dürfen. Wer mit dem Auto unterwegs ist und sich einen Mietwagen ausleihen will, sollte selbstverständlich auch einen EU-weit gültigen Führerschein mitführen.
Aufgrund der Corona-Pandemie ist es zudem notwendig, entsprechende Selbsterklärungen und Impfnachweise (digitales COVID-Zertifikat) mitzuführen, um den Weg der An- bzw. Durchreise einzelner EU-Länder (Österreich/Italien, etc.) deklarieren und die vor Ort aktuell gültigen 3G-Regelungen erfüllen zu können. So muss in öffentlichen Einrichtungen, Bars, Restaurants und Cafés in der Regel der Covid-Pass oder ein negatives Testergebnis vorgelegt werden, will man sich dort am Tisch niederlassen und Speisen zu sich nehmen. Wird Korsika aufgrund steigender Corona-Zahlen allerdings als Risikogebiet ausgewiesen, können sich die allgemein gültigen Regeln jederzeit ändern. Daher empfiehlt es sich, vor der Anreise die bekannten Internetquellen der EU bzw. des Auswärtigen Amtes zu konsultieren.
Sind die behördlichen Angelegenheiten soweit geklärt, stellt sich natürlich noch die generelle Frage, wann eigentlich die beste Reisezeit für Korsika ist?! So viel vorweg: Sofern möglich, sollte man die Hauptreisemonate Juli und August lieber meiden. Denn während dieser Zeit ist es nicht nur brutal heiß auf der Mittelmeerinsel. Mitunter kann an den beliebtesten Orten auch ordentlich die Hölle los und selbst die abgelegendsten Campingplätze restlos ausgebucht sein.
Wer kann, reist idealerweise im September bis Ende Oktober nach Korsika. Denn dann leert sich die Insel zunehmend, die Nerven der Korsen liegen nicht mehr allzu sehr blank und man bekommt problemlos auf jedem Campinplatz eine Stellfläche – ganz ohne Vorreservierungen. Gleiches gilt auch für die Frühlingsmonate, wenn die Insel ab April bzw. Mai aus dem Winterschlaf erwacht.
Dann ist allerdings vor allem für Bergwanderer Vorsicht geboten, denn in den alpineren Höhenlagen liegt bis weit in den Frühsommer hinein mitunter noch ordentlich Schnee. Während in den Sommermonaten bei bis zu 12 Sonnenstunden täglich auch gut und gerne einmal 45 Grad im Schatten erreicht werden können, bewegt sich die Temperatur In den restlichen Monaten des Jahres rund um moderate 25 Grad. Ein Faktum, dass gerade Outdoorsportler auf dem Schirm haben sollten, denn je heißer es wird, umso mehr Wasservorräte muss man auch im Rucksack durch die Gegend schleppen. Zumal Korsika in der Regel nur im Inland frei zugängige Wasserquellen besitzt und in den Küstenregionen sprichwörtlich „furztocken“ ist.
Westcoast, Eastcoast oder Inland – am besten alles auf einmal!
Korsika ist bekannt für seine unzähligen Meeresbuchten sowie Sand- und Steinstrände mit teils markanten Sandsteinformationen. Wer also auf der Insel gerne Urlaub machen will, sollte – nein – muss die Badehose bzw. den Bikini einpacken. Auch Schwimmbrille und Schnorchel sind empfehlenswert für jeden, der die tierreiche Unterwasserwelt in Augenschein nehmen will. Am besten eignet sich hierfür die Westküste, die im Gegensatz zur Ostküste Korsikas deutlich zerklüfteter und wilder daherkommt.
Mit ein Grund, warum diese Seite der Insel bis heute deutlich weniger besiedelt wurde. Das macht sich auch anhand der recht schmalen Straßen bemerkbar, auf denen teilweise nicht einmal zwei Autos aneinander vorbei passen – von Wohnwägen ganz zu schweigen. Deshalb sind einige der Küstenstraßen inzwischen auch für schwere Vehikel ab 3,5 Tonnen gesperrt, um Unfälle und unlösbare Herausforderungen beim Passieren zu vermeiden.
Demgegenüber bietet die Ostküste schier unendliche Sandstrände und breite Schnellstraßen, um schnellstmöglich von Nord nach Süd und wieder zurück zu kommen. Während sich im Westen die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 40 bis 50 km/h bewegt, ist man im Osten deutlich schneller unterwegs. Allerdings auf Kosten der landschaftlichen Schönheit, denn im Gegensatz zur sehenswerten Westküste wurde die Ostküste innerhalb kürzester Zeit besiedelt, nachdem dort die einstigen Moorlandschaften trocken gelegt wurden.
Dementsprechend viele Mücken sorgen hier noch bis heute für unentspannte Abende. Dafür gibt es Sandstrände, die bis zum Horizont reichen. Nur leider ohne die sagenhaft schönen Abende mit spektakulärer Sonnenuntergangskulisse wie auf der Westseite der Mittelmeerinsel.
Wer sich weniger am oder im Meer tummelt, der ist am besten im Inland aufgehoben. Denn hier präsentiert sich die Natur nicht nur deutlich grüner und fruchtbarer, sondern vor allem auch alpiner. Insbesondere im zentralen und südlichen Teil der Mittelmeerinsel erheben sich die Gipfel auf eine Höhe von bis zu maximal 2.706 Metern – oder besser gesagt auf Korsikas höchsten Gipfel, dem Monte Cinto. Hier führt auch einer der bekanntesten Fernwanderwege entlang. Neben dem GR20, auf dem man die Insel von Nord nach Süd durchqueren kann, verbinden aber auch zahlreiche andere Mehrtagestouren die Küsten miteinander.
So führen nicht nur der „Mare e Monti“ und der „Mare e Monti Sud“ jeweils vom Meer in die Berge, sondern auch die beiden Weitwanderwege „Mare a Mare Sud“ und „Mare a Mare Nord“. Mehrtägige Wandertouren, auf denen es deutlich entspannter zugeht, als auf der Hauptroute des GR20. Dafür sind aber auch weniger Hütten oder Übernachtungsmöglichkeiten entlang der einzelnen Etappen zu finden. Einen guten Überblick der Gesamtrouten inkl. Beschreibungen der einzelnen Etappen sind in den beiden Rother Wanderführern für Korsika übersichtlich zusammengefasst.
Wofür man sich letztendlich auch entscheidet, Korsika hat überall etwas zu bieten und ist in jeder Hinsicht überaus facettenreich. Wer sich gar nicht festlegen mag, dem empfehlen wir im wahrsten Sinne des Wortes eine ausgedehnte Rundreise, bei der man idealerweise von Bastia aus direkt nach Saint Florent an der Westküste übersetzt und von dort aus dann entspannt gen Süden tingelt, zwischendurch einen Abstecher in die Bergwelt einlegt und zum Abschluss wieder gen Norden düst. Auf diese Weise lernt man die gesamte Insel kennen und braucht keine Angst haben, auch nur ansatzweise etwas zu verpassen.
Ausrüstung und Reiseutensilien für den rundum perfekten Urlaub auf Korsika
Was die Ausrüstung betrifft, dürfen Badehose, Schnorchel und Schwimmbrille definitiv nicht fehlen. Zwecks Bergtouren empfiehlt sich neben einem Tagesrucksack und festem Schuhwerk vor allem eine Trinkblase mit mind. 2 Litern und idealerweise zusätzliche Wasserflaschen sowie Kohletabletten oder einen Wasserfilter, da viele Wasserquellen verunreinigt sind. In den Sommermonaten reichen tagsüber kurze Hose, Funktionsshirt und Regenjacke.
Nachts bleiben die Temperaturen recht mild, außer in den höheren Lagen, da kann es nach einem Regenguss durchaus auch einmal etwas auffrischen. Sehr zu empfehlen ist zudem eine Kopfbedeckung, da die Sonneneinstrahlung mitunter enorm ausfallen kann. Auch Sonnencreme und Sonnenbrille sind obligatorisch, genauso wie die mitzuführende Regenjacke nebst langer Bekleidung, Wandersocken, Isolierjacke und Erste-Hilfe-Set für den Notfall.
Da wildes Campieren unter freiem Himmel in ganz Korsika grundsätzlich verboten ist, kann man das Zelt im Grunde genommen auch daheim lassen. Außer man absolviert den gesamten oder zumindest Teile des GR20-Fernwanderwegs. Da die Hütten entlang der Hauptroute zumeist brechend voll sein sollen, ist man mit dem Zelt oder Biwaksack hier definitiv auf der sicheren Seite. In diesem Fall lohnt es sich natürlich, auch Gaskocher und Kartuschen mitzunehmen, da offenes Feuer genauso verboten ist. Hier noch der Hinweis, dass auf Korsika recht selten Schraubkartuschen zu finden sind und zumeist nur die Stechkartuschen von CampingGaz angeboten werden.
Daher sollte der Brennstoff in ausreichender Menge aus Deutschland mitgenommen werden. Ebenfalls nicht fehlen darf entsprechendes Kartenmaterial, da manche Wege eher schlecht markiert sind. Hier bietet das kompass Karten-Set 2250/2251 für die gesamte Insel gute Dienste. Wer Empfehlungen für Tages- oder Mehrtagestouren benötigt, bekommt in den Rother Wanderführern „Korsika – Mare e Monti – Mare a Mare“ und „Korsika – die schönsten Küsten- und Bergwanderungen“ ausreichend Anregungen für unvergessliche Abenteuer.
Die wichtigsten Spots und Reiseziele auf Korsika – wildes Campieren verboten, sonst gibt’s eins auf die Nuss.
Wie bereits erwähnt, bietet Korsika über die gesamte Insel verteilt spektakuläre Landschaften, Natur pur und eine touristisch größtenteils recht unberührte Infrastruktur – zumindest auf der Westseite und im Inland. Soll heißen, die Auswirkungen von Massentourismus wie auf Mallorca oder anderen Mittelmeerinseln sucht man hier vergeblich. Wunderbar, auch im Hinblick auf das Klientel, das hier unterwegs ist. In der Regel trifft man allerorten relativ „normale Leute“, also Familien, Bergsportler und Strandurlauber. Natürlich gibt es in der ein oder anderen Hafenstadt auch Bereiche, wo sich verstärkt die Reichen und Schönen tummeln (zum Beispiel in Bonifacio). Doch das ist und bleibt die absolute Ausnahme. Grundsätzlich sind Gäste auf Korsika überall willkommen.
Aufgrund der eigenen, teils durchwachsenen Geschichte sind Touristen – vor allem französische – in manchen Regionen jedoch eher ein notwendiges als ein gern gesehenes „Übel“. Denn ähnlich den Südtirolern strebt ein nicht geringer Anteil der korsischen Bewohner die Unabhängigkeit von Frankreich an und will sich als Autonomieregion vom Mutterland losgelöst wissen. Dementsprechend kam und kommt es immer wieder zu Problemen auf der Insel – sei es in Form von Protesten, Anschlägen oder sonstigen Übergriffigkeiten.
Vor allem wildes Campieren ist den Landsleuten ein Dorn im Auge. Weshalb es mitunter vorkommen kann, dass einem die Seitenfenster eingeworfen, die Reifen zerstochen oder der Lack zerkratzt werden kann. Allein deshalb ist es empfehlenswert, einen der zahlreichen Campingplätze anzupeilen, um unnötigen bzw. vorprogrammierten Ärger zu vermeiden.
Wer diese Tatsache für sich beherzigt, sollte kaum bis gar keine Probleme bekommen. Zwar sind die Korsen etwas eigen was ihr Naturell und Ihre Gastfreundschaft betrifft, aber wie überall auf der Welt gibt es solche und solche Zeitgenossen. In der Regel sind die Menschen in den Ecken abseits vom Schuss wesentlich freundlicher und aufgeschlossener gegenüber Fremden als in den Tourismushochburgen. Was jedoch nicht heißt, dass es in den Großstädten und Hotspots weniger freundlich zugeht – ganz im Gegenteil.
Aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Unsere persönlichen Highlights was das städtische Sightseeing betrifft waren definitiv Calvi, Corte und Bonifacio. Metropolen wie Bastia, Porto Veccio und Co. haben wir ganz bewusst gemieden, gehen aber davon aus, dass auch diese durchaus ihre Reize haben dürften. Vor allem die jeweils auf einem Hügel thronenden Altstädte bzw. einstigen Festungen von Bonifacio, Corte oder Calvi mit ihren engen und verwinkelten Gässchen sowie Restaurants, Bars und Cafés sind ein absolutes Muss für jeden Fan des mediteranen Lebensgefühls.
Die schönsten Camping- und Stellplätze auf Korsika
Wer bewusst auf Hotels verzichtet und sich auf einfachen Campingplätzen wohlfühlt, dem können wir die folgenden Spots unserer rund dreiwöchigen Inseltour empfehlen, an denen man zumindest in der Nebensaison weitestgehend unter sich bleibt und zum Teil einen Stellplatz direkt am Meer ergattern kann. Der Reihe nach aufgezählt von Nord nach Süd und von West über das Inland nach Ost: Den Anfang macht Camping U Sole Marinu an der Westküste, von dem aus man eine wunderbare Küstenwanderung nach Saint Florent unternehmen kann.
Der nächste Halt ist ein terrassen-artig angelegter Standplatz bei Galeria, der pauschal mit 20 Euro pro Nacht und Camper bezahlt werden muss. Das perfekte Basecamp, um die anspruchsvolle Bergtour auf den rund 840 Meter hohen Hausberg Capu Tondu zu unternehmen. Von dort aus geht’s ins Inland nach Lozzi zum Camping U Monte Cinto, einem am Fuße der höchsten Berge Korsikas und inmitten der Natur idyllisch gelegenen Campingplatz. Von hier aus kann man einen der wohl anspruchsvollsten Zustiege zu Korsikas höchstem Gipfel, dem Monte Cinto (2.706m), wagen und rund 1.800 Höhenmeter auf einen Schlag meistern.
Anschließend geht’s weiter zum Camping Le Soleil Tattone bei Vizzavona, der nur deshalb hier erwähnt werden soll, weil man von dort aus eine spektakuläre Rundtour mit Überschreitung des Monte d’Oro inklusive erfrischendem Naturbad in den „Cascades d’Anglaise“ angehen kann. Ein weiteres Highlight ist der etwas in die Jahre gekommene, aber wunderbar schattig und inmitten eines kleinen Waldes gelegene Camping Les Roseaux bei Campomoro. Von hier aus lädt eine der vielleicht schönsten und längsten Küstenwanderungen zur Cala di Conca zum Verweilen ein.
Weiter geht’s zum wohl schönsten Strand von Korsika, dem Plage de Palombaggia bei Porto Vecchio, wo man etwas nach hinten versetzt in den Dünen auf einem Parkplatz mit Dusche für nur 10 Euro die Nacht stehen darf. Zum Abschluss unserer Reise verschlug es uns noch auf den Camping Europa Beach am Plage del Cap Sud, wo wir unseren Camper-Van direkt am Meer platzieren durften. Ein absolutes Kleinod für alle, die nicht direkt in Bastia übernachten oder eine stressige Reise vor der Überfahrt nach Italien in Kauf nehmen wollen. Weitere „Lieblingsspots“ findet ihr auch auf mehr-berge.de
Lohnt sich Korsika als Reiseziel? Auf jeden Fall und zu fast jeder Jahreszeit!
Wer mit Touristenhochburgen nicht viel am Hut hat und ganz bewusst Urlaub abseits vom Schuss machen will, dürfte sich auf Korsika wie zuhause fühlen. Hier verbindet sich der Flair der italienischen Toscana mit dem Charme der französichen Provence garniert mit wunderschönen Stränden, hochalpinen Bergen und weitesgehend unberührter Natur. Zwar sind die Korsen etwas eigen in puncto ihrer Gastfreundschaft. Wer sich aber an die mitunter doch recht mürrische Art der Landsleute gewöhnt hat und mit ein paar französischen Brocken ins Gespräch verwickelt, kommt schnell in den Genuss ihres eigentlichen Charakters.
So viel steht auf jeden Fall fest: Korsika ist in erster Linie ein echtes Paradies für Strandurlauber und Bergsportler. Dass man das alles auch noch wunderbar mit dem Camper-Van oder Wohnmobil verbinden kann, setzt dem ganzen noch die Krone auf – natürlich im positiven Sinne!