Am Trendsport Stand Up Paddling (SUP) führt auch in diesem Sommer kein Weg vorbei. Wer derzeit an den heimischen Seen und Flüssen nach Abkühlung sucht, der sieht sie überall: Stehpaddler, die auf ihren Brettern über das Wasser gleiten. Während sich die einen ruhig und lautlos – beinahe schwebend – über das Wasser schieben, liefern sich andere gerne ein kleines Rennen mit Freunden und Bekannten. Wieder andere darf man bei ihren ersten, oftmals etwas wackeligen, Versuchen auf dem Surfbrett beobachten. Von Jung bis Alt: Stand Up Paddling scheint die Nation in den Bann gezogen zu haben. Selbst Profisportler wie die Ski-Freeriderin Eva Walkner können sich dem kaum entziehen. Vor allem aber sind es Otto-Normal-Paddler, die einfach nur ein bisschen die Natur erkunden und entlegene Buchten ansteuern wollen. Doch was macht den besonderen Reiz dieser Sportart aus und warum wird mittlerweile solch ein Hype darum gemacht?
Auch wir waren nach anfänglicher Skepsis doch noch neugierig geworden und wollten dem SUP-Trendsport etwas genauer auf den Zahn fühlen. Von CrosLake, einer relativ jungen Marke im Markt, wurde uns hierfür ein sogenanntes inflatable SUP-Board (iSUP) mit dazu passendem Carbonpaddel zur Verfügung gestellt. Mehr braucht es auch gar nicht, um das „SUPen“ und die Seen rund um München einmal ganz in Ruhe für sich zu entdecken.
CrosLake Como – ein iSUP mit klassischem Longboard-Shape
Die inflatable SUPs von CrosLake sind für den Einsatz auf Flachwasser optimiert und damit bestens geeignet, um die heimischen Binnengewässer unsicher zu machen. Bei den aufblasbaren Brettern wird dabei sowohl zwischen Longboards als auch Touringboards unterschieden. Während Longboards eher für das Cruisen auf Seen und entlang der Küste geeignet sind, überzeugen Touringboards aufgrund ihrer Länge und der strömungsoptimierten Form vor allem auf längeren Strecken.
Wir haben für unseren Test ein Longboard des Typs „Como“ auf Herz und Nieren geprüft – dabei handelt es sich um das etwas kleinere Brett der beiden Longboard-SUPs im aktuellen Programm des österreichischen Herstellers. Das Como besitzt bei rund 305 cm Länge und 81 cm Breite ein Volumen von ca. 290 Litern und bringt ein Gewicht von etwa 10 Kilogramm auf die Waage. Aufgrund seiner Extrabreite und des hohen Volumens verspricht das Board besonders gute Kippstabilität, hohe Steifigkeit und eine Lastaufnahme von bis zu maximal 90 kg. Darüber hinaus ist es mit drei Finnen ausgestattet, darunter auch eine Aufsteckfinne. Dank gleich mehrerer Gummischichten ist das Brett robust verarbeitet und soll dadurch auch den Kontakt mit scharfkantigen Steinen absolut problemlos meistern können. Dank einem Tragegriff im Mittelteil des Boards sowie am Heck lässt sich das aufgeblasene Brett ideal transportieren. Ein Gepäcknetz im vorderen Bereich ermöglicht zudem das bequeme Verstauen eines wasserdichten Seesacks mitsamt der persönlichen Habseligkeiten, die unterwegs gebraucht werden könnten. Darüber hinaus soll ein im Mittelteil platziertes Footpad für sicheren und rutschfesten Stand sorgen. Im Lieferumfang enthalten ist ein Rucksack mit Trageriemen, um das iSUP leicht von A nach B transportieren zu können, sowie standardmäßig eine mechanische Pumpe. Bei Bedarf wird gegen Aufpreis auch eine elektrische Pumpe mitgeliefert, genauso wie ein zwei- oder dreiteiliges Carbonpaddel, die von CrosLake im Set-Preis angeboten werden.
airfreshing auf Entdeckungstour: Unser Erfahrungsbericht
Als wir unser neues „Spielzeug“ in Empfang nehmen, steht uns die Verwunderung förmlich ins Gesicht geschrieben. In diesem gelben Packsack soll sich ein über drei Meter langes Surfbrett befinden? Echt jetzt? Nun gut. CrosLake wird schon wissen, was sie uns da schicken. Als wir unser iSUP schließlich am Wolfgangsee aus der Verpackung befreien und auf der Wiese ausbreiten, sehen wir unser „Brett“ das erste Mal in voller Größe. Bereits im luftleeren Zustand wirkt es durchaus eindrucksvoll – auch wenn wir uns just in diesem Moment noch immer gefragt haben, wie man denn bitteschön auf einer „Luftmatratze“ tatsächlich stehen soll.
Im Grunde genommen ist das Prinzip kinderleicht zu verstehen: Für den Zusammenbau der mitgelieferten mechanischen Pumpe braucht es keine Anleitung. Einfach den Schlauch ans iSUP stecken und anschließend heißt es kräftig Pumpen. Die Aufschrift am Ventil lässt uns wissen, dass 14 Psi – das entspricht etwa 1 bar – für ein stabiles Brett empfohlen werden. Nach einigen Minuten steigen wir das erste Mal mit einem Fuß leicht auf das Brett. Schon ganz ok. Noch etwas instabil natürlich, aber kein Wunder. Ein Blick auf das in die Pumpe integrierte Manometer verrät, dass wir gerade einmal 7 Psi geschafft haben – also lediglich die Hälfte der erforderlichen Menge an Luft. Weiter geht’s. Bei Temperaturen um die 30 Grad im Schatten werden noch einmal die Kräfte mobilisiert und können die letzten 3 Psi durchaus zur schweißtreiben Angelegenheit werden. Höchste Zeit also, um im Wasser eine Abkühlung zu suchen und die ersten Stehversuche auf dem SUP zu unternehmen.
Etwas skeptisch setzen wir uns zunächst auf das Brett und paddeln auf den Knien in etwas tiefere Gewässer. Schließlich wollen wir uns nicht direkt verletzen, wenn wir beim ersten Versuch sofort wieder ins Wasser fallen. Doch es klappt wider Erwarten alles auf Anhieb. Zugegeben – etwas wackelig zwar – aber direkt nach dem ersten Mal aufstehen ziehen wir gemächlich ein paar Bahnen über den See. Eines wird uns dabei sofort klar: In der Ruhe liegt die Kraft, denn hektische Bewegungen sind für das Gleichgewicht nicht gerade förderlich. Vor allem wenn die kleinen Wellen der umherfahrenden Motorboote auf unser Board treffen. Die beeindruckende Bergkulisse und strahlender Sonnenschein leisten ihr Übriges und sorgen für einen mehr als entspannten ersten SUP-Tag. Vollkommen gelassen gleiten wir über das Wasser dahin und fühlen uns aufgrund der stehenden Position fast schon ein wenig erhaben. Das Como von CrosLake liegt dabei absolut ruhig auf dem Wasser – selbst wenn sich zwei erwachsene Personen darauf befinden. Angesteckt vom SUP-Fieber wollten denn auch gleich unsere sämtlichen Begleiter einen Versuch wagen – mit darunter eingefleischte Windsurfer und eher unerfahrene Fernsehsportler. Allen gelang es von Anfang an mehr oder weniger elegant auf dem Brett zu stehen. Kein Wunder also, dass sich am Ende selbst die größten Skeptiker (O-Ton: „Ist doch voll langweilig“) absolut überzeugt zeigten.
Unser Gesamtfazit – einfach SUPer
Stand Up Paddling macht wirklich riesigen Spaß und ist genau das Richtige für alle, die ihre Heimat einmal aus einer vollkommen anderen Perspektive kennlernen wollen. SUP ist ein spielerisches Konditionstraining, das Köperspannung und ein gewisses Maß an Geschick erfordert, aber dennoch für Jung und Alt gleichermaßen leicht zu erlernen ist. Aufblasbare SUPs , wie das Como von CrosLake, sind dabei eine super Alternative für Leute mit wenig Stauraum bzw. ohne eigenes Auto. Die iSUPs passen in jeden Schrank und können auch in der S-Bahn perfekt transportiert werden. Moderne iSUPs wie die des österreichischen Newcomers stehen den Hardboards aus unserer Sicht dabei in nichts nach. Auch wenn Kritiker der Meinung sind, iSUPs würden nie an die Steifigkeit eines normalen Bretts herankommen: Gerade für den Einsatz an heimischen Binnengewässern dürften diese Feinheiten gerade für Freizeitsportler ohnehin nicht von Bedeutung sein und die parktischen Vorteile überwiegen. Und wer über ausreichend Armkraft verfügt, begegnet diesem Vorurteil ganz sicher nur mit einem müden Lächeln.
Die Details – Croslake Longboard Como:
Eigenschaften: ruhige und gute Gleiteigenschaften, besonders gute Kippstabiltät aufgrund der Extrabreite, hohe Lastaufnahme durch großes Volumen, sehr verwindungssteif und leicht
Besonderheiten: inkl. Pack-Rucksack, drei Finnen, mechanische Pumpe, Gepäcknetz, Footpad, Tragegriff
Größe: 305 cm x 81 cm x 15 cm
Lastaufnahme: bis 90 kg
Gewicht: 10,2 kg
Volumen: 290 l
Preis: 779,- Euro bis 978,- (UVP)
Weitere Infos rund um CrosLake und die angebotenen iSUPs findet ihr unter: www.croslake.com