Testbericht – LEKI Micro Trail Pro / Micro Vario Carbon: Dreifaltigkeit unter den Trekkingstöcken für Bergsportler und Trailrunner

von | 19. August 2016 | Allgemein, Bergsteigen, Testberichte, Trailrunning

Klein, leicht und möglichst einfach im Handling – das sind die unverzichtbaren Attribute, die ein Trekkingstock beim Trailrunning oder Speedhiken mitbringen muss. Auch wenn schon viel und häufig über den Sinn und Unsinn der praktischen „Gehhilfen“ diskutiert wurde, so lässt sich eines definitiv nicht leugnen: Richtig eingesetzt, sorgen Trekkingstöcke beim Aufstieg für die nötige Entlastung, in geraden Passagen für mehr Vortrieb und beim Abstieg für besseren Halt – sei es nun beim Wandern oder bei einem schnellen Gipfelsturm.

Egal ob nun in Einheitslänge oder als zusammenschieb- bzw. faltbares Modell, vor allem bei schnelleren Speed-Hikes und bei ausgedehnten Trailrunning-Touren helfen Trekkingstöcke dabei, das eigene Leistungspotenzial optimal auszureizen. Zur Vorbereitung auf das Skyrace in Cortina sowie während eines 24-stündigen Wanderevents sind wir mit gleich zwei verschiedenen High-End Modellen von LEKI förmlich durch die Berge gerannt. Weitere Tipps rund um den Kauf und für die richtige Wahl bei Trekking-Stöcken gibt’s in unserem Ratgeber.

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LEKI Micro Trail Pro & Micro Vario Carbon: minimalistische Faltstöcke für schnelle Trailrunner und zügige Bergsportler

LEKI bezeichnet die ultraleichten Faltstöcke als ultimative Trailrunning- und Nordic Walking Modelle, die in vier bzw. fünf Elemente eingeteilt sind und zumindest beim Micro Vario Carbon um 20cm in der Länge verstellt werden können. Der Micro Trail Pro wird hingegen nur in verschiedenen Fixlängen angeboten. Als Verbindung zwischen den einzelnen Teilstücken verläuft ein verstärktes High-Performance Spannseil durch den Kern, welches dank der robusten PE-Ummantelung überaus langlebig sein soll. Mittels Push Button Release Mechanismus können die Faltstöcke binnen weniger Sekunden und mit nur wenigen Handgriffen zusammengesetzt und auch wieder auseinandergebaut werden. Gefertigt sind beide Modelle aus reinem, leichten und bruchsicherem Carbon.

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Für eine optimale Kraftübertragung verfügt der Micro Trail Pro über eine, auch mit nur einer Hand bedienbare und ausklickbare Trigger Shark 2 Griff-Schlaufen-Technologie, die zusätzlich noch mit optional erhältlichen Handschuhen kombiniert werden kann. Währenddessen besitzt der Micro Vario Carbon einen absolut kantenfreie Innovationsgriff Aergon, der mit seinem atmungsaktiven Skin Strap auch bei normalen Bergtouren zum Einsatz kommen kann. Über das Speed Lock 2 System kann der Trekkingstock mit wenigen Handgriffen individuell in der Länge variiert werden. Die zusammengefalteten Wunderwerke mit einem Packmaß von gerade einmal 34 cm bzw. 38 cm passen in jeden Rucksack und können während des Laufens aufgrund der minimalen Dimensionen auch problemlos am Hüftgürtel oder am Brustgurt verstaut werden.

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Das aF-Testurteil von Veit zum Micro Trail Pro: Nix Nordic Walking, Faltstock für ansprcuhsvolle Nordic Runner

Natürlich kann man den „Trekkingstock“ auch beim Nordic Walking oder beim Wandern einsetzen. Aber das wäre wie, Perlen vor die Säue zu werfen. Schließlich treibt allein der Anblick des Faltstocks ordentlich an und man merkt förmlich wie die Beine zu zucken beginnen. Sei es nun als Notreserve für die letzten Kilometer beim „24 Stunden Wanderevent von Bayern“ oder als willkommener Begleiter auf anspruchsvollen Trails, der Micro Trail Pro sorgt für ordentlich Vortrieb und die nötige Unterstützung bei steilen Anstiegen. Einmal auseinander gezogen, ist kaum ein Halten mehr.

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In wenigen Handgriffen ist die „Trailwaffe“ zusammengebaut und kann genauso schnell über den Push-Button wieder lahmgelegt werden. Dank der über eine robuste Textilschlaufe mit dem Griff verbundenen Handschlaufen wird die Kraft der Arme optimal auf den Stock übertragen und geht dadurch bei schnellen Bewegungen auch nicht sofort verloren. Doch genau hier gibt es auch die ersten Punkte Abzug: Die handschuhartigen Schlaufen sind verutlich nicht jedermanns Sache und eher etwas gewöhnungsbedürftig in der Handhabung, muss man die perfekte Passform der Klettverschlüsse doch erst einmal finden. Das Einklicken klappt wunderbar einfach und intuitiv, allerdings ist die Verbindung für meinen Geschmack etwas zu weit unten am Griff platziert. Denn um die eingeklickten Schlaufen wieder zu lösen, muss man mit dem Daumen am oberen Ende des Griffs den Auslösemechanismus bedienen und in Richtung Körper ziehen.

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Wer hier einen zu kurzen Daumen besitzt, bekommt automatisch Schwierigkeiten und muss mit der zweiten Hand nachhelfen, was bei vollem Lauf zu erheblichen Behinderungen führen kann. Auch das hervorragende Packmaß ist einerseits Gold wert, aber will man die zusammengefalteten Segmente außen am Rucksack befestigen, scheitert die Länge an den standardmäßig etwas weiter auseinander platzierten Stockhalterungen.

Das Gesamtfazit – die Vor- und Nachteile im Überblick:

Der Micro Trail Pro von LEKI ist für anspruchsvolle Trailrunner, die ihre Stöcke auch mal wegpacken wollen, wirklich das Non-Plus-Ultra. Lediglich die Handhabung erfordert etwas Übung und das Fixieren am Rucksack gestaltet sich im zusammengefalteten Zustand als umständlich.

+ wunderbar leicht
+ schneller und einfacher Aufbau
+ optimale Kraftübertragung

– Handschlaufe etwas umständlich lösbar
– zusammengefaltet suboptimal fixierbar an der Stockhalterung des Rucksacks

LEKI Micro Trail Pro – die Details:
Material: 100% Carbon
Segmente:
4-teilig
Rohrdurchmesser: 16 / 14 / 14 / 14 mm
Länge: 105-135 cm (in 5cm-Schritten)
Gewicht: 191 g / Stück bei einer Länge von 115 cm
Packmaß: 37 cm bei einer Länge von 115 cm
Preis: 149,95 Euro (UVP)

Das aF-Testurteil von Vroni zum Micro Vario Carbon: Multifunktionaler Faltstock für Berg- und Trailtouren

Ich bin stolze Besitzerin eines klassischen Trekkingstocks von LEKI und war damit bisher vollauf zufrieden. Doch für meine neue Leidenschaft – dem Trailrunning – braucht es deutlich weniger Gewicht, um am Berg flexibler unterwegs sein zu können. Allerdings war mir der Micro Trail Pro dann doch etwas zu minimalistisch, zumal ich die „Stecken“ während eines Traillaufs nicht immer zum Einsatz bringe und wenn dann auch gerne einmal bei einer normalen Bergtour nutzen möchte. Leider waren „Gehhilfen“ jeglicher Art beim Lavaredo Skyrace nicht erlaubt, sonst hätte ich die Faltstöcke definitiv mitgenommen. Stattdessen war ich damit aber bei diversen Wander- und Trailrunning-Touren im heimischen Alpenraum unterwegs und rundum zufrieden.

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Der LEKI Vario Carbon ist zwar nicht ganz so leicht wie der Micro Trail Pro, bietet aber den entscheidenden Vorteil, dass man ihn dank SpeedLock 2 Verschluss schnell und einfach in der Länge verstellen kann. Perfekt für die unterschiedlichen Anforderungen beim Auf- und Abstieg. Vor allem aber gefällt mir der ultraleichte und kantenlose Aergon Thermo Griff, der mir ein komfortables Umgreifen und sogar ein Abstützen auf den knaufartigen Kopf erlaubt. Abgerundet wird das alles noch durch die Thermo Mid Griffverlängerung, wodurch der Trekkingstock in steilem Gelände oder in Traversen optimal zum Einsatz kommt und man mit der bloßen Hand nicht an das kalte Material greifen muss.

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Deutlich angenehmer als das „Handschuh-Klippsystem“ empfinde ich auch den atmungsaktive Lock Security Skin Strap, der angenehm auf der Haut liegt und auch bei dauerhaftem Einsatz nicht reibt. Einzig die Befestigung des Faltstocks gestaltet sich wie schon beim Micro Trail etwas schwierig, da die einzelnen Segmente doch etwas kurz gehalten sind, dass sie nicht zwischen zwei Fixierpunkte längs des Rucksacks passen. Dafür ist wiederrum das Gewicht und ebenso auch das Packmaß unschlagbar, weshalb der Faltstock auch mal problemlos im Hauptfach verschwindet.

airFreshing_2016_testbericht_LEKI_Micro_Vario_Carbon_Handschlaufe

Das Gesamtfazit – die Vor- und Nachteile im Überblick:

Der Vario Carbon von LEKI ist für anspruchsvolle Trailrunning- und leichtere Bergtouren genau die richtige Zwischenlösung. Denn dank der variablen Verstelbarkeit der Länge und des praktischen Griffs kommt der Faltstock überall zum Einsatz. Lediglich das Befestigen am Rucksack gestaltet sich je nach Modell und Fixiermöglichkeit etwas schwierig.

+ wunderbar leicht
+ schneller und einfacher Aufbau
+ mutlifunktionaler Griff
+ atmungsaktive Handschlaufen
+ variable in der Länge verstellbar

– zusammengefaltet eher umständlich zu befestigen

LEKI Vario Carbon – die Details:
Material: 100% Carbon
Griff:
Aergon (Thermo) + Thermo Mid
Verstellsystem: SpeedLock 2
Segmente: 5-teilig
Rohrdurchmesser: 18 / 16 / 14 / 14 / 14 mm
Länge: 110-130 cm (stufenlos verstellbar)
Gewicht: 224 g
Packmaß: 38 cm
Preis: 159,95 Euro (UVP)

*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.