Testbericht – Mammut Runbold Pro IN Hooded Jacket W: Die 3-in-1 „Allzweckwaffe“ gegen Frostbeulen

von | 20. Januar 2017 | Bergsteigen, Testberichte

Winterzeit ist Daunenzeit: Wenn die Temperaturen unter den Nullpunkt sinken und der Schnee unter den Füßen knirscht, dann haben die Isolationsjacken und Mäntel mit puffiger Füllung Hochsaison. Nicht nur bei Outdoorsportlern sind die kleinen Wärmewunder dabei beliebt. Auch im urbanen Umfeld tummeln sich mittlerweile immer mehr „Michelinmännchen“. Denn schließlich schützt kaum ein Material besser vor klirrender Kälte und bringt gleichzeitig so wenig Gewicht auf die Waage.
Vor allem die Mädels haben beim Kauf des neuen Wärmeschutzes oftmals die Qual der Wahl. Was darf es sein? Ein Mantel oder doch lieber eine Jacke? Sportliche Optik oder eher Streetstyle? Stehen Berg- und Alpintauglichkeit im Vordergrund oder kommt das gute Stück primär bei leichten Wanderungen im Winterwonderland oder bei Ausflügen mit dem Kinderwagen zum Einsatz? Fragen über Fragen, auf die der schweizerische Outdoorhersteller Mammut eine Antwort parat hat: Die multifunktionale Daunen-Isolationsjacke Runbold Pro IN Hooded Jacket Women. Schließlich kann der Nachfolger des beliebten Hera Modells auf verschiedenste Weise getragen werden – sei es als Parka bzw. Mantel, als normale Daunenjacke oder einzig und allein als Rock. 3-in-1 eben.
Testbericht – Mammut Runbold Pro IN Hooded Jacket W: Die 3-in-1 „Allzweckwaffe“ gegen Frostbeulen
Ob das wirklich so praktisch ist, wie es sich zunächst anhört, das wollten wir natürlich herausfinden. Und so wanderte die Kombinationsjacke kurzerhand ins Reisegepäck für unseren zweimonatigen Trip nach Neuseeland. Denn immerhin ist Multifunktionalität eines der Zauberwörter, wenn Gewichtsbeschränkungen von Fluglinien und das Platzangebot des Rucksacks im Auge behalten werden müssen – oder man schlicht und einfach nicht das Geld für mehrere Teile ausgeben möchte.

Mammut Runbold Pro IN Hooded Jacket – Parker, Jacke und Rock in einem

Kurz oder lang? Mit dem Runbold Pro IN Hooded Jacket gehört diese Grundsatzfrage der Vergangenheit an. Denn es kann beides – je nachdem ob die Verlängerung in Form des Daunenrocks nun angeknöpft ist oder eben nicht. Dieser lässt sich über versteckte Druckknöpfe an der Jacke befestigen, so dass Po und Oberschenkel einen zusätzlichen Wärmeschutz erhalten. Natürlich lässt sich das Unterteil aber auch einzeln bzw. zu einer anderen Jacke tragen. Damit der Daunenrock auch solo dort sitzen bleibt wo er hingehört, ist er mit einem rutschfesten Silikondruck am Saum ausgestattet. Für kuschelige Wärme bei kalten Temperaturen soll die Füllung aus 115 Gramm Daune mit einer Bauschkraft von 650 cuin sorgen. Das Verhältnis von Daune zu Feder beträgt dabei 80/20. Sowohl mit der Bauschkraft als auch dem Verhältnis Daune/Feder liegt die Kombijacke damit hinsichtlich der Wärmeleistung im oberen Mittelfeld. Zum Vergleich: Die Highend-Modelle erzielen Spitzenwerte von 800 bis 900 cuin und haben ein Verhältnis Daune/Feder von 95/5. Hier ist dann aber auch die Preisklasse in der Regel eine andere und natürlich wird es auch optisch zumeist etwas „puffiger“.
Testbericht – Mammut Runbold Pro IN Hooded Jacket W: Die 3-in-1 „Allzweckwaffe“ gegen Frostbeulen
Die Runbold Pro IN Hooded Jacket besitzt eine körpernahe Passform. Für zusätzlichen Komfort und Bewegungsfreiheit sind elastische Stretch-Einsätze an den Seiten eingearbeitet, durch die auch überschüssige Wärme leichter entweichen kann. Zu guter Letzt haben die farblich dunkel abgesetzten Einsätze auch optisch eine Daseinsberechtigung, denn sie sorgen für eine schlanke Silhouette. Generell wird dem Design der Kombi viel Aufmerksamkeit geschenkt, damit sie auch im Alltag getragen werden kann. Die Jacke ist in mattem Grau-Blau gehalten, besitzt ein schräg angeordnetes Steppmuster sowie hellblaue Highlights in Form von Logo, Markenschriftzug und Saumbändchen. Geöffnet werden sowohl Jacke als auch Rock über einen durchgehenden Front-Reißverschluss. Abgerundet wird das 3-in-1 Konzept durch eine eng anliegende und elastisch eingefasste Kapuze sowie zwei seitliche Einschubtaschen mit RV.

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Beim Wandern einen Daunenmantel tragen? Kommt nicht in Frage! Am Berg einen Rock anziehen? Viel zu unpraktisch! Zugegeben, das Runbold Pro IN Hooded Jacket hatte bei mir nicht gerade leichtes Spiel. Als ich die Produktbeschreibung das erste Mal las, war ich nicht wirklich überzeugt. Irgendwie war mir einfach nicht so recht klar, für was diese 3-in-1 Kombijacke eigentlich gut sein soll. Aber das änderte sich schnell, als ich das gute Stück das erste Mal in den Händen hielt. Zu echten Freunden wurden wir dann kurze Zeit später, als ich die Kombi auf meiner ersten mehrtägigen Hüttentour bei Temperaturen knapp über dem Nullpunkt im Einsatz hatte. Dazu aber später mehr. Springen wir zunächst noch einmal zurück zur Optik:
Testbericht – Mammut Runbold Pro IN Hooded Jacket W: Die 3-in-1 „Allzweckwaffe“ gegen Frostbeulen
Während die meisten Daunenjacken vor allem mit ihrer glänzenden Oberfläche auf sich aufmerksam machen, kommt die Mammut 3-in-1 Kombi in mattem Grau-Blau daher. Das Design wirkt sportlich, aber gleichzeitig auch stylisch und edel. Dieser Eindruck wird nochmals verstärkt durch die schlanke Passform und die optisch schmeichelnden Stretcheinsätze. Die Farbgebung ist für meinen Geschmack wirklich gelungen und ein toller Mittelweg zwischen knalligen Farben und dem eher langweiligen Einheitsschwarz. So macht man mit der Runbold Pro IN auch im Alltag durchaus eine gute Figur – ohne allzu sehr nach einer Expedition durch den Großstadt-Dschungel auszusehen.
Testbericht – Mammut Runbold Pro IN Hooded Jacket W: Die 3-in-1 „Allzweckwaffe“ gegen Frostbeulen
Die Optik alleine ist aber natürlich nicht alles. Viel wichtiger sind gerade bei einer Daunenjacke die „inneren Werte“ bzw. die Funktionalität – und auch hier kann die Mammut 3-in1 Kombination punkten. Bei moderater Kälte um die 0°C schützt die Runbold Pro IN zuverlässig vor dem Auskühlen – sei es bei leichten Wanderungen, auf dem Fahrrad oder bei einem Einkaufsbummel durch die Stadt. Wer es dabei gerne etwas wärmer mag, der kann den Rock mit nur wenigen Handgriffen in die Jackeknöpfen. Der etwas weitere Schnitt bietet dabei noch ausreichend Bewegungsfreiheit, um kräftig in die Pedale zu treten oder mit großen Schritten einen Hügel zu erklimmen. Sollte es dann doch zu warm werden, so ist der Rock ruckzuck wieder entfernt. An der Jacke sorgen Stretcheinsätze unter den Armen zudem dafür, dass überschüssige Wärme entweichen kann. Die Kapuze hat eine hervorragende, eng anliegende Passform und ist hoch genug geschnitten, um den Hals schön warm zu halten. Bei einer Körpergröße von 1,72 war die Größe M dabei für mich perfekt. Nicht zu lang, nicht zu kurz und auch nicht zu weit.
Testbericht – Mammut Runbold Pro IN Hooded Jacket W: Die 3-in-1 „Allzweckwaffe“ gegen Frostbeulen
Das eigentliche Highlight der Kombijacke ist für mich aber der Daunenrock, der immer dann zur Stelle ist wenn man ihn wirklich braucht. Wer beispielsweise schon einmal bei kalten Temperaturen auf einer  mehrtägigen Hüttentour unterwegs war, der weiß, wie schwer die Wahl der richtigen Bekleidung oftmals fällt. Für eine zweite lange Hose ist eigentlich kein Platz im Rucksack und so muss meistens die Skiunterwäsche als Abendgarderobe herhalten. Wirklich warm ist diese aber auch nicht. Und so versucht man sich notgedrungen noch irgendwie in seine Jacke einzuwickeln. Genau hier kommt der Daunenrock ins Spiel. Er ist federleicht, benötigt kaum Platz im Rucksack und sorgt dort für zusätzliche Wärme, wo wir Mädels sie benötigen – vorbei die Zeiten von Blasenentzündungen und Co. Das Schöne am Daunenrock ist aber nicht nur ein warmes Hinterteil. Er lässt sich in der Nacht auch hervorragend zu einem weichen Kopfkissen umfunktionieren. Man könnte die Runbold Pro IN also eigentlich sogar als überaus praktische 4-in-1 Lösung anpreisen.
Testbericht – Mammut Runbold Pro IN Hooded Jacket W: Die 3-in-1 „Allzweckwaffe“ gegen Frostbeulen
Bei allem Lob für Optik, Passform und Multifunktionalität möchte ich an dieser Stelle aber explizit darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um eine Highend-Daunenjacke für extreme Bedingungen handelt wie etwa bei der von uns getesteten Ternua Spituk oder der Norrøna lyngen Down. Bei alpinen Hochtouren oder Übernachtungen im Freiem mit kalten Temperaturen sollte man auf jeden Fall eine dickere Jacke mit im Gepäck haben. Für solche Vorhaben ist die Rumbold Pro In mit ihrer 650er-Füllung schlichtweg nicht warm genug. Mit etwas über 500 Gramm und einem mittleren Packmaß ist die Jacke zudem nicht gerade etwas für extreme Minimalisten.
Testbericht – Mammut Runbold Pro IN Hooded Jacket W: Die 3-in-1 „Allzweckwaffe“ gegen Frostbeulen

Unser Gesamtfazit – die Vor- und Nachteile im Überblick:

Die Mammut Runbold Pro IN Hooded Jacket Women ist eine hochwertig verarbeitete Daunenjacke, die vor allem durch ihre vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten punktet. Dank ihrer guten Wärmeleistung und ihrer stylischen Optik schlägt sie einen perfekten Bogen für Frischluftmädels, die nach einem Begleiter suchen, der bei winterlichen Wanderungen und leichten Bergtouren ebenso gut funktioniert wie in urbanem Umfeld.
+ Jacke und Mantel in einem
+ Daunenrock kann angeköpft oder solo getragen werden
+ gute Wärmeleistung bei moderaten Bedingungen
+ schicke Optik
+ hervorragende Passform
+ passgenaue Kapuze
+ schlanke Silhouette, trägt kaum auf
– für sehr kalte Temperaturen nicht geeignet
– Packmaß und Gewicht sind nichts für Minimalisten

Die Details:

Besonderheiten: Jacke + abtrennbarer Rock mit versteckten Druckknöpfen, durchgehender Front-RV, elastische Seiteneinsätze, rutschfester Silikondruck am Rocksaum, 2 Seitentaschen mit RV, elastische Kapuze, bluesign® zertifiziert
Material: Außenmaterial: 100 % Polyester; Stetch: Elasthan 7 %, Polyester 93 %; Futter: 100 % Polyamid; Füllung: 115 g Daune mit 650 cuin, Mischverhältnis Daune/Feder = 80/20
Farbe: Crimson Melange-Seaweed Melange (Rosa und Olive), Marine Melange (Grau-Blau)
Größe: XS – XL
Gewicht: 535 Gramm (Größe M)
Preis: 370,00 Euro (UVP)