Bei den meisten Wanderern und Bergsteigern ist Funktionsbekleidung aus Merinowolle bereits seit einigen Jahren ein fester Bestandteil im Kleiderschrank. Eher selten sieht man die Naturfaser hingegen bei Radfahrern bzw. Mountainbikern. Hier dominiert immer noch das gute alte Lycra-Trikot das Straßen- bzw. Bergbild. Warum das so ist? Tja, das wissen wir selber eigentlich auch nicht so recht. Schließlich könnte man die schnell trocknenden, geruchsneutralen und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften der Merinowolle doch auch auf dem MTB ganz gut gebrauchen?!
Das gleiche dachte sich wohl auch der neuseeländische Merino-Spezialist Mons Royale. Seit der Sommersaison 2015 haben die Kiwis neben funktionaler Outdoorbekleidung auch eine eigene Bike-Kollektion mit im Programm, die durch Bike-spezifische Schnitte und durchdachte Details wie bspw. ein ins Shirt eingenähtes Brillenputztuch oder kleine Seitentaschen überzeugen sollen. Die Kollektion selbst wurde in den letzten beiden Jahren sukzessive erweitert und auch das generelle Engagement des Unternehmens im MTB-Sport intensiviert. So ist Mons Royale seit drei Jahren Titelsponsor der Dual Speed & Style Disziplin beim Freeride-Event Crankworx – einem der wichtigsten „Branchentreffs“ für MTB-Pros, Newcomer und Fans aus aller Welt. Im Juni wird das Spektakel erstmals auch in Österreich Halt machen.
Auf den Trails in Down Under ist die Mons Royale Bekleidung schon mehr die Regel als nur eine Ausnahme – und das nicht nur im wunderschönen Bike-Mekka Wanaka, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat. Auf unserem zweimonatigen Neuseeland-Trip haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, auch bei Mons Royale auf eine kleine Stippvisite vorbeizuschauen. Im Anschluss ging es mit brandneuen Shirts und Socken aus der aktuellen Sommerkollektion 2017 nicht nur auf die flowige Spielwiese rund um den Lake Wanaka, sondern auch auf Mehrtagestour durch die Berglandschaft bei Queenstown. Und eines können wir vorweg schicken: Gernauso wie im Outdoorbereich ist auch die Kombination aus Merino & MTB definitiv eine Liaison, die überzeugt – auch abseits der Trails beim wohlverdienten Radler im Pub um die Ecke.
Mons Royale Phoenix Cap Tee – stylisches Funktionsshirt für MTB-Ladies
Das Phoenix Cap Tee empfiehlt sich als ideales Shirt zum Mountainbiken an heißen Sommertagen und soll durch hohen Tragekomfort und perfekte Passform überzeugen. Der Schnitt ist locker, luftig und leger. Der hintere Teil des Shirts fällt dabei etwas länger aus, damit der Lendenbereich auch bei nach vorne gebeugtem Oberkörper nicht frei liegt. Das Rückenteil ist zudem aus Merino-Mesh gefertigt und auch unter den Armen sind entsprechende Einsätze eingearbeitet, um bei schweißtreibenden Rides für optimale Atmungsaktivität und Belüftung zu sorgen.
Das Material besteht zu 83% aus Merinowolle der Qualität 140 g/m², 13% Nylon und 4% Elasthan und soll besonders schnell trocknen sowie durch seine geruchsneutralen und feuchtigsregulierenden Eigenschaften bestechen. Durch die neue sogenannte Merino AirCon Technologie, bei der die Merinowolle um einen Nylon bzw. Elasthan-Kern gesponnen wird, ist das Material außerdem laut Hersteller sehr robust und widerstandsfähig und besitzt zugleich einen höheren Kühlungseffekt als herkömmliche Merinowolle. Last but not least ist als praktisches Gimmick ein kleines Brillenputztuch aus Mikrofaser an der Innenseite eingearbeitet.
Das af-Testurteil von Vroni: Treue Leser von airFreshing wissen, dass ich generell ein sehr großer Fan von Merino bin. Mit Mons Royale hatte ich bis dato noch nicht das Vergnügen – aber das wird sich künftig definitiv ändern! Das Phoenix Cap Tee hat mich auf ganzer Linie überzeugt: Der Tragekomfort ist einfach großartig. Das Shirt liegt luftig, leicht und äußerst weich auf der Haut. Den lockeren Schnitt finde ich dabei gerade an heißen Tagen sehr angenehm. Dank des etwas längeren Rückens ist es zudem perfekt geeignet, um auf dem MTB seine Runden zu drehen. Die Mesh-Einsätze sind geschickt platziert und sorgen so an den „Hot Spots“ für zusätzliche Belüftung und erhöhen somit den Tragekomfort um ein Vielfaches.
Wie so oft auf Reisen war auch bei unserem Neuseeland-Trip die Kleiderauswahl beschränkt, weshalb ich mit dem Phoenix Cap Tee meinen persönlichen Merino-Langzeit-Tragerekord aufgestellt habe. Dabei war es mir nicht nur beim Biken ein treuer Gefährte, sondern natürlich auch beim Wandern, Laufen oder beim Pub-Besuch. Denn auch im Alltag funktioniert das Shirt bestens. Neben den geruchsneutralen Eigenschaften liegt das für mich aber nicht zuletzt an der Optik, die meinen Geschmack einfach genau auf den Punkt trifft. Einziger dicker Wermuttropfen ist der ebenfalls sportliche Preis. Bei 80,- Euro für ein T-Shirt muss man mindestens einmal schlucken. Ob das Phoenix Cap Tee sein Geld Wert ist, hängt letztlich von der Langlebigkeit des Materials ab. Für ein abschließendes Urteil zu diesem Punkt ist es dafür zwar noch etwas zu früh, aber schon jetzt gehört es zu meinen absoluten Lieblingsteilen im Outdoorschrank.
+ hervorragender Tragekomfort
+ lockerer und luftiger Schnitt – optimiert fürs Biken
+ geruchshemmend und schnell trocknend
+ sportlich-schicke Optik
– hoher Preis
Die Details:
Besonderheiten: Hoher Nackenausschnitt, Rückenteil aus Mesh, integriertes Mikorfasertuch für Sonnenbrille
Material: 83% Wolle, 13% Polyamid, 4% Elasthan, Merinoqualität 140 g/m²
Farben: Tangelo/Grey Marl mit Logo-Print, Aqua/bt lead stripe
Größe: XS-L
Preis: 79,95 Euro (UVP)
Mons Royale Yamakasi T-Shirt – Funktionsshirt für MTB- & Outdoorsportler
Athletisch und stylisch zugleich kommt das Yamakasi T Funktionsshirt daher und will als Allrounder bei diversen schweißtreibenden Aktivitäten überzeugen. Wie bei den Shirts der MTB-Linie verfügt das hochwertige Merino-Material an den besonders schwitzintensiven Stellen luftige Mesh-Einsätze auf, weshalb sich am Rücken wie auch unter den Achseln perforierte Flächen für eine optimale Regulierung der Körpertemperatur befinden. Aber auch sonst, soll der von den Merino-Spezialisten verarbeitete Wollmix von Natur aus geruchsresistent, klimaregulierend und atmungsaktiv sein. Das Material besteht zu 83% aus Merinowolle der Qualität 140 g/m², 13% Nylon und 4% Elasthan. Bei der Fertigung kommt auch beim Yamakasi Shirt die sogenannte Merino AirCon Technologie zum Einsatz, bei der die Merinowolle um einen Nylon bzw. Elasthan-Kern gesponnen wird, um die Widerstandsfähigkeit des Materials zu erhöhen.
Der legere SlimFit-Schnitt wird durch versetzt platzierte Schulternähte und einen etwas länger gezogenen Rücken ergänzt. Dadurch sollen die Nähte bei aufgesetztem Rucksack nicht drücken und der empfindliche Nierenbereich zuverlässig geschützt sein – sei es beim Wandern oder Mountainbiken. Als praktisches Feature ist das Funktionsshirt im Saum zudem mit einem integrierten Mikrofasertuch ausgestattet, mit dem die Gläser der Sonnenbrille mit einem Handgriff gereinigt werden können.
Das af-Testurteil von Veit: Was beim Mountainbiken funktioniert, muss auch bei diversen anderen Outdoorsportarten überzeugen. Und das Yamakasi T Funktionsshirt ist für mich inzwischen mehr als nur das Maß der Dinge. Wer von Icebreaker bisher begeistert war, bekommt bei Mons Royale noch einen oben drauf. Nicht nur hinsichtlich der Geruchsneutralität, sondern vor allem in punkto Tragekomfort und trendiger Optik. Denn im Gegensatz zum Merino-Pionier fallen die Designs dann doch irgendwie cooler aus. Zwar kommt das Funktionsshirt vom Look her etwas dezenter daher, kann dadurch aber sowohl beim Sport als auch in der Freizeit getragen werden. Hervorhebenswert ist dabei die umwerfende Geruchsneutralität – natürlich im positiven Sinne. So habe ich das Shirt fast fünf Tage am Stück (!), sowohl tagsüber beim Sport als auch in der Nacht zum Schlafen ununterbrochen getragen. Danach habe ich es lediglich gewaschen, weil die Merino-Wolle sich irgendwann doch etwas speckig angefühlt hat. Von müffelndem Schweißgeruch aber weit und breit keine Spur. Daher eignet sich das Shirt gleichermaßen als perfekter Allrounder für mehrtägige Wandertouren oder für Backpacker, die möglichst wenig Gepäck herumschleppen wollen.
Das Merino-Material fühlt sich dabei superweich auf der Haut an und kratzt in keinster Weise. Dank der Perforationen am Rücken und unter den Achseln ist jederzeit für ein laues Lüftchen gesorgt und man schwitzt deutlich weniger. Dennoch ist mir die Wolle an wärmeren Tagen dann doch etwas zu schweißtreibend und klebt mitunter unangenehm auf der Haut. Dafür sorgt sie aber für einen willkommenen Kühleffekt bei sommerlichen Temperaturen. Demgegenüber hält das Material bei kühleren Bedingungen um ein Vielfaches wärmer als herkömmliche Baumwollshirts. Begeistert hat mich vor allem die robuste Verarbeitung, so reißt der „Material-Mix“ beim Überstreifen nicht ein, verliert auch nach mehrmaligem Tragen kaum an Formstabilität und wird selbst nach unzähligen Waschgängen nicht spröde. Einzig der etwas lang geratene Schnitt sorgt bei einem etwas kürzeren Oberkörper wie bei mir dafür, dass das Shirt am Bund etwas staucht. Dafür bleibt der Nierenbereich beim Mountainbiken jederzeit bedeckt. All diese Punkte haben das Yamakasi zu einem meiner absoluten Lieblingsteile im Kleiderschrank gemacht, das bei fast jeder Berg- und Biketour zum Einsatz kommt.
+ hervorragender und weicher Tragekomfort
+ hochatmungsaktiv dank Mesh
+ tagelang kein müffelnder Geruch
+ kann auch als Freizeitshirt getragen werden
– etwas zu lang geschnitten
– je nach Einsatzgebiet etwas zu warm
– recht hoher Preis
Die Details:
Besonderheiten: Hoher Nackenausschnitt, Rückenteil und Achseln aus Mesh, integriertes Mikrofasertuch zum Putzen der Sonnenbrille, versetzte Schulternähte
Material: 83% Wolle, 13% Polyamid, 4% Elasthan, Merinoqualität 140 g/m²
Farben: Plum, Black
Größe: S-XL
Preis: 79,95 Euro (UVP)
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