Testbericht – Gregory Paragon 48, Osprey Sirrus 50 & Marmot Graviton 48: Leichte Rucksäcke und Gepäcklösungen für bequemes Reise- und Trekking-Vergnügen

von | 06. April 2017 | Bergsteigen, Skitour, Testberichte

Es ist nicht viel, was man tatsächlich auf einer Tour durch die Weltgeschichte braucht. Meistens passt das ganze Leben in einen gut bepackten Rucksack, der nur das Nötigste enthält. Schließlich braucht man auf einer Weltreise oder einer mehrtägigen Hüttenour durch die Berge nicht viel mehr als Isomatte, Zelt, Schlafsack, Kocher und Bekleidung. Wer allerdings nicht nach wenigen Tagen genervt den Backpack in die Ecke werfen und über einen schmerzenden Rücken klagen will, sollte bei der Wahl auf das ein oder andere Detail achten.

Hierzu zählen neben einer optimalen Passform auch der perfekte Tragekomfort und ein durchdachtes Konzept zum Be- und Entladen des Backpacks. Mit dazu zählt aber auch nützliches Equipment wie ein leichter Daypack, Drypacks für mehr Ordnung und ein Trinksystem, um den schweren Lastenträger nicht jedes Mal vom Rücken zu stemmen, um die Flasche aus dem Backpack zu holen.

Auf unserer zweimonatigen Tour durch Neuseeland sollten all diese Punkte eine nicht ganz unentscheidende Rolle spielen, weshalb wir uns von Osprey, Gregory und Marmot mit funktionalen sowie bequemen Begleitern ausstatten lassen haben. Was wir alles durch die Gegend geschleppt haben und wie sehr sie uns entlasten konnten, erfahrt ihr im Testbericht.

Gregory PARAGON 48 – leichter Trekking-Rucksack für Mehrtagestouren

Wer bei einem Rucksack besonders viel Wert auf hohen Komfort, Stabilität und eine üppige Ausstattung legt, musste bisher zumeist Kompromisse beim Eigengewicht des Backpacks eingehen. Bringen doch strapazierfähige Materialien, Taschen, Reißverschlüsse und komplexe Tragesysteme im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich Balast auf die Waage. Mit den Rucksackmodellen PARAGON sowie MAVEN, dem Pendant für die Damen, will Gregory ab Frühjar 2017 im Bereich der (ultra-)leichten, aber gut ausgestatteten Trekking Packs neue Maßstäbe setzen.

Testbericht - Gregory Paragon 48, Osprey Sirrus 50 & Marmot Graviton 48: Leichte Rucksäcke und Gepäcklösungen für bequemes Reise- und Trekking-Vergnügen

Herzstück der neuen Serie ist das neu entwickelte Aerolon-Tragesystem. Dieses besteht aus einem besonders leichten und verwindungssteifen 7001 Aluminium-Rohrrahmen mit einer Geometrie, die es erlaubt die Rückenlänge individuell über einen Klettverschluss anzupassen – ohne dabei vertikale Stabilität zu opfern. Auch die Hüftflossen mit den darauf platzierten Staufächern lassen sich in der Länge justieren.

Für eine optimale Belüftung der Rückenpartie fertigt der Rucksackspezialist das Rückenpaneel aus besonders leichtem, luftigem Matrix-Schaum, der mit einem Netzmaterial überspannt wird. Kommt noch die Mesh-artige und großzügige Polsterung an Hüftgurt und Trageriemen dazu und schon lassen sich laut Gregory selbst schwere Lasten dauerhaft bequem durch die Gegend tragen.

Ultraleichte Rucksäcke und Gepäcklösungen von Osprey , Gregory & Marmot im test

Ausreichend Platz sollen die beiden seitlich platzierten Mesh-Taschen, das Mesh-Netz auf der Front zum schnellen Verstauen bspw. feuchter Bekleidung sowie das großzügige Hauptfach und der Deckel mit zwei separaten RV-Fächern liefern. Damit alles an Ort und Stelle bleibt, verfügt der Backpack noch über zahlreiche Kompressionsriemen und eine Gummizughalterung für die Trekkingstöcke. Wem das ohnehin geringe Gewicht dann noch immer zu schwer ist, der lässt einfach den abnehmbaren Rucksackdeckel daheim.

Das aF-Fazit von Veit zum Gregory PARAGON 48

Weniger Gewicht beim Rucksack heißt im Umkehrschluss, dass auch mehr Gewicht frei wird für weitere Ausrüstung. Dass dabei nicht auch Stabilität und Tragekomfort leiden müssen, stellt der Paragon 58 von Gregory perfekt unter Beweis. Ihm gelingt der schwierige Spagat zwischen optimaler Gewichtsverteilung, jeder Menge Platz und bequemem Sitz am Körper. Dazu trägt vor allem das Aerolon Tragesysten bei, dank dem nicht nur eine optimale Belüftung und Regulierung des Körperklimas sichergestellt wird. Vor allem stützt es aber den Backpack in voll beladenem Zustand, sorgt dafür, dass die Last angenehm auf der Hüfte aufliegt und über den Rücken gleichmäßig verteilt wird.

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Damit wirklich alles optimal passt, lässt sich das Tragesystem in nur wenigen Handgriffen in der Länge verstellen. Die anatomisch geformten Schultergurte sowie das zusätzliche Polster im Lendenwirbelbereich ergänzen das stabile Gesamtgerüst. Dadurch wird der Paragon selbst vollgestopft niemals zum Wackelkandidaten und bildet mit dem Rücken regelrecht eine Einheit. Dafür sorgen auch die zahlreichen Straps und Kompressionsriemen, um die im geräumen Hauptfach verstaute Ausrüstung optimal und sicher zu fixieren.

Und hier kommen wir auch schon zu den Kritikpunkten, denn das Staufach ist leider nur von oben oder unten zugänglich. Es fehlt schlichtweg an einem seitlich platzierten RV für den gezielten Zugriff, ohne dafür den kompletten Inhalt auspacken zu müssen. Immerhin kann man Dinge, die öfter gebraucht werden, in den außen am Rucksack platzierten Mesh-Netzen verstauen.

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Auch die Deckelkonstruktion ist für meinen Geschmack nicht komplett durchdacht. Darin verstaute Dinge purzeln bei ausladenden Bewegungen heftig durch die Gegend. Diese Punkte lassen das Gesamtkonzept des Paragon aber nicht weniger gut erscheinen, da es voll bepackt eine wahre Freude ist – sei es bei einer Bergtour oder unterwegs auf Reisen. Gerade weil kompakt, stabil und dauerhaft bequem alles Attribute sind, die einen optimalen Reiserucksack ausmachen. Wenn er dann, wie in meinem Fall, sogar mit dem Auto versehentlich überfahren werden kann und danach immer noch intakt ist, dann hat man DEN Backpack wohl gefunden.

+ leicht im Eigengewicht & perfekter Tragekomfort
+ funktionale Details & verstellbares Tragesystem
+ robustes Material & integrierte Regenhülle

– Mesh-Netz recht anfällig
– kein seitlicher Zugriff aufs Hauptach

Die Details:
Besonderheiten: zwei unterschiedliche, verstellbare Rückenlängen, Deckelfach, Bodenfach, Brillenfach am Brustgurt, Hüftgurttaschen, abnehmbares Daypack / Trinksystemaufnahme, integrierte Regenhülle
Einsatzgebiet: Trekking, Backpacking, Wandern
Tragesystem: Aerolon Tragesystem mit 3D Schultergurten und Hüftgurt, Aluminiumrahmen, Matrix Rückenplatte
Material: 210D Cryptorip / 100D High Tenacity Nylon; Boden: verstärktes 210D High Tenacity Nylon
Volumen: 38 / 48 / 58 und 68 Liter
Gewicht: 1,36 / 1,45 / 1,62 und 1,64 kg (bei Rückenlänge S / M)
Maximallast: 18  / 18 / 23 und 23 kg
Rückenlängen: S/M und M/L

Gewicht 480g (Größe L)
Preis: 160,- / 180,- / 220,- und 240,- Euro (UVP)

Osprey Sirrus 50 Ws – komfortabler Tourenrucksack für weibliche Frischluftfans

Der Osprey Women’s Sirrus 50 ist wie gemacht für Frischluftmädels, die gerne in den Bergen und in der Weltgeschichte unterwegs sind. Der Touren- und Reiserucksack ist speziell auf die weibliche Anatomie zugeschnitten und verspricht dank des „AirSpeed“ Netzrückens besten Tragekomfort und optimale Belüftung. Zudem kann die Rumpflänge  individuell angepasst werden, um die Passform zu optimieren.

Bemerkenswert ist der steife Stahldrahtrahmen des Netztragesystems, der dem Backpack die nötige Stabilität verschafft. In Kombination mit den seitlichen Luftschlitzen hält der Rahmen den Packsack fern vom Rücken, bleibt aber dennoch immer noch nah genug am Körper, um nicht unkontrolliert herumzuwackeln.

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Das Hauptfach des leichten Damenrucksacks kann über das großzügige und abnehmbare Deckelfach bequem erreicht werden. Der Inhalt ist aber auch zusätzlich über einen J-förmigen RV-Frontzugang zugänglich, was das Be- und Entladen sowie die Suche nach einzelnen Ausrüstungsgegenständen enorm erleichtern soll. An der Unterseite ist es mit einer weiteren kleinen RV-Netztasche ausgestattet und wird außen noch durch weitere RV-Fronttaschen sowie seitlich platzierte Stretch-Netztaschen am Backpack sowie am Hüftgurt ergänzt.

Der Rucksack verspricht also jede Menge Stauraum, um die unterwegs benötigte Ausrüstung unterzubringen. Hinzu kommt noch die Zweiteilung des Hauptfachs, um einen Schlafsack separat vom Rest der Ladung zu verstauen.

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Neben vielen Kompressionsriemen ist ein weiteres funtionales Detail die „Stow-on-the-Go“ Wanderstockhalterung, um die Trekkingstöcke auch während des Laufens zu fixieren – ohne den Rucksack hierfür zwingend absetzen zu müssen. Bleibt noch die Eispickelschlaufe, will man doch einmal höher hinaus. Abgerundet wird das alles durch einen Schlüsselclip im Deckelfach, ein Kompartment für das Trinksystem und eine integrierte Regenhülle.

Das aF-Fazit von Vroni zum Osprey Sirrus 50

Osprey zählt seit vielen Jahren zu meinen favorisierten Herstellern von sportlichen und funktionalen Rucksäcken. Im Rückblick auf alle bisher getesteten Modelle hat mich auch der Sirrus 50 wieder einmal nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil. Der Backpack überzeugt durch einen genialen Tragekomfort, viele funktionale Details und eine perfekt auf die weibliche Anatomie abgestimmte Passform.

Einmal aufgesetzt, merkt man selbst bei voller Ladung kaum das zu tragende Gewicht und fühlt sich auch nach einer mehrtägigen Dauerbelastung nicht völlig lädiert. Vorausgesetzt man hat das Tragesystem zuvor optimal an die eigenen Anforderungen angepasst, was binnen weniger Sekunden erledigt ist.

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Auch das Platzangebot ist für Mehrtagestouren absolut ausreichend. Zwar muss man je nach Ausrüstungsliste dann etwas stopfen, wer aber schlau packt, kriegt im zweigeteilten Hauptfach jede Menge unter. Besonders praktisch sind die zahlreichen Staufächer aus Stretch-Mesh, in denen unterwegs öfter benötigte Dinge verstaut werden können.

Ergänzt wird das noch durch die durchdachte „Stow-on-the-Go“ Wanderstockhalterung, wobei die Trekkingstöcke über Gummistraps quasi unter dem Arm am Rucksack fixiert werden, sollten sie bspw. in Kletterpassagen einmal nicht mehr benötigt werden. Besonders gut gefällt mir außerdem der RV-Frontzugang über den der Inhalt des Rucksacks leicht zu erreichen ist, ohne dass man sein gesamtes Reisegepäck komplett ausräumen muss.

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Einziges Manko ist für mich das etwas unglücklich platzierte Deckelfach. Dessen Riemchen sind nicht ganz symmetrisch angenäht und kommen sich mit denen des Tragesystems  immer wieder in die Quere – zumindest bei meinem Testmodell.

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Durch die Überlappung der Riemchen und der dazugehörigen Schnallen lockert sich das Tragesystem immer wieder in wenig und macht so ein regelmäßiges Nachjustieren notwendig – was vor allem bei voller Ladung mitunter recht nervig sein kann. Ansonsten entpuppt sich der mit vielen funktionalen Details ausgestattete Backpack wirklich als regelrechter Allrounder, der sowohl auf Reisen als auch bei Mehrtagestouren im Gebirge zum Einsatz kommt.

+ superbequemer Tragekomfort
+ optimale Lastenverteilung
+ atmungsaktive Rückenpartie
+ überaus leicht und dennoch robust

– umständlich platzierte Riemchen zur Einstellung des Tragesystems

Die Details:
Besonderheiten: J-förmiger RV-Frontzugang, Mittige RV-Fronttasche, 2 seitliche Stretch-Netztaschen, 2 RV-Hüftgurttaschen, RV-Netztasche unter Deckel, Schlafsackfach, Notpfeife
Einsatzgebiet: Trekking, Backpacking, Wandern
Tragesystem: Brust- und Hüftgurt, Verstellbare Rumpflänge, Belüftung über AirSpeed Mesh Rückensystem
Material: 210D Nylon Crosshatch (100% Polyamid), 420HD Nylon Packcloth (100% Polyamid)
Volumen: 24 / 26 und 50 Liter
Gewicht: 1.160 / 1.200 und 1.620g (Größe WS/WM)
Farbe: Purple Orchid, Thyme Green, Summit Blue, Ruska Purple
Preis: 169,- Euro (UVP)

Marmot Graviton 48 – ultraleichter Tourenrucksack mit alpinen Genen

Bei der neuen Graviton-Serie von Marmot handelt es sich um ultraleichte Rucksack-Konzepte, die ideal für schnelle Mehrtagesausflüge geeignet sein sollen, bei denen es vor allem aufs Gewicht ankommt. Im Gegenzug zu sonstigen Ultraleichtmodellen setzen die Graviton Backpacks jedoch auf einen aus einem Stück gefertigten Aluminium-Rahmen, um dennoch für die nötige Stabilität zu sorgen. Das besonders robuste und leichte Nylon-Außenmaterial ist äußerst robust und soll somit allen Anforderungen im Gebirge standhalten.

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Damit der Komfort dennoch nicht zu kurz kommt, sind die Nierenpartie, der Hüftgurt und die Schulterriemen weich gepolstert. Um einen optimalen Klimakomfort sicherzustellen, ist der Backpack mit einem konvektiven Belüftungssystem am Rücken ausgestattet. Als weitere Highlights sind das vollständig zugängliche Hauptfach mit aufgesetztem Kompartment, die anpassbaren Kompressionsriemen an der Seite und am Boden, die Tragevorrichtung für Trekkingstöcke sowie zahlreiche Staufächer zu nennen.

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Hierzu zählen neben dem geräumigen und auch von der Seite her zugänglichen Hauptfach auch zwei auf dem Hüftgurt platzierte RV-Taschen sowie ein sehr geräumiges Deckelfach. Wo dem Graviton seine wahren Gene liegen, beweisen zudem die Daisy Chain und die Halterung für einen Eispickel.

Das aF-Fazit von Veit zum Marmot Graviton 48

Was mir am Graviton sehr gut gefällt, ist seine leichte, aber dennoch extrem stabile Konstruktion. Das Außenmaterial mag zwar auf den ersten Blick recht dünn wirken, ist aber dennoch extrem robust und macht in Kombination mit dem verwindungssteifen Rahmen aus dem Ultraleichtkonzept einen vollwertigen Alpin-Rucksack. Denn wo andere Backpacks in sich nur noch zusammenfallen, überzeugt der Graviton durch Standfestigkeit und vor allem viel Platz.

So fallen das Hauptfach mitsamt des von außen zugänglichen Kompartments wie auch das große Deckelfach wirklich sehr geräumig aus. Auch die seitlich platzierten Staufächer aus Stretch-Mesh sowie die Netztaschen auf dem Hüftgurt bieten jede Menge Platz.

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Einziger Wermutstropfen ist der Fakt, dass der Rucksack – wie bei so vielen anderen dieser Kategorie auch – seine wahren Stärken erst im vollbepacktem Zustand ausspielen kann. Zur Not helfen aber die Kompressionsriemen aus. Immerhin ist das Hauptfach auch seitlich über den großzügigen und U-förmig angelegten Zipper zugänglich. Dadurch kann der Backpack auch bequem auf dem Rücken liegend be- und entladen werden. Trotz guter Passform und respektablem Tragekomfort drückt der Backpack leider aufgrund seiner steifen Konstruktion etwas auf die Nierenpartie.

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Wer hier empfindich ist, dürfte bei längeren Touren also durchaus Probleme bekommen. Größtes Manko ist meiner Meinung nach aber der viel zu eng gefasste Hüftgurt, der bei mir immer auf Anschlag angezogen ist, damit dieser überhaupt halbwegs auf der Hüfte sitzt. Dadurch leidet etwas die Lastenverteilung und der Tragekomfort. Etwas kräftigere Träger dürften dieses Problem aber nicht haben. Ansonsten ist der Graviton ein perfekter Allrounder für alpine Tages- und Mehrtagestouren, bei denen man lieber am Rucksackgewicht anstatt an der Ausrütung sparen will.

+ leicht im Gewicht und dennoch robust
+ großzügiges Fassungsvermögen
+ bequeme Be- und Entladung dank u-förmigem Front-RV

– zu eng gefasster Hüftgurt
– Stretchfächer leiern auf Dauer aus

Die Details:
Besonderheiten: Halterung für Stöcke, Eispickel und Daisy Chains
Einsatzbereich: Eisklettern, Wandern, alpine Hochtouren
Material: 70D Nylon Robic Ripstop (100% Polyamid); Verstärkungen: 100D Nylon Triple Ripstop (100% Polyamid)
Volumen: 34 / 36 / 38 und 48 Liter

Gewicht 1.050g / 1.030g / 1.080g und 1.180g
Preis: 199,- Euro (UVP)

Osprey Ultralight Stuff Pack – leichte und klein verstaubare Alternative zum Daypack

Klein, aber oho – das innovative Ultralight Stuff Pack von Osprey ist ein „Carry-on-Ultraleichtrucksack“, der immer dann zum Einsatz kommt, wenn man das schwere Reisegepäck im Hostel oder Schließfach zurücklassen will. Klein verpackt ist das Konzept gerade einmal so groß wie eine Packung Taschentücher. So kann der „innovative Packbeutel“ binnen von Sekunden in einen minimalistischen Backpack verwandelt werden.

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Ausgestattet mit Deluxe AirMesh ™ Schultergurten für einen optimalen Tragekomfort, einem Hüftband und wasserabweisendem Material soll das innovative Konzept zu einem idealen Begleiter bei Stadtrundfahrten oder als Handgepäck im Flugzeug machen. Das Hauptfach schluckt ganze 18 Liter an Gepäck und wird durch ein separat zugängliches RV-Fach ergänzt, in dem Kleingeld, Schlüssel oder andere Dinge verstaut werden können. Getränke finden im seitlich platzierten Stretchfach aus Mesh platziert werden.

Wichtige Utensilien können zudem im internen Mini-Sicherheitsfach verstaut werden. Und wenn man das alles nach einer langen Sightseeingtour nicht mehr braucht, wird der Backpack einfach zurück in sich selbst gestopft und braucht nicht mehr Platz als ein Apfel.

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Das aF-Fazit von Veit zum Osprey Ultralight Stuff Pack

Der Ultralight Stuff Pack ist im Grunde genommen die konsequente Weiterentwicklung der hauseigenen Drysack-Serie und erinnert beim ersten Mal auspacken an die von Oma gerne mitgeführten Einkaufsbeutel, die wie ein Portmonaie aussehen und dann zu ganzer Größe entfaltet werden. Nur mit dem Unterschied, dass der durchdachte Mini-Rucksack mit bequem sitzenden Schultergurten ausgestattet ist und ein weitaus größeres Fassungsvernmögen bietet.

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So überrascht das Konzept durch minimales Gewicht und funktionale Details, die aus dem Rucksack eine Minimallösung für Städtetrips oder die nötigsten Habseligkeiten als Handgepäck macht. Einfach rundum perfekt und ideal als ergänzendes Tool für jeden Rucksack. Lediglich das doch sehr dünn ausfallende Material ist etwas anfällig und ist nicht – wie vom Hersteller angegeben – wirklich wasserabweisend.
+ klein verpackbar und ultraleicht
+ enormes Fassungsvermögen
+ angenehmer Tragekomfort- Material recht dünn und anfällig
Die Details:
Besonderheiten: wasserfestes Außenmaterial, kann in sich verstaut werden
Einsatzbereich: Städtetrip, Einkaufsbummel
Material: Deluxe AirMesh™ harness, 40D Double Ripstop Sil Nylon
Volume: 18 Liter

Gewicht 90g
Preis: 34,- Euro (UVP)

Osprey Ultralight Drysack 3L bis 30 L – leichter Packsack für mehr Ordnung im Rucksack

Mit den Drysacks von Osprey kommt endlich Ordnung in den Rucksack und entfällt langes Herumkramen sowie unnötiges Auspacken des gesamten Inhalts bei der Gipfelpause. Die aus silikonisiertem Ripstop Nylon gefertigten Packsäcke sollen die Ausrüstung schützen und sogar Feuchtigkeit zuverlässig draußen halten. Damit für jeden Anspruch und jede Tour die passende Größe verfügbar ist, gibt es die Ordnungshüter in unterschiedlichen Größen von 3 bis 30 Litern sowie in vielen verschiedenen Farben.

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Die Drysacks sind mit einem wasserdichten Rolltop-Verschluss mit Plastik-Clip, einem beschichtetem Gewebe und versigelten Nähten versehen. Im Gegensatz zu anderen Herstellern sind die Beutel zudem rechteckig geschnitten, um das Packen des Rucksacks effizienter zu gestalten und selbständig stehen zu können. Dank der wasserdichten Eigenschaften des Materials eignen sich die Ultralight Drysack laut Osprey optimal für Paddeltouren, Expeditionen und längere Trekks sowie Mehrtagestouren, bei denen die Ausrüstung dauerhaft vor Nässe geschützt bleiben soll.

Das aF-Fazit von Veit zum Osprey Ultralight Drysack 3L bis 30 L

Wer in seinem Rucksack Ordnung halten oder gezielt bestimmte Dinge gesammelt in einem Beutel verstauen will, der findet in den leichten und dennoch robusten Packbeuteln wunderbare Helfer. Dank des praktischen Rollverschlusses ist es egal, wie voll die einzelnen Säcke bepackt werden, da das Volumen durch Zudrehen indiduell reduziert bzw. an die Menge des Inhalts angepasst werden kann. Der Verschluss dient aber zugleich auch als eine Art Henkel, um die Beutel leicht aus dem Rucksack ziehen oder die Drysacks in der Hand tragen zu können.
Größtes Problem ist allerdings, dass das Material nicht wirklich wasserdicht ist. Bei dauerhaften Regengüssen und den gängigen Wetterkapriolen in Neuseeland saugten sich die Packsäcke in unserem Fall zügig mit Wasser voll. Nach nur kurzer Zeit drang die Feichtigkeit nach innen und die darin verstaute Kamera wurde nass. Damit können wir die „Drysacks“ für empfindliche Technik nicht wirklich empfehlen, aber als Beutel für das eigene Organisationssystem durchaus.
+ extrem leicht und dennoch robust
+ praktischer Rollverschluss
– nicht wasserdicht
Die Details:
Besonderheiten: Rolltop-Verschluss, getapte Nähte
Einsatzbereich: Trekking, Expeditionen, Kanufahren
Material: 40D Ripstop (100% Polyamid)
Volume: 3, 6, 12, 20 und 30 Liter

Gewicht 40g
Preis: 11,95 bis 23,95 Euro (UVP)

Osprey Hydraulics™ LT 1,5 bis 3L Reservoir – Trinksystem für die mobile Wasserversorgung auf Tour

Das Osprey Hydraulics™ LT Trinksystem wird zum Verschließen an der Öffnung einmal nach vorne gefaltet und dann mit dem Slide-Seal™ Schiebe-Clip verschlossen. Darüber hinaus ist eine Außenwand verstärkt, um das Befüllen der Trinkblase zu erleichtern. Dank dieser Konstruktion und der großzügigen Öffnung soll sich die antibakteriell beschichtete Trinkblase leicht befüllen und entleeren sowie komplett reinigen lassen. Doppelt verschweißte und abgewinkelte Chevron-Nähte unterstützen zudem die Stabilität, während die flache Form für weniger Platzbedarf sorgt.
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Der Verschluss dient zugleich als Aufhängung für die in den meisten Rucksäcken mit Trinkfach vorgesehenen Clip. Auf diese Weise bleibt die Trinkblase an Ort und Stelle und fällt nicht in sich zusammen, wenn sie auf Tour entleert wird. Für ein leichteres Handling ist das Beißventil mit einem Magnet ausgestattet, um den Trinkschlauch mit einem dazugehörigen Gegenstück am Brustgurt befestigen zu können.

Geöffnet wird der Wassercontainer über ein einfaches Drehverschluss-System. Ansonsten besteht die Trinkblase aus robustem, aber leichtem TPU-Material. Mithilfe des QuickConnect™ kann der Trinkschlauch an zwei Punkten abgeklippt werden, damit die Blase zum Befüllen problemlos aus dem Rucksack entnommen werden kann, ohne das komplette Trinksystem jedes Mal komplett abbauen zu müssen.

Das aF-Fazit von Veit zum Osprey Hydraulics™ LT 1,5 bis 3L Reservoir

Das Trinksystem unterscheidet sich im Gegensatz zu anderen Herstellern wie Source oder Platypus nur in wenigen Details. Was allen gleich ist, ist der Schiebeverschluss. Dieser ist im Gegensatz zum Drehdeckel von Camelbak deutlich größer dimensioniert und erleichtert somit das Reinigen und Befüllen der Trinkblase ungemein.

Das Hydraulics™ LT Trinksystem besitzt zudem noch ein weiteres Verbindungsstück, wodurch auch nur die obere Schlaucheinheit abgenommen werden kann, um die restlichen Teile im Rucksack zu belassen bzw. nur die Trinblase zu entnehmen. Das erspart Zeit und unnötige Fummelei. Allerdings ist das Verbindungsstück so leicht herausziehbar, dass beim Packen auch mal unbeabsichtigt die Verbindung gekappt werden kann. Und dafür muss man nicht einmal mehr den Click-Verschluss auslösen.
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Praktisch ist hingegen das verstärkte Rückenteil, um das Trinksystem leichter in das Kompartment des Rucksacks schieben oder herausziehen zu können. Allerdings geht das auch zu Lasten des Gesamtgewichts. Ansonsten tut das Trinksystem was es soll und erlaubt dank guten Durchflusses des Beißventils, dass nie Durst aufkommt. Ein doch großer Kritikpunkt muss allerdings n0ch genannt werden: Der Haken zum Aufhängen des Systems im Rucksack bricht recht schnell, wenn man es versehentlich schwerer mit Gepäck belastet.

+ lässt sich leicht befüllen und reinigen
+ praktische Verstärkung für einfacheres Verstauen
+ geschmacksneutral und Beißventil mit gutem Durchfluss

– Verbindungsstück am Schlauch rutscht leicht heraus
– etwas schwerer aufgrund der Verstärkung
– Aufhängung am Verschluss bricht leicht ab

Die Details:
Besonderheiten: HydroStatic™ Rückwand für ein stabiles Trinkblasenfach, Volumenanzeige, verstärkte Schlauchführung, Beißventil, Quick Connect
Einsatzbereich: diverse Outdoor-Aktivitäten
Material: TPU (BPA-frei)
Maße: 39 x 18 x 8cm (3 Liter)
Volumen: 1,5 / 2,5 und 3 Liter

Preis: 47,95 Euro (UVP)

*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.