Wen das Skitourengehen erst einmal gepackt hat, den lässt es so schnell nicht mehr los. Gleiches gilt auch für den idealen Begleiter auf dem Rücken, den man bei jeder Tour nach oben schleppt. Wer hier fündig geworden ist, bleibt ihm treu wie der Schuster seinen Leisten. Doch auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau stehen viele Freerider und Tourengeher am Anfang vor dem Problem, das ein reiner Skitourenrucksack zwar viel Platz bietet, aber gegenüber einem Lawinenairbag einen entscheidenden Nachteil mit sich bringt – er ist kein Lawinenairbag.
Demgegenüber punktet der Skitourenrucksack als solches durch sein leichteres Gewicht und flexiblere Einsatzmöglichkeiten. Was muss dann wohl erst dabei herauskommen, wenn der Backpack mittels ein paar wenigen Handgriffen ganz einfach zum Lawinenairbag umfunktioniert werden kann? Genau, der vielleicht beste Skitourenrucksack, den es aktuell am Markt gibt. Nachdem wir vor gut 4 Jahren den Kode 30 getestet haben, ließen wir es uns nicht nehmen, auch den Nachfolger genauer unter die Lupe zu nehmen.
Dieser eignet sich allerdings nicht nur als Rucksack fürs Backcountry, sondern dank seiner Kompatibilität der ebenfalls von uns getesteten ABS Vario base unit auch als willkommenes „Sicherheits-Backup“ für abgehende Schneebretter. So kamen wir in den Genuss – ja man muss es tatsächlich so beschreiben – den Kode ABS 42 des Rucksackspezialisten Osprey in tief verschneite Hänge zu entführen und uns erneut von den vielen Vorzügen überzeugen zu lassen.
Osprey Kode ABS 42 – Skitourenrucksack und Lawinenairbag in einem
Auch beim Osprey Kode ABS 42 wird die Ausrüstung in zwei voneinander getrennten und schnell zugänglichen Hauptfächern verstaut. Während in dem vorderen etwas kleiner dimensionierten Fach nasse Klamotten oder Felle sowie die Sicherheitsausrüstung nebst Lawinenschaufel, Sonde und Co. ihren Platz finden, bleibt die Wechselbekleidung im geräumigeren Hauptfach jederzeit schön trocken. Über ein integriertes Kompressionssystem können die Ski diagonal und Snowboards in der Vertikalen getragen werden.
Und wird bei einem schweißtreibenden Aufstieg der Helm doch einmal nicht gebraucht, kann er einfach in das dafür vorgesehene Deckelfach geschoben werden. Zwei weitere Fächer finden sich im Deckel des Kode 42, wo Kartenmaterial und Goggles ihren Platz finden. Dem nicht genug ist auch der bequeme Hüftgurt mit zwei seitlich platzierten RV-Taschen ausgestattet.
Die schneeabweisende und kompressionsgeformte Rückenplatte ersetzt zwar keinen Protektor, bietet aber neben viel Tragekomfort ein zusätzliches Plus an Sicherheit bei Stürzen im Gelände. Besonders praktisch: Die Rückenplatte kann per Reißverschluss komplett geöffnet werden, wenn man zügig ans Hauptfach und das sich dort befindende Fach für die Trinkblase gelangen will. Aufs „Gesicht“ gelegt, lässt sich der Skitourenrucksack dadurch ganz leicht bepacken.
Abgerundet wird das durchdachte Konzept des unter Wintersportlern beliebten Ski- und Freeride-Rucksack noch durch eine isolierte Schlauchführung für Trinksysteme im Schultergurt sowie weitere Befestigungsmöglichkeiten für Skistöcke, Steigeisen und Eispickel. Und mit dem „underlid rope carrying system“ haben die Entwickler sogar an die Befestigung von Kletterseilen gedacht.
Und um aus dem Kode 42 ABS vom Skitourenrucksack zum Lawinenairbag umzufunktionieren, braucht nur die Rückenplatte abgezippt werden. Denn der hier platzierte Reißverschluss ist kompatibel zur ABS Vario base unit classic, die problemlos mit dem Kode kombiniert werden kann. Dadurch kommt der vielseitige Rucksack die ganze Saison über zum Einsatz – sei es nun bei Touren im Backcountry oder beim Wandern im Sommer.
Das aF-Urteil von Veit zum Osprey Kode ABS 42: funktionaler und unglaublich bequemer Skitourenrucksack
Im Prinzip ist der Kode ABS 42 ein funktionaler Skitourenrucksack für ausgedehnte Unternehmungen im Tiefschnee. In Kombination mit dem Lawinenairbag-System von ABS wird daraus aber im Handumdrehen ein tragbarer Schutzengel für Freerider. Doch wofür wir den Kode inzwischen schätzen und wirklich lieben gelernt haben, ist der hervorragende Tragekomfort und die exzellente Passform am Rücken.
Daran ändert sich auch nichts, wenn er an die Vario base unit gezipped wird, schließlich überzeugte uns deren Tragesystem mindestens genauso von ihren Vorzügen. Das ganze Konzept des Kode ist einfach wunderbar durchdacht, da gibt es einfach nichts zu nörgeln. Im großen Hauptfach findet alles Platz was nicht nass werden darf. Und im separaten Kompartiment ist das Safety-Equipment sicher verwahrt. Genauso wie Helm und Skibrille.
Genial ist und bleibt unserer Meinung nach der schnelle Zugang über das Rückenteil, wodurch man sich nicht mehr mit zu engen Rucksacköffnungen herumschlagen muss. Sogar an handschuhfreundliche Schnallen wurde gedacht, damit man das Fixiersystem für die Bretter bedienen kann, ohne jedes Mal kalte Finger zu bekommen. Soll heißen: Diesen Rucksack möchte man bei keiner Ski- oder Mehrtagestour im Hinterland mehr missen.
+ Zugriff aufs Hauptfach über das Rückenteil
+ handschuhfreundliche Schnallen
+ super bequemer Tragekomfort
– wir haben lange gesucht und „leider“ nichts gefunden!
Die Details:
Besonderheiten: isolierte Schlauchführung, kompatibel mit ABS Vario base unit
Tragesystem: thermogeformtes und atmungsaktives Rückenpanel
Rückenlänge: S/M (38 – 48 cm) oder M/L (47,5 – 58 cm)
Maße (H x B x T): 69 cm x 33 cm x 30 cm
Volumen: 40 l (S/M) oder 42 l (M/L)
Gewicht: 1910 g (S/M) oder 1950 g (M/L)
Preis: 179,95 Euro (UVP)
*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.