Endlich wieder auf Skitour gehen! Wie jedes Jahr können wir es kaum erwarten, bis die ersten Schneeflocken fallen und wir wieder unsere Spuren in den Schnee ziehen können. Diesmal ist die Vorfreude vielleicht sogar noch etwas größer als sonst, denn wir haben neues Equipment im Gepäck bzw. auf dem Rücken. So starten wir gemeinsam mit den neuen Tourenrucksäcken von Osprey in die Wintersaison. Während sich die Männer auf den Osprey Soelden mit 32 oder 22 Litern Volumen freuen dürfen, können die Ladies den Osprey Sopris mit 20 oder 30 Litern schultern.
Als erklärte Fans des US-Herstellers waren wir natürlich auch diesmal wieder sehr gespannt auf die neue Kollektion. Bereits im August trudelte ein Exemplar des brandneuen Damenmodells Osprey Sopris bei uns ein. So hatten wir genügend Zeit, um das gute Stück mit und ohne Schnee gründlich unter die Lupe zu nehmen. In unserem Testbericht verraten wir euch, wie sich der neue Lastenträger für weibliche Tourengeher, Splitboarder und Powderfreunde im Backcountry so geschlagen hat.
Osprey Soelden & Sopris: Die Allrounder unter den Tourenrucksäcken
Der Osprey Soelden und der speziell für Frauen designte Osprey Sopris sind laut Hersteller für anspruchsvolle Skitouren und rasante Abfahrten konzipiert. Die Rucksäcke sollen durch ihre technischen Funktionen und ihre komfortable, rutschsichere Passform bestechen. Gleichzeitig stehen gute Zugänglichkeit und innovative Staumöglichkeiten im Fokus, damit die Ausrüstung auf allen Snowboard- oder Skitouren stets griffbereit bleibt. Gefertigt sind die Modelle aus robustem und langlebigem, aber gleichzeitig sehr leichtem Polyamid. So bringt bspw. der Sopris in der 30 Liter-Version gerade einmal 1,1 kg Eigengewicht auf die Waage.
Bei seinen neuen Winter-Allroundern setzt Osprey auf ein belüftetes Kontaktrücken-Tragesystem, wodurch die beiden Modelle jederzeit bequem und sicher auf dem Rücken sitzen sollen. Dabei sind die Rucksäcke als sogenannte Backloader konstruiert, sprich: Man erreicht das große Hauptfach über die Rückenpartie. Dadurch wird die Rückenplatte nicht nass, wenn man den Rucksack zum Befüllen auf den Boden stellt oder legt. Neben dem geräumigen Hauptfach steht noch ein separates Fach für die obligatorische Sicherheitsausrüstung mit separaten Fächern für Sonde und Schaufelgriff zur Verfügung, das von vorne schnell erreicht werden kann.
Darüber hinaus besitzen der Osprey Soelden und der Osprey Sopris ein kleines Brillenfach und eine Tasche am gepolsterten Hüftgurt fürs Smartphone oder andere Kleinigkeiten. Abgerundet werden die Tourenrucksäcke noch durch zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten für das winterliche Equipment. Hierzu zählen ein Helmnetz, Eisaxtschlaufen sowie Materialschlaufen am Hüftgurt. Die Ski können wahlweise entweder diagonal oder seitlich fixiert werden, das Snowboard wiederum vertikal oder horizontal.
Das af-Testurteil von Vroni: Leicht, geräumig und mit vielen praktischen Features – so kommt man richtig auf Touren!
Nachdem der Osprey Kode Tourenrucksack seit vielen Jahren mein liebster Begleiter auf winterlichen Touren gewesen ist, war ich um so gespannter auf das neue Modell. Vor allem, da es mit dem Sopris nun auch eine spezielle Version für die Mädels gibt. Nach einigen gemeinsamen Touren steht für mich einmal mehr fest: Osprey weiß einfach, wie man gute Rucksäcke macht. Denn auch der Sopris überzeugt wieder einmal auf ganzer Linie und muss sich hinter dem Vorgängermodell auf keinen Fall verstecken.
Der Tourenrucksack kommt deutlich kompakter daher als so manch anderes Modell mit 30 Litern Volumen, schluckt dabei aber richtig viel Gepäck. Dank der verschiedenen Fächer findet alles seinen Platz und auf Tour lässt sich super Ordnung halten. Das Beladen über die Rückseite ist zwar etwas ungewohnt, erfüllt aber seinen Zweck. Vor allem, wenn man die Ski am Rucksack befestigt hat und noch schnell etwas aus dem Hauptfach benötigt. Das Tragesystem sitzt sehr komfortabel am Rücken und schmiegt sich hervorragend an, so dass selbst bei schnellen Abfahrten nichts wackelt oder verrutscht.
Gleichzeitig sorgt die Perforierung dafür, dass ausreichend Luft zirkulieren kann und man nicht zu sehr ins Schwitzen gerät. Somit wurde der mitunter größte Nachteil von körpernahen Tragesystemen optimal gelöst. Gefühlt ist die Rückenpartie etwas weicher geworden und auch die Reißverschlüsse fallen generell etwa leichtgängiger als beim Kode aus. Das kann aber auch dem Alter des Vorgängermodells geschuldet sein, das mich nun seit geraumer Zeit begleitet.
Auch beim Hüftgurt setzt Osprey auf maximalen Tragekomfort. Angenehm gepolstert, lässt sich so auch etwas mehr Gewicht problemlos auf der Hüfte tragen. Die Befestigung von Ski oder Snowboard funktioniert in gewohnter Manier: diagonal oder seitlich – wie man es eben lieber mag bzw. es das Terrain erfordert. Darüber hinaus bietet der Rucksack weitere praktische Befestigungsmöglichkeiten, so dass dieser auch in anspruchsvollerem Gelände problemlos zum Einsatz kommen kann. Mit erschwinglichen 140 Euro (UVP) bietet der Sopris dabei ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, was das Modell vor allem für Toureneinsteiger interessant machen dürfte.
Einziger Wermutstropfen: Leider verfügt der Sopris nicht über die isolierte Trinkschlauchführung im Schultergurt wie ich sie beim Kode lieben und schätzen gelernt habe. Auch wenn diese immer etwas fummelig war, so verhinderte das praktische Feature doch auch zuverlässig, dass bei kalten Temperaturen der Schlauch und somit die Trinkwasserversorgung einfriert. Wer auch im Winter nicht auf das Trinksystem verzichten mag, der muss zu den etwas teureren Modellen Kamber (Männer) oder Kresta (Damen) greifen. Alternativ kann man aber natürlich auch externe Lösungen nutzen, wie sie bspw. von Source angeboten werden.
Das Gesamtfazit – die Vor- und Nachteile im Überblick:
Mit dem Osprey Soelden und dem Osprey Sopris hat der Rucksack-Spezialist zwei komfortable und leichte Lastenträger mit viel Stauraum für winterliches Ski- und Snowboardvergnügen im Programm. Diese eignen sich sowohl für den Einsatz im anspruchsvollen Tourengelände als auch auf der Piste und überzeugen mit praktischen Features sowie einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.
+ viel Stauraum
+ praktische Fächereinteilung
+ zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten für Ski, Helm und Equipment
+ geringes Eigengewicht
+ hoher Tragekomfort
+ Gutes Preis-Leistungsverhältnis
– keine isolierte Trinkschlauchführung
– Beladen des Hauptfachs über Rückenplatte etwas gewöhnungsbedürftig
Die Details:
Besonderheiten: Gestanzte Schaumstopp Rückenplatte, diagonale und seitliche Skihalterung, Horizontale Snowboardhalterung, Ski- bzw. Kletterhelmbefestigung, Sicherheitsfach, Trinkblasenfach, handschuhfreundliche Schnallen, Materialschlaufen am Hüftgurt, Brillenfach, Kompressionsriemen, Kompatibel mit Trinkblasen, Signalpfeife
Material: 210D HIGH TENACITY NYLON SHADOWBOX
Volumen: 30 Liter & 20 Liter (Sopris/Frauen), 22 Liter & 32 Liter (Soelden/Herren)
Rückenlänge: One Size
Maße: 50x32x26 (Sopris 30 Liter)
Farben: Tungsten Grey, Verdigirs Green (Sopris/Frauen), Dustmoss Green, Black (Soelden/Männer)
Gewicht: 1,1 kg (Sopris 30 Liter)
Preis: 140.- Euro (UVP)
*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.