Wer in den Bergen oder draußen in der Natur unterwegs ist, schleppt in der Regel Unmengen an Wasser mit. Denn nichts ist bei einer ausgedehnten Wanderung oder Trailrunning-Tour wichtiger als eine ausreichende Wasserversorgung. Aber was, wenn man keinen Bock hat, kiloweise Trinkwasser mitzuschleppen? Oder wenn das mitgeführte Trinkwasser irgendwann zur Neige geht und weit und breit keine Quelle zu finden ist, an der man den eigenen Vorrat wieder auffüllen kann?
In den seltesten Fällen hat man dann Zugang zu einem frischen Bergbach, der absolut sauberes Trinkwasser führt. Wobei man aber auch dann das kalte Nass lieber mit Vorsicht genießen sollte, denn selbst das vermeintlich sauberste Wasser muss nicht zwingend auch keimfrei sein. Mitunter reicht es bereits, dass ein paar Meter weiter oben Kühe grasen und der von ihnen ausgeschiedene Urin ins Grundwasser gelangt.
In solch einem Fall empfiehlt es sich, zu entsprechenden Reinigungstabletten zu greifen, um das Wasser wirklich keimfrei zu machen und aufzubereiten. Eine mobile und praktische Alternative für die schnelle Reinigung und Aufbereitung verschmutzter Wasserquellen sind die Katadyn BeFree Filter AC Softflasks mit integriertem Wasserfilter, von denen wir sowohl die 1 Liter als auch die 0,5 Liter Version für euch getestet haben.
Katadyn BeFree Filter AC – Kurzvorstellung:
Egal ob es am Ende der Katadyn BeFree Filter AC mit 0,5 Liter oder der Katadyn BeFree Filter AC mit 1,0 Liter sein soll, beide Varianten fußen auf ein und demselben zweifstufigen Wasserfiltersystem. Aber auch das ultraschmale Desgin für universelle Passform und die einzelnen Elemente sind ihnen gleich. So bestehen die multifunktionalen Trinkflaschen mit integriertem Wasserfilter nicht nur aus einer Softflask von Hydrapak, die aus robustem, BPA- und PVC-freiem TPU gefertigt wird. Hinzu kommt auch ein abschraub- und austauschbarer Einsatz, der sich aus einer 0,1 Mikron EZ-Clean Membrane (Stufe 1) und einem Aktivkohlelement (Stufe 2) zusammensetzt.
Durch die Kombination eines Hohlfaserfilters, der rund 1.000 Liter Wasser säubern kann, und einem Aktivkohlefilter, der rund 200 Liter Wasser reinigt (Lebensdauer abhängig von der jeweiligen Wasserqualität), lässt sich verschmutztes Wasser laut Herstellerangaben zu 99,99 Prozent effektiv von Bakterien (0,2 bis 5 Micron) und Protozoen (1 bis 15 Mircon) befreien. Zudem wird der Geschmack verbessert und soll der Chlorgehalt reduziert werden. Und das alles mit einem Durchfluss von bis zu 2 Litern pro Minute.
Abgerundet wird das alles durch eine weite Öffnung (42 mm), um das Befüllen an Bächen, Seen oder Wasserhähnen zu erleichtern, sowie einem integrierten, robusten Tragegriff, um den BeFree Filter AC mit einem Karabiner oder einem Seil am Rucksack zu befestige. Dadurch ist der Wasserfilter bei Bedarf jederzeit verfübar und kann auch in voller Bewegung mit nur einer Hand bedient werden. Fehlt nur noch der extrem robuste Flip-Cap mit weichem Silikon-Mundteil, um jeden Tropfen sicher genießen zu können. Mit rund 72 Gramm (0,5 Liter) bzw. 85 Gramm (1 Liter) sei der Katadyn BeFree AC Wasserfilter die ultimative Lösung sein für alle, die beim Laufen, Radfahren oder einfach im Alltag nicht auf eine sichere Wasserzufuhr verzichten wollen.
Übrigens: Die EZ-Clean Membrane kann durch Schütteln oder Schwenken ganz einfach gereinigt werden. Wobei kein Rückspülen und keine Hilfsmittel notwendig sind. Und sollte nach 1000 Litern dann doch mal Schluss sein, gibt’s das Katadyn BeFree AC Filter Ersatzelement für rund 40,- Euro zum Nachrüsten. Gleiches gilt für die Aktivkohleeinheit, die nach 200 Litern mit Hilfe des Katadyn BeFree AC Aktivkohle Nachfüllpacks (3 St.) für rund 30,- Euro ersetzt werden kann. Und last but not least lässt sich bei Bedarf auch der Verschluss wechseln. Alles was es braucht, ist der Katadyn BeFree AC – Flip Cap mit Silikon-Mundstück für rund 15,- Euro.
Das aF-Fazit von Veit: zweistufiger Wasserfilter für eine möglichst sichere Wasserversorgung
Bisher habe ich unterwegs immer aus kristallklaren Bachläufen oder Brunnen getrunken und mir ohne Sorge meine Trinkflaschen aufgefüllt. Bis mich irgendwann mal jemand darauf hingwiesen hat, dass sich selbst kleinste Verschmutzungen und Bakterien im Wasser nach ein paar Stunden böse im Gedärm bemerkbar machen. Im simpelsten Fall rumort es ein wenig und Montezumas Rache schlägt zu.
Im schlimmsten Fall landet man im Krankenhaus und laboriert an Cholera, Typhus oder Legionellose. Inwiefern die Wasserfilter von Katadyn tatsächlich davor schützen, können nur Labore prüfen oder bestätigen. Aber besser einmal gefiltert als direkt zum Arzt.
Immerhin sorgt die EZ-Clean Membrane der zweistufigen Filterpatrone dafür, dass selbst eingetrübtes Wasser glasklar wird. Diese lässt sich problemlos in andere Flaschen bzw. Softflasks eindrehen, die über ein 42-mm-Gewinde verfügen. Da HydraPak mit Katadayn kooperiert, lässt sich der BeFree Filter AC problemlos mit den Trailruning-Softflasks verwenden. Dann muss nur noch der Aktivkohlefilter eingelegt werden, Mundstück mit Henkel draufschrauben, fertig.
Das Befüllen wie auch das Entleeren der „Trinkbeutel“ klappt dank großer Öffnung wunderbar und das Gewicht fällt enorm niedrig aus. Auch der Wasserdurchfluss passt für das Filtern von Wasser. Bei vollem Lauf auf den Trails ist es allerdings etwas zu wenig und man muss ordentlich dran zuzeln. Dafür liegt das Silikonmundstück angenehm im Mund und lässt sich leicht reinigen.
Größter Vorteil und zugleich auch ein kleines Manko ist der robuste Tragegriff. Der ist für meinen Geschmack etwas zu großzügig dimensioniert und stört beim Tragen im Trailpack. Zumindest bei der 0,5 Liter Version sorgt der Aufbau für ein gewisses Disverhältnis der Gewichtsverteilung, wodurch die Softflask beim Trailrunning immer nach vorne kippt bzw. sich in der Laufveste nur recht unbequem verstauen lässt. Verpackt im Hauptfach oder außen am Rucksack erübrigt sich dieses Problem. Etwas Unpraktisch empfinde ich auch das robuste Flip-Cap, das den Filter zwar sicher abdichtet. Allerdings ist es recht schwergängig, sodass es ordentlich Kraftaufwand braucht, um den Deckel zu öffnen.
Das Gesamtfazit – die Vor- und Nachteile im Überblick:
Die echte Wirksamkeit der Filterfunktion der Katadyn BeFree AC Filter lässt sich natürlich nur durch labortechnische Untersuchungen ermitteln. Dahingehend müssen wir also den Experten von Katadyn einfach das nötige Vertrauen schenken. Was wir allerdings bestätigen können: Verschmutztes Wasser kann mit Hilfe der zweistufigen Filterfunktion tatsächlich effektiv gerreinigt werden und dank des Aktivkohefilters erzielt man in der Tat geschmacksneutrale und saubere Ergebnisse.
Praktisch sind die leichten, faltbaren und robusten Trinkflaschen allemal, wenn es bei mehrtägigen Touren auf möglichst wenig Gewicht und ein kompaktes Design ankommt. Aber auch im Alltag können die mobilen Wasserfilter überzeugen, wenn sie chlorhaltiges oder irgendwie komisch schmeckendes Leitungswasser in ein neutrales Getränk verwandeln.

© Katadyn
Lediglich beim Verschluss gibt’s ein paar Minuspunkte, da man diesen für maximale Dichtigkeit regelrecht zuknallen muss, damit nichts vom flüssigen Inhalt im Rucksack landet. Und auch der Flip-Cap-Deckel lässt sich nur recht schwer öffnen und ist für einzelne Einsatzgebiete wie bspw. beim Trailrunning für unseren Geschmack einen Tick zu überdimensioniert.
+ je nach Modell und Einsatzbereich relativ leicht im Gewicht
+ hervorragendes Funktions-Gewicht-Verhältnis
+ neutraler Geschmack
+ ausreichender Wasserdurchfluss
+ superpraktische Filterlösung
– Deckel sehr schwerfällig
– Verschluss sehr schwergängig
– nicht ganz dicht, wenn man das Gewinde nicht zuknallt
Die Details zum Katadyn BeFree Filter AC Wasserfilter:
Besonderheiten: klappbarer Flip-Cap-Verschluss, mikrobiologische Sicherheit mit 0,1-Mikron-Hohlfaserfilter, wechselbares Filtersystem mit Aktivkohle
Material: PVC Polyvinylchlorid, Thermoplastisches Polyurethan (Hydrapak® SoftFlask, PVC- & BPA-frei)
Maße: 27,3 x 8,5 x 5,4 cm / 27,3 x 10,7 x 7,8 cm
Gewicht: 72 Gramm (0,5L) / 85 Gramm (1L)
Volumen: 0,5 Liter / 1 Liter
Preis: 49,95 Euro / 59,95 Euro (UVP)
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