Waldbrände stellen nicht nur eine Gefahr für Mensch und Tier dar, sie schaden auch dem Klima. Denn Brände können sich nicht nur zu lebensbedrohlichen Feuerwalzen auswachsen, sondern setzen zugleich auch den im Holz gespeicherten Kohlenstoff als gifitges Kohlendioxid (CO2) frei. Doch die gute Nachricht zuerst: Die Anzahl der Waldbrände geht zurück. Laut der alljährlichen Waldbrandstatistik der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) kam es im Jahr 2013 zu 515 Bränden und rund 199 Hektar verbrannter Waldfläche. In beiden Fällen bedeutet das rund ein Viertel weniger als noch im Jahr 2012. Die weniger gute Nachricht: Fahrlässigkeit bleibt auch weiterhin die häufigste Ursache für Waldbrände. Dr. Denny Ohnesorge, studierter Forstwirt und Waldexperte der Initiative HolzProKlima, gibt daher wichtige Verhaltenstipps für Ausfläge in die Natur an besonders heißen bzw. extrem trockenen Sommertagen.
Tipp 1: Entzünden Sie kein offenes Feuer!
Lauschige Abende am Lagerfeuer sind der Inbegriff eines jeden Outdoor-Abenteuers. Aber offenes Feuer kann sich bei bei großer Hitze oder Trockenheit schnell und unkontrolliert ausbreiten – insbesondere bei starkem Wind. Denn Funken können die Feuerstelle überspringen und den umliegenden Boden in Brand setzen. Auch Gaskocher können bei entsprechend falscher Bedienung für Gefahr sorgen. Achtung: Auch ein vermeintlich gelöschtes Feuer enthält häufig noch genügend Glut und Hitze, um wieder in Brand zu geraten – mit verheerenden Folgen.
Tipp 2: Werfen Sie keine Zigarettenkippen weg!
So klein eine Zigarettenkippe auch sein mag, ihre Wirkung ist nicht zu verachten: Unachtsam aus dem Auto geworfen, können Zigaretten das Gras am Straßenrand in Brand setzen. Auch Spaziergänger sollten im Wald nicht rauchen und ihre Zigarette einfach wegwerfen. Die Restglut kann sich auf dem trockenen Waldboden binnen weniger Minuten zu einem kompletten Brandteppich ausdehnen.
Tipp 3: Kein Glas im Wald lassen!
Ein Picknick im Wald ist für alle Frischluft-Fans etwas großartiges. Dennoch sollte im Anschluss daran kein Müll zurückgelassen werden – vor allem kein Glas oder Glasflaschen. Denn gerade von ihnen geht Gefahr aus – selbst wenn diese in Mülleimern liegen. Es braucht nur die Sonne darauf scheinen und das Glas wirkt wie eine Lupe. In dem es das Licht bündelt, kann es unter günstigen Voraussetzungen darunter liegende Gegenstände heiß werden und Feuer fangen lassen.
Tipp 4: Werden Sie zum Brandmelder!
Sollten Sie einen Waldbrand entdecken, auch wenn er noch so klein ist, alarmieren Sie sofort die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112. Wichtig ist, dass Sie ihren genauen Standort durchgeben und sich selbst so schnell wie möglich in Sicherheit bringen. Und sollten Sie kein Handy parat haben, sprechen Sie einfach andere Waldbesucher an oder kontaktieren Sie die Bewohner von Almen, Alpenvereinshütten oder umliegenden Dörfern.
Was Sie sonst noch über Waldbrände wissen sollten:
Eine erhöhte Gefahr für Waldbrände herrscht in Deutschland in der Regel von März bis Oktober. Die sommerlichen Temperaturen und die geringen Regenfälle erhöhen aktuell die Waldbrandgefahr nicht nur in einzelnen Regionen. Die Warnstufen steigen im gesamten Bundesgebiet an. Trockenheit allein löst jedoch noch keinen Brand aus. Sie sorgt aber dafür, dass sich schon kleinste Funken zu einem unkontrollierbaren Feuer entwickeln können. Naturgewalten, wie ein Blitzeinschlag, sind übrigens nur selten Auslöser von Bränden. Wer mehr über die einzelnen Waldbrandwarnstufen erfahren möchte, kann diese auf den Internetseiten des Deutschen Wetterdienstes abrufen.
Quelle: Initiative HolzProKlima