Ratgeber – Wanderschuhe: Wertvolle Tipps für den Kauf von Wanderschuhen, Zustiegsschuhen und Bergstiefeln

von | 15. Mai 2019 | Ratgeber

Wandern und Bergsteigen zählen zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten überhaupt. Egal ob an der Küste, im Alpenvorland oder in den Mittel- und Hochgebirgen dieser Welt, überall bieten sich unzählige Möglichkeiten, um zu Fuß die Welt zu entdecken. Besonders um dem stressigen Alltag zu entfliehen, schlüpfen viele Menschen am Wochenende in ihre Wanderschuhe, um draußen in der Natur ihre innere Ruhe wiederzufinden und sich zu erholen.

Damit einher geht auch die Förderung der Gesundheit, da der Kreislauf angeregt wird und die Gelenke nach tagelangem Sitzen wieder in Bewegung gebracht werden. Vorausgesetzt man trägt das richtige Schuhwerk. Aus diesem Grund geben wir euch einen groben Überblick, worauf man beim Kauf von Wanderschuhen und Bergstiefeln generell achten sollte und welche Modelle sich für welches Terrain am besten eignen.

Warum braucht man überhaupt Wanderschuhe?

Wer gerne einmal auf die höchsten Gipfel dieser Erde steigen, auf Weitwanderwegen mehrere Tage oder gleich die ganze Welt erobern will, braucht bequemes und vor allem gut passendes Schuhwerk. Egal ob nun Multifunktions- oder Trekkingschuh, Bergstiefel oder Zustiegsschuh, in erster Linie soll jedes Modell die Füße vor Wind, Wetter und spitzen Steinen schützen.

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Natürlich übernehmen sie auch eine gewisse Stützfunktion, dämpfen die Belastungen beim Auftreten, bieten auf jedem Untergrund optimalen Halt und sorgen somit für optimale Trittsicherheit in schwierigem Gelände. Dadurch knickt man nicht so leicht um, fühlt sich sicherer bei jedem Schritt und kann die Landschaft rundherum mit allen Sinnen genießen.

Welche Arten von Wanderschuhen gibt es überhaupt?

Outdoorschuhe gibt es in den verschiedensten Ausführungen und je nach Einsatzgebiet entweder mit einer flexiblen, weichen oder steifen Sohle. Auch der Schaft und die generelle Konstruktion des Schuhs fallen je nach Kategorie unterschiedlich steif aus. Neben der generellen Unterscheidung in Halbschuhe, halbhohe Wanderschuhe bzw. sogenannte Mid Cut oder Low Cut Modelle und hoch geschnittene Bergstiefel spielt also vor allem die Beschaffenheit der Sohle eine wichtige Rolle bei der Klassifizierung.

Wanderschuhe:

Bezeichnet all jene Modelle, die einen hohen Schaft besitzen, über eine feste, aber dennoch flexible Sohle verfügen und vor allem im Mittelgebirge oder bei leichteren Touren in alpinen Regionen eingesetzt werden. Ein Beispiel hierfür wäre der TEVA Kimtah Mid.

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Trekkingschuhe:

Je nach Hersteller handelt es sich hier um Schuhmodelle, die aufgrund ihrer flexiblen Sohle und des weichen Schafts vor allem bei längeren Wanderungen in der Ebene, bei mehrtägigen Wanderungen oder im Alltag eingesetzt werden. Hier spielt vor allem das Thema Komfort eine übergeordnete Rolle.

AKU Men's und AKU Women's Transalpina GTX Trekkingschuhe © Airfreshing.com

Zustiegsschuhe:

Dabei handelt es sich zumeist um Halbschuhe, welche die Eigenschaften herkömmlicher Wanderschuhe und alpiner Bergstiefel miteinander verbinden. Die relativ steife Sohle dieser sogenannten Approacher erlaubt aber nicht nur kleinerer Klettereien im Fels, sondern sorgt dank des geringen Gewichts auch für mehr Komfort bei kurzen oder ausgedehnten Wanderungen. Ein Paradebeispiel hierfür ist der LOWA Approach GTX Lo.

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Multifunktionsschuhe:

Der Name ist Programm, denn die zwischen Wander- und Trekkingmodellen angesiedelten Allrounder kommen bei den unterschiedlichsten Aktivitäten zum Einsatz. Dafür sorgt aber nicht nur die flexible Sohle, sondern auch der verstärkte Schaft für anspruchsvolleres Gelände und der hohe Tragekomfort für den Alltagseinsatz. So wie beim LOWA Innox Evo Lo, den wir getestet haben.

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Bergstiefel:

Die recht steife und bedingt steigeisenfeste Sohle sowie die überaus robuste Konstruktion machen diese Schuhe zu perfekten Begleitern bei anspruchsvollen Bergabenteuern und alpinen Touren im Hochgebirge. Die Konstruktion bietet optimalen Seitenhalten und erlaubt auch die Benutzung von Steigeisen mit Körbchen. Hierzu zählt bspw. der Hanwag Ferrata Combi GTX.

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Alpinschuhe:

Die Königsklasse der Bergschuhe besitzt eine extrem steife und steigeisenfeste Sohle, um vollautomatische Steigeisen daran zu befestigen. Zum Teil sind die Modelle sogar gefüttert und mit einem separaten Innenschuh oder einer integrierten Gamasche ausgestattet, um auch bei hochalpinen Touren in Schnee und Eis besten Schutz zu bieten. Wir hatten bspw. die vollsteigeisenfesten Nepal Evo von La Sportiva im Test.

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Wanderschuhe für Kinder:

Auch für die kleinsten Ourtdoorsportler gibt es spezielle Modelle, deren Leisten und Passform optimal an die Ergonomie der sich im Wachstum befindlichen Kinderfüße angepasst sind. So arbeitet LOWA bspw. mit einem renommierten Kinderarzt zusammen, um den Kleinsten optimales Schuhwerk anbieten zu können.

Die verschiedenen Wanderschuhtypen – oder was ist der richtige Wanderschuh für welches Gelände?

Bei der Wahl des richtigen Schuhwerks kommt es vor allem auf das Einsatzgebiet und die von jeweils geplante Tour an. Denn so vielfältig wie die Outdoor-Abenteuer sind, fällt auch die Auswahl an Schuhmodellen aus. Und desto höher man hinaus will, umso wichtiger sind robuste Treter für ein sicheres Vorankommen. So gibt es von leichten Wanderschuhen über flexible Multifunktionsschuhe bis hin zu verhältnismäßig schweren Bergstiefeln die verschiedensten Varianten und Ausprägungen.

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© LOWA

Und um die Qual der Wahl noch weiter auszubauen, gibt es obendrein auch noch sogenannte Approacher oder Zustiegsschuhe – also im weitesten Sinne halbhohe Schuhe für den Weg bis zur Felswand. Um die Entscheidung etwas zu erleichtern, ordnen die meisten Bergschuhspezialisten wie bspw. LOWA, Hanwag, Meindl und Co. ihre Produkte in unterschiedliche Kategorien ein. Diese Klassifizierung gibt allerdings nur eine grobe Orientierung, in welchem Terrain das jeweilige Modell idealerweise zum Einsatz kommen sollte.

Von A bis D – die Kategorien und Einsatzgebiete für Wanderschuhe:

Um den jeweiligen Einsatzbereich besser erkennen zu können, wird meist auf ein allgemein gültiges Kategoriensystem zurückgegriffen. Es dient aber lediglich als Empfehlung und sagt nichts darüber aus, dass man die Schuhe nicht auch für andere Zwecke nutzen kann. Ein Großteil der Schuhhersteller nutzt für die Klassifizierung der verschiedenen Schuhmodelle die einst von Meindl entwickelte Buchstaben-Skala (A-D), während der Traditionsschuster LOWA die einzelnen Einsatzbereiche bevorzugt durch aufsteigende Zahlen (1-6) in einem eigenen Index voneinander absetzt.

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© Meindl

Kategorie (A): Bequeme Wander- oder Trekkingschuhe mit zumeist weicher und flexibler Sohle, die sich optimal für den Alltag oder ausgedehnte Spaziergänge eignen.

Kategorie (A/B): Diese Bergschuhe sind generell etwas fester konstruiert und besitzen zumeist einen hohen Schaft, durch das gute Abrollverhalten eignen sie sich am besten für befestigte Weg sowie für Wandertouren im Mittelgebirge.

Kategorie (B): Die Outdoorschuhe verfügen über einen stabilen Schaft und sind mit einer festen sowie torsionssteifen Sohle ausgestattet. Die Konstruktion bietet bereits eine gute Stützfunktion, weshalb Trekking- oder Multifunktionsschuhe dieser Kategorie auch auf schlecht ausgebauten Wegen im Mittelgebirge oder bei leichten Touren im Hochgebirge zum Einsatz kommen können.

Kategorie (B/C): Die Wanderstiefel in diesem Segment besitzen einen noch steiferen Schaft und eine relativ verwindungssteife Sohle, die bedingt steigeisenfest ist. Gerade bei Trekkingtouren mit viel Gepäck, in Klettersteigen oder bei ausgedehnten Bergtouren sorgen diese Modelle für die nötige Entlastung der Gelenke und erhöhte Trittsicherheit.

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Kategorie (C): Die überaus harte Sohle und der hohe feste Schaft der Bergstiefel sorgt für optimalen Halt selbst in ausgesetzten Passagen. Die bedingte oder voll steigeisenfeste Sohle ist weniger flexibel und bietet die nötigen Eigenschaften für schwere Trekking-, Hochgebirgs- und Gletschertouren. Notfalls können diese Schuhe auch noch bei mittelschweren Wanderungen im Hochgebirge zum Einsatz kommen.

Kategorie (D): Dabei handelt es sich zumeist um professionelle Alpinstiefel oder schwere Wanderbergschuhe, die über eine sehr steife Sohle und einen überaus stabilen Schaft verfügen. Dadurch können sie beim Einsatz von Steigeisen eine optimale Kraftübertragung gewährleisten, weshalb solche Modelle zumeist an den höchsten Bergen der Welt zu finden sind. Bevorzugt kommen solche Bergstiefel somit in größeren Höhen, in Schnee, Eis, kombiniertem Gelände oder bei Gletschertouren zum Einsatz. Manche Modelle sind zudem warm gefüttert, mit einer integrierten Gamasche ausgestattet oder verfügen sogar über einen herausnehmbaren Innenschuh.

Was ist der Leisten und worauf muss man achten, damit der Wanderschuh oder Bergstiefel optimal passt?

Beim Leisten handelt es sich um eine Art Holzmodell, das den menschlichen Fuß abbildet. Schuhmacher nutzen diesen „Abdruck“ dafür, um einen Wanderschuh sprichwörtlich „drumherum“ zu schneidern. Somit ist der Leisten mehr oder weniger der größte gemeinsame Nenner, um einen Schuh überhaupt in Serie produzieren zu können. Denn jeder Mensch besitzt eine individuelle Fußform. Über den Leisten lässt sich also festlegen, ob ein Schuh eher auf die weibliche, männliche oder kindliche Anatomie zugeschnitten ist bzw. breiter oder schmaler ausfällt.

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© Hanwag

Ein Großteil der Menschen besitzt bspw. einen sogenannten Spreiz-Senkfuß oder besser bekannt unter dem Begriff „Plattfuß“, für die ein breiterer Leisten in der Regel am meisten Sinn macht. Eines sollte man beim Kauf eines Wanderschuhs immer bedenken: Die Größe des menschlichen Fußes fällt morgens kleiner aus als abends, da sich die Gliedmaßen im Verlauf des Tages bzw. einer Bergtour ausdehnen. Daher empfiehlt es sich, Schuhe eher abends anzuprobieren, um eine ausgedehnte Bergtour zu simulieren.

Leder oder Kunstfaser – welches Material eignet sich besser?

Wander- und Outdoorschuhe werden traditionell aus echtem Nubuk- oder Rindsleder gefertigt. Immer häufiger kommt aber auch Synthetik-Material oder Kunstleder zum Einsatz. Vorteil der natürlichen Materialien ist die bessere Atmungsaktivität und die flexiblere Anpassungsfähigkeit an die individuelle Fußform. Allerdings ist Leder recht pflegebedürftig. Wird es nicht regelmäßig gewachst, trocknet es aus, wird porös und bricht unter Umständen bei Belastung.

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Abhilfe schafft hier Stiefelfett oder spezielles Schuhwachs, das auf ganz natürliche Weise für wasserabweisende Eigenschaften sorgt. Im Trekking- und Multisportbereich werden hingegen bevorzugt synthetische Kunstfaser-Materialien eingesetzt. Diese sind zwar formbeständig und robust, dafür aber weniger atmungsaktiv. Damit die Füße dennoch nicht zu sehr schwitzen, setzen die Schuhhersteller auf atmungsaktive und wasserdichte Membrantechnologien wie bspw. Gore-Tex.

Was ist die richtige Größe bzw. Leisten bei Wanderschuhen?

Beim Kauf eines Wander- oder Bergschuhs kann man sich am besten an der allgemein gültigen Faustregel orientieren: Lieber eine halbe bis ganze Nummer größer als die sonst übliche Straßenschuhgröße. Was bereits im Laden tendenziell zu eng oder genau passend ist, dürfte spätestens nach oder während einer ausgedehnten Tour für Probleme sorgen. mit dem großen Zeh vorn anstoßen, ist das erste Zeichen dafür, dass man am Ziel definitiv blaue Zehen haben dürfte. Ein weiterer Richtwert ist auch die Innensohle.

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Diede nimmt man einfach heraus, setzt den Fuß darauf und begutachtet sowohl den Abstand von Zeh zur Spitze als auch wie weit die Füße seitlich über den Rand ragen. Ideal ist ein halber bis ganzer Daumen zwischen Zehspitze und Sohlenende, während der Fuß seitlich nicht mehr als ein Drittel überragen sollte. Der Grund klingt so simpel wie einfach, denn beim Abstieg brauchen die Füße ausreichend Platz. So rutscht der Fuß bei der Bergabbewegung automatisch etwas nach vorn und würde bei einer zu kleinen Größe jedes Mal vorn unangenehm anstoßen. Die Folge sind blaue Zehennägel und definitiv weniger Vergnügen.

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Auch beim Leisten sollte man auf eine optimale Passform achten. Bei schmalen und grazilen Füßen empfiehlt sich ein eher schmaler Leisten. Denn ansonsten „schwimmt“ man im Schuh und der Fuß hat zu viel Spielraum. Die Folge sind mangelnder Seitenhalt und ein kippeliges Gefühl, wodurch die Gefahr umzuknicken unnötig steigt. Umgekehrt verhält es sich auch bei eher breiteren Füßen.

Denn in einen zu engen Schuh gepresst, werden die feinen Mittelfußknochen zusammengedrückt und reiben aneinander. Dadurch entstehen auf Dauer nicht nur fiese Schmerzen, sondern mangelnde Trittsicherheit und eine zu starke Belastung des Schafts. Im schlimmsten Fall reißt das Material des Oberschuhs seitlich oder dehnt sich auf, wodurch die Passform dauerhaft beeinträchtigt wird.

Müssen Wanderschuhe generell vorher eingelaufen werden und wie lassen sich Blasen verhindern?

Keine Bange, die Zeiten, in denen man in die eigenen Wanderschuhe hineinpinkeln musste, bevor man sie schmerzfrei in die Berge tragen konnte, sind definitiv vorbei. Modernes Schuhwerk kann mittlerweile „ab Werk“ sofort getragen werden. Allerdings empfiehlt es sich, vor einer größeren Berg- oder Trekkingtour zumindest einen Spaziergang oder eine kleine Wanderung zu wagen, um mögliche Druckstellen „wegzulaufen“.

Denn nicht immer sind es die Schuhe, die für Probleme sorgen. Manchemal sind es auch die Füße selbst, die sich an ihre neuen Freunde erst noch gewöhnen müssen. Sollte dieses „Einlaufen“ nicht zu 100% zufriedenstellend ausfallen, kann man bei Bedarf auch noch verschiedene Wandersocken mit unterschiedlicher Polsterung ausprobieren, um die Passform zu optimieren.

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Am wichtigsten ist es, dass der Fuß fest im Schuh sitzt und sich nicht hin und her bewegen kann. Das gilt genauso auch für die Ferse, die beim Gehen nicht herausschlupfen darf. Denn durch die so auftretende Reibung entstehen wunde Punkte auf der Haut. Diese versucht sich zu schützen und bildet auf kurz oder lang Blasen. Reibung entsteht aber nicht nur durch eine falsche Größe oder Passform, sondern genauso durch schwitzende oder feuchte Füße. Kann die Feuchtigkeit nicht vom Körper wegtransportiert werden, „bremst“ die Haut quasi bei jedem Schritt in der Socke.

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Deshalb sollte man bei der Wahl der Wandersocken stets auf das Material achten und bevorzugt zu natürlichen Bestandteilen greifen. Vorsicht vor Baumwolle, denn die saugt sich gerne mit Schweiß voll und gibt die Feuchtigkeit nicht ab. Auch ein zu hoher Synthetik-Anteil kann für schweißnasse Füße sorgen. Wir empfehlen entweder einen Material-Mix mit hohem Anteil an Schafs- oder Merinowolle, die vor allem unangenehme Gerüche verhindern. Aber auch zweilagige und gut gepolsterte Socken können dabei helfen, blasenanfällige Füße optimal zu schützen und den Tragekomfort dauerhaft sicherzustellen.

Wichtige Tipps zur Pflege von Wanderschuhen und die (Wieder-)Besohlung von Bergstiefeln

Last but not least ein paar Pflegetipps: Wanderschuhe und Bergstiefel müssen so einiges einstecken. Dennoch halten sie umso länger durch, desto regelmäßiger man die eigenen Treter pflegt. Dadurch bleiben Leder oder Funktionsmaterialien geschmeidig, trocknen nicht aus und sind weniger anfällig für Risse oder ähnliche altersbedingte Schäden. Während Echtlederschuhe ab und an neu gefettet werden sollten, bleibt beim Kunstlederschuh nur das sanfte Abbürsten und Abwischen mit einem feuchten Lappen.

Um den Wetterschutz zu erneuern, empfiehlt sich auch das regelmäßige Besprühen mit Imprägnierspray. Einen kompletten Waschgang sollte man grundsätzlich vermeiden, denn dadurch leidet unnötig das Material und die Nähte können sich auflösen. Nasse Schuhe niemals zum Trocknen direkt auf die Heizung stellen, denn durch das sich schnell zusammenziehende Material können irreparable Schäden entstehen. Eine komplette Anleitung für die Pflege der Outdoorschuhe bietet LOWA hier.

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Mit jedem zurückgelegten Kilometer läuft sich auch die Sohle der Wander- und Bergschuhe zunehmend ab. Je nach Modell kann hier eine Neubesohlung Abhilfe schaffen. Eines vorweg: Nicht jeder Schuh kann neu besohlt werden, aber mittlerweile lassen sich sogar direkt angespritzte und geklebte Sohlen erneuern. Am besten lassen sich die Sohlen bei „gezwickten Bergschuhen“ mit einer neuen Außensohle ausstatten, da diese mit der Brandsohle und dem Schaft vernagelt sind.

Zwiegenähte Bergstiefel lassen sich im Grunde genommen so oft besohlen, wie es das Material des Schafts gestattet. Denn was nützt eine nigelnagelneue Sohle, wenn der Rest des Wanderschuhs bereits komplett aus dem Leim geht. Bei herkömmlichen Trekking- oder Multifunktionsschuhen ist die Sohle hingegen häufig verklebt, weshalb hier – je nach Abnutzung und Zustand der Zwischensohle – in der Regel kaum noch etwas zu retten ist.

Lieber zu früh als zu spät: Wenn die Ferse bereits deutlich abgelaufen ist, hilft manchmal bereits das Einfügen eines Keils. Nicht immer muss die komplette Sohle erneuert werden.

Wenn es fast zu spät ist: Die Sohle schlappt schon an mehreren Stellen ab und du läufst fast auf der Brandsohle. Dann wird es dringend Zeit für eine Neubesohlung.

Zeit für was Neues: Wenn Brandsohle, Schaft und Außenmaterial als Einheit nicht mehr den Eindruck eines Wanderschuhs zurücklassen, solltest du dich vielleicht doch einmal nach einem neuen Bergstiefel umschauen.