Eben noch auf der ISPO hatten wir die Gelegenheit, schon jetzt ein paar Neuheiten aus der 2012er Kollektion der K2 Snowboards zu testen. Hierfür gingen wir bei feinsten Powderbedingungen mit drei Fahrern und drei Boards inklusive Bindungen im Münchner Hausgebiet Spitzingsee an den Berg und ans Eingemachte.
Getestete Kombinationen:
Board: K2 Happy Hour Teamboard / Bindung: Uprise
Board: K2 Turbo Dream / Bindung: Company
Board: K2 Lifelike / Bindung: Cinch CTS
K2 Snowboard: Happy Hour Teamboard / Bindung: Uprise
Dieses Brett spricht Oldschool und Hardcore, und Oldschool-Hardcore (hier sei die feine Musi gemeint) obendrein. Das Happy Hour wurde in Personalunion des gesamten K2 Snowboarding Teams unter viel Schweiß und Tränen entwickelt. Den Tipper erinnert es schwer an die ersten Modelle von Crazy Banana (Crazy Creek), sofern sich da noch irgendwer emotional und erinnerungstechnisch andocken kann. Bedeutet: Oldschool Spirit trifft auf modernste Snowboardtechnologie. Dabei kann eigentlich nur eine böse Mischung herauskommen, was im Falle des Happy Hour auch definitiv zutrifft. Dem Tipper sind sicher nicht alle Boardmodelle auf dem Markt bekannt, aber es will sich auf Anhieb kein vergleichbares Brett als Konkurrent aufdrängen. Die Graphix von Sketchy Team Art und das Shape sprechen für sich: Wie ein Dolch oder Schwert wirken Tip & Toe durch ihre spitz zulaufenden Radien, geschmackssicher Stabby Twin genannt. Dementsprechend stellt sich das Fahrverhalten dar. Dank OllieBar, Flatline Technology, Hybrylight, Hybritaper und CarbonWeb, ist hier eine ernstzunehmende Spaßmaschine entstanden. Testrider Adam Ogg aka „Oggy“ aus Melbourne sagt zum Happy Hour: „Es ist leicht, will in die Luft, verfügt über ein ausgesprochenes Poppverhalten und auch im Unterholz überzeugt es durch seine Wendigkeit und spricht stets gut an – kurz Layback und rum. Leicht! 8,5 von 10 möglichen Punkten!“
Das Happy Hour ist ein unglaublich vielseitiges Board, mit dem vom Rail bis zum Cliffdrop alles möglich ist. Wollt Ihr technisch universell aufgestellt sein und zählt Ihr Euch zu den Individualisten, dann seid Ihr mit diesem Board bestens beraten. Wem die aktuellen Deckgrafix nicht passen, kann auf das 2012/2013er-Modell warten, das komplett in Unifarben daher kommen wird.
Bindung: K2 The Uprise
Gute Idee: Dank eines Drahtzuges ähnlich einem Bremszug, wie man ihn vom Fahrrad her kennt, zieht sich die Bindung über die Bedienung des oberen Ratchets komplett um den Boot zusammen. Die eingebaute Harshmellow-Dämpfung sorgt für Laufruhe, das Canted Footbed für die gewünschte, angewinkelte Stellung des Fußes.
Mister Ogg fuhr die Uprise einen ganzen Boardertag lang ohne Probleme, während dessen jede Menge Stunts absolviert wurden. Allein im Fall des Tippers scheinen wir leider ein „Montagsmodell“ erwischt zu haben, denn bereits bei der ersten Liftfahrt des zweiten Testtages rutschte der Toestrap aus seiner Haltevorrichtung. Kein Spaß für den, der versucht dieses Teil da wieder reinzufriemeln.
K2 Snowboard: Turbo Dream / Bindung: Company
Als All Terrain Rocker verspricht das Turbo Dream, in unterschiedlichen Einsatzgefilden durch Adaptionsfreudigkeit zu glänzen. Die Deckart von Künstler AntiRastivo unterstreicht diesen Ansatz durch dezente, schöne „Eso“-Grafix. Das Brett selbst überzeugt sowohl im Pisteneinsatz, als auch abseits im Powder durch agiles Ansprechverhalten, aber auch durch Kantentreue auf gewaltztem Pistengrund. Wer im Backountry „löffeln“ will, aber auch auf Pistenspeed steht, kann sich das Turbo Dream ruhig mal genauer ansehen. Ausgerüstet mit CarbonWeb, Harshmellow und Hybritaper.
Bindung: K2 Company
Laut K2 ein Liebling des Teams, wartet die Company mit den standardmäßigen Features Harshmellow und Canted Footbed auf. Hinzu kommt Profection, was das Augenmerk auf cleanen Look, guten Flex und Stabilität legt. Das können wir durchaus bestätigen. Die Company ist eine Snowboardbindung, die einfach das macht, was sie soll – gut funktionieren und dem Rider das Gefühl der direkten Verbindung mit Brett und Terrain vermitteln.
K2 Snowboard: Lifelike / Bindung: Cinch CTS
Das Lifelike ist stärker tailliert als das Turbo Dream, was exaktere Kantenarbeit auf der Piste liefert. Durch den Einsatz von Hybrilight, Flatline Technology und Carbon Web zeigt sich hier ein gutes Allroundboard, welches eher den rideorientierten Boarder ansprechen dürfte, als den Parkshredder. Das Lifelike konnte auch durchaus im Gelände überzeugen, was Wendigkeit und Poppverhalten angeht. Einen besseren Auftrieb, dürfte aber die Wide-Version bieten (gleicher Preis).
Bindung K2 Cinch CTS
Die generelle Funktionalität ist durchaus gegeben und der Vorteil gegenüber herkömmlichen Strap-On-Bindungen kann voll ausgespielt werden. Aber bei der Cinch CTS müssen leider ein paar Mankos aufgeführt werden. Das Materialvolumen könnte seitens K2 gerne reduziert werden. Auch der Kraftaufwand fällt unserer Meinung nach unnötig hoch aus, um die Cinch zu schließen – verdammt anstrengend, wenn man gerade im Schneeloch gefangen ist und jede unnötige Gewichtsverlagerung weitere Unannehmlichkeiten bereitet. Da es sich hier nicht um einen Langzeitreview handelt, kann es aber durchaus sein, dass das Material über die Zeit leichtgängiger reagiert.
Fazit
Alles in allem hat uns das von K2 getestet Material grundsätzlich überzeugt und können es ohne nennenswerte Beanstandungen weiterempfehlen. Klares Highlight ist das Happy Hour. Das Lifelike und das Turbo Dream gingen als Allroundboards ebenfalls gut ins Rennen. Bei den Bindungen sollte sich am besten jeder selbst ein Bild machen. Unser Favorit ist die (im Vergleich zu den anderen Bindungen) technisch am einfachsten gehaltene Company.
Begriffserklärung / Tech-Details:
OllieBar
Bei der Ollie-Bar handelt es sich um einen Karbonstreifen, der sich im Inneren des Bretts befindet. Dadurch soll ein agileres Poppverhalten des Boards generiert werden, was im Test auch absolut bestätigt werden konnte.
CarbonWeb
Dank intarsierter Karbonstränge im Bereich der Bindung soll eine direktere Kraftübertragung zum Kantenbereich ermöglicht werden. Hierbei werden die schlagenden Materialeigenschaften von Karbon ins Feld geführt – Verwindungssteifigkeit bei gleichzeitiger Gewichtsminimierung.
Flatline Technologie
Flatline sorgt für sanften, gleichmäßigen Druck auf der gesamten Boardbase und gewährleistet ausgewogene Stabilität und Vielseitigkeit. Ziel dieser Konzeption ist es, dass sich die Fahrer wohlfühlen und sofort das Gefühl haben, mit dem Board bestens vertraut zu sein. Gleichzeitig kommen sie aber dennoch in den Genuss des Popp und der Reaktionsfreudigkeit eines brandneuen Brettes. Außerdem soll die Flatline Technologie dem aufstrebenden Ripper ein ausgeglichenes Fahrerlebnis, aber auch dem gestandenen Profi ein vielseitiges Board bieten.
Hybrilight
Die exklusiv bei K2 erhältliche Hybrilight-Konstruktion besticht durch ihre gleichmäßige, extrem dünne Seitenwange, die hohe Performance bei minimalem Materialaufwand gewährleistet. Das Resultat ist ein leichtes, hoch entwickeltes Snowboard, welches bei der Produktion weniger Abfall verursacht. Besser auf dem Berg und besser für die Umwelt.
Hybritaper
Hybritaper macht sich die Hybritech-Konstruktion zu nutzen und verjüngt den Kern in Nose und Tail, um so das Rotations-Gewicht zu verringern. Eine Mischung aus Cap- und Sandwich-Konstruktion ermöglicht es, überflüssiges Material zu reduzieren.
All TerrainRocker
Diese Baseline ist für den Einsatz auf dem gesamten Berg konzipiert: All-Terrain-Rocker steht für mühelose Turns auf hartem Schnee und sorgt für üppigen Auftrieb in weichem Schnee und Sulz. Ein wenig Setback, ein mittlerer aufgebogener Rocker in der Nose und etwas weniger Rocker im Tail zeichnen diese Baseline klar als Mehrzweck-Freerider aus.
(Quelle: K2/airFreshing)
Weitere Infos findet Ihr unter: k2snowboarding.com