Testbericht – Silva Ninox II.: Eine Stirnlampe für alle Fälle und bis zu 90 Stunden lang erhellende Momente

von | 21. November 2014 | Allgemein, Bergsteigen, Klettern, Skitour, Testberichte

Silva fand 1933 seinen Anfang in Schweden mit der Erfindung eines mit Flüssigkeit gefüllten Kompasses. Erste Stirnlampen kamen später auf den Markt, gefolgt von zahlreichen Innovationen im Orientierungs- und Outdoorsport-Bereich. Bis heute steht Silva sprichwörtlich für „wegweisende Technologien“, ansprechendes Design und verlässliche Qualität. Neben Navigationsgeräten, Schrittzählern und Ferngläsern gehören auch Packsäcke und allerlei nützliches Outdoor-Equipment zur aktuellen Produktpalette. Mit leuchtendem Beispiel vornan gehen die Stirnlampen, welche regelmäßig Auszeichnungen erhalten. Um uns von der Qualität ebenfalls überzeugen zu können, haben wir die Lieberdraussen-Mädels während ihrer fünfwöchigen Alpenüberquerung mit der Silva Ninox II. ausgestattet und diese einen Langzeittest in verschiedensten Einsatzbereichen durchführen lassen.

Silva Ninox II. – eine Stirnlampe für alle Fälle:

Die Silva Ninox II. ist die überarbeitete Version der bewährten Ninox. Wie bereits ihr Vorgänger ist auch die Ninox II. eine leistungsfähige und robuste LED-Stirnlampe, die bei so ziemlich jedem Outdoor-Abenteuer auf keinen Fall fehlen darf. Für ihre kompakte Größe und ihr Gewicht von gerade einmal 86g fällt die Lichtleistung der absolut kompromisslos aus. Ausgestattet ist sie mit insgesamt drei LEDs: einer High- sowie einer Semipower-LED mit einer Lichtleistung von insgesamt 140 Lumen, dazu eine rote LED für optimale Nachtsicht. Ganze vier Einstellungsmöglichkeiten machen die Stirnlampe zu einem äußerst vielfältigen Begleiter von der Dämmerung bis tief in die Nacht. Neben dem extrem hellen Licht, der reduzierten Lichteinstellung und dem roten Nachtlicht kann die Ninox II. bei Notfällen auch flackernd blinken und leuchtet beim Ausschalten schwach grün nach. Verpackt ist die sensible Lichttechnik in einem nach dem internationalen IPX7-Standart geschützen und komplett wasserdichten Gehäuse. Im Gegensatz zu vielen Stirnlampen mit gleicher Leuchtkraft wird die Batterieeinheit (3xAAA) direkt im Leuchtkopf verstaut und nicht wie sonst üblich, als externe Energiequelle außen am Stirnband befestigt.

Innovative Lichttechnologie für beste Sichtverhältnisse:

Die Silva Ninox II. arbeitet mit einer innovativen Lichttechnoloie, dem Silva Intelligent Light®. Hier wird ein breiter Lichtkegel mit einem hellen Spot-Strahl verbunden. Das so erzeugte einzigartige Lichtbild ermöglicht eine bessere periphere Wahrnehmung der Umgebung, die zusätzlich noch mit einer exzellenten Fernsicht kombiniert wird. Dadurch wird das Licht sowohl dort gebündelt, wo man es braucht, als auch an jenen Stellen, wo man es exakt haben will. Dadurch eignet sich die Stirnlampe insbesondere für alpine Touren, kann aber durchaus auch beim Laufen, Biken oder Skitourengehen zum Einsatz: Weniger Kopfbewegung bedeutet mehr Kontrolle und bessere Balance – und ermöglicht ein deutliches Plus an (Reaktions-)Geschwindigkeit während der jeweiligen Aktivität.
Besonders praktisch ist auch die integrierte Anzeige für die aktuell verfügbare Batterieleistung. So weiß der Sportler immer, wieviel von den verfügbaren Lichteinheiten (30 bis max. 90 Std. je nach Helligkeitsstufe) noch übrig sind. Das breite, dehnbare Stirnband trägt sich angenehm am Kopf und lässt sich durch eine robuste Schnalle schnell und einfach in der Größe anpassen. Ein innen aufgebrachter Latexstreifen verhindert zudem lästiges Rutschen auf der Haut. Auch die Lampe lässt sich problemlos an die jeweils vorherrschenden Lichtverhältnisse anpassen und kann bequem justiert werden. Der Leuchtkopf kann zudem sowohl horizontal auf dem Stirnband verschoben, als auch vertikal gedreht und je nach Bedarf in der Position ausgerichtet werden.

Silva Ninox II. im Praxis-Test:

Das Lager-Licht: Wenn nachts die Blase drückt, ist es durchaus hilfreich, wenn man sich im stockfinsteren Lager orientieren kann. Denn schnell macht man sich unbeliebt, wenn man ungeschickt, blind tastend und laut fluchend über Rucksäcke, Bettpfosten oder schlafende Wandersleute stolpert. Bevor die Ninox II. hier jedoch zum Einsatz kommt, sollte man sie vorher zumindest einmal getestet haben. So lassen sich die vier verschiedenen Lichteinstellungen zwar intuitiv und durch wiederholtes Knopfdrücken bedienen, gestartet wird allergings immer mit der stärksten Lichtstufe. Soll heißen, die Lieberdraussen-Mädels sind einen anderen Weg gegangen: Erst alle mit Flutlicht aufwecken, dann laut fluchen, anschließend durch das Disco-Strobo auch noch den Rest aufwecken und panisch auf die Knöpfe drückend schließlich zum hüttentauglichen, roten Nachtlicht zu gelangen. Puhh. Und wie schaltet man die Lampe nun wieder aus?
Das Gipfel-Licht: Am schönsten sind Sonnenaufgänge wohl vom Gipfel aus zu betrachten. Da die meisten Hütten sich allerdings eher selten direkt am höchsten Punkt eines Berges befinden, ist ein nächtlicher Aufstieg unumgänglich. Und genau hierfür eignet sich sich die Ninox II. ganz wunderbar. Denn die 140 Lumen der Stirnlampe erleichtern die Orientierung im Dunkeln tatsächlich um ein Vielfaches. So mussten sich die Frischluftmädels nicht gruseln und fanden problemlos den Weg bis ganz nach oben, um von dort aus die ersten Sonnenstrahlen am Horizont begrüßen zu dürfen. Ausprobiert haben die Beiden genau das beim morgentlichen Aufstieg zum 3.152m hohen Piz Boè in den Dolomiten.
Das Trail-Licht: Um die Stirnlampe auch außerhalb der Bergwelten einmal zu testen, haben sich die beiden Lieberdraussen-Mädels auch mit dem Mountainbike auf die Münchner Isar-Trails gewagt. Besonders im Herbst kann es da abends zwar angenehm mild sein, die Dämmerung lässt aber längst nicht mehr auf sich warten und bricht zügig herein. Und genau in dem Moment, wenn die Dämmerung die anstehende Nacht ankündigt, kommt die Ninox II. ins Spiel. Überraschend gut leuchtet die Stirnlampe die Fahrwege aus. Zwar nicht ganz so taglichthell wie so manche Riesenlampe anderer Biker, aber immer noch ausreichend für ein After-Work-Herbst-Trail-Feierabendspaß. Hier zeigen sich insbesondere die Vorteile des Intelligent Light®, dank dem die Bäume links und rechts rechtzeitig sichtbar und dadurch weiträumig umfahren werden können.

Unser Gesamtfazit:

Die Silva Ninox II. ist robust, leicht, klein und funktional. Die starke Lichtleistung kann in verschiedensten Einsatzbereichen überzeugen und macht die Stirnlampe so zu einem Allround-Begleiter für Bergtouren bei Nacht oder in der Dämmerung, aber auch auf der  Skipiste, beim Biken oder im Lager weiß sie zur Not zu überzeugen. Man sollte sich vor dem Einsatz allerdings unbedingt kurz mit den Funktionen beschäftigen, dann klappts auch mit den Hüttenbekanntschaften.

Die Details:

Besonderheiten: wasserdicht nach IPX7 Standart (Gehäuse geschützt gegen zeitweiliges Untertauchen), Intelligent Light® Technologie, extra breites Stirnband
Akku:
Betrieb mit 3xAAA Batterien, 90h/30h (Min/Max) Leuchtdauer
LED: Leuchtweite bis 50 Meter, 140 Lumen Lichtleistung, 4 Leuchtmodi (high power, semi high power, rot, blinkend)
Gewicht: 86g
Preis:  65,- Euro (UVP)

Veit

…der Allrounder unter den Schreiberlingen ist stets unrasiert und versiert im Zehnfinger-Nahkampf, liebt: Outdoor-Klamotten, gute Texte und Singer/Songwriter-Musik. Seine freie Zeit verbringt er am liebsten draußen.