Immerhin die Andersartigkeit haben jene Subkultur und der neue Trinkgürtel gemeinsam. Denn Hüftgürtel sind alles andere als die Norm in der Outdoorwelt und wenn, dann eher noch bei den Trailrunnern und betagten Stadttouristen zu finden. Bergsportler und Mountainbiker verzichten hingegen eher auf die rückenfreie Trageeinheit. Grund hierfür ist das doch recht begrenzte Platzangebot und die mitunter beeinträchtigte Bewegungsfreiheit durch „wackelnde Hinterteile“, aufgrund weniger gut durchdachter Schnittkonzepte. Demgegenüber verspricht der sogenannte Hipster des israelischen Spezialisten für tragbare Trinksysteme eine regelrechte Revolution im Segment der Hüftgurte: Ein freier Rücken, eine entlastete Wirbelsäule und bessere Balance sowie Beweglichkeit dank abnehmbarer Schultergurte und perfektem Sitz trotz integriertem 1,5 Liter Trinksystem inklusive. Wir haben den etwas anderen Wasserspender beim Biken, Trailrunning und Wandern getestet.
Source Hipster – Trinkgürtel für durstige Frischluftfans
Neben vielen Neuheiten für den Outdoorsommer 2016 stellte SOURCE auch den neuen Hipster vor. Ein Konzept, welches den eher klassischen Trinkgürtel auf ein neues Level heben soll: So verspricht der isrealische Spezialanbieter für Trinksysteme, dass der um die Hüfte zu tragende Wasserspender nicht nur höchsten Tragekomfort bei jedem Füllstand des herausnehmbaren Trinksystems bietet. Auch ein völlig neues Gefühl von luftiger Rückenfreiheit soll er bieten. Denn im Gegensatz zum Wander- und Trinkrucksack bleiben sowohl Rücken als auch Schultern unbedeckt. Ein verschwitzter Rücken und schmerzende Schulterpartien sind demnach Geschichte. Obendrein soll auch noch die Wirbelsäule entlastet und das Gewicht nahe an den körpereigenen Schwerpunkt herangebracht werden, um so die Balance und die Beweglichkeit zu optimieren.
Das eigentliche Highlight ist aber das integrierte und speziell auf den flachen Schnitt des Hüftgurts angepasste Widepac Trinksystem, das ein Volumen von 1,5 Litern Flüssigkeit fässt. Dabei wird der Inhalt auf die gesamte Fläche verteilt und umschließt förmlich die Hüfte des Trägers, um bei schnellen Bewegungen nicht unnötig hin und her zu wippen. Auch die breiten und flexiblen Hüftflossen aus luftdurchlässigem Mesh sollen dazu beitragen, dass jederzeit ein reibungsarmer und körpernaher Sitz gewährleisten ist. Und um den Tragekomfort noch weiter zu erhöhen, ist der Hipster noch mit einem abnehmbaren Tragegurt ausgestattet, an dem der Trinkschlauch befestigt werden kann. Ergänzt wird das durchdachte Konzept noch durch eine Vielzahl an Features wie bspw. das zweifach geteilte Innenfach, drei Außenfächer mit Velcro-Verschluss zum Verstauen von Energieriegeln sowie zwei auf den Gürtelflossen platzierten Netztaschen mit RV. Und damit auch die Trekkingstöcke in schwierigerem Gelände schnell verstaut werden können, verfügt der Trinkgürtel auch über zwei Gummizüge zum Befestigen der Falt- und Teleskopstöcke. Damit eignet sich der Hipster ideal fürs Trailrunning, Mountainbiken oder leichtere Wandertouren, bei denen es auf viel Gepäck und Wechselklamotten eher weniger ankommt.
Das aF-Testturteil: Rückenfrei mit etwas Luft nach oben
Dass der Tragekomfort aber auch sonst nicht leidet, dafür sorgen die extrabreiten und körpernah geschnittenen Hüftflossen. Diese sind weich mit atmunsgaktivem Mesh-Material gepolstert, das sich hervorragend an den Körper anschmiegt. Aber auch die sonst recht eng anliegende und körpernah geschnittene Passform hilft, Druckstellen und ein unliebsames Wackeln oder Auf- und Abhüpfen zu verhindern. Und um den Tragekomfort noch zu erhöhen kommt bei besonders bewegungsintensiven Aktivitäten der abnehmbare Tragegurt zum Einsatz. Der mag zwar auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig aussehen, bietet dem Hüftgurt aber gerade bei Sprüngen oder beim Biken in unebenem Gelände den Hüftgurt zusätzliche Stabilität. In puncto Passform und Tragekomfort kann der Hipster also durchaus punkten, wobei hier einige wenige Details für Abstriche sorgen.
Denn vor allem was die Integration des Trinksystems angeht, ist sprichwörtlich noch etwas Luft nach oben offen. So wird es bei einem komplett befüllten WidePac® schnell recht eng um die Hüfte. Zudem kann der Verschluss der Trinkblase je nach Befüllung und weiteren im Innenfach verstauten Utensilien unangenehm auf den Nierenbereich drücken. Schlecht gelöst ist hier auch die Halterung für den Tragegurt, der noch zusätzlich auf den Rücken drücken kann. Was die Wasserversorgung angeht, kann der Wasserschlauch beim Einsatz des Hipsters ohne Tragesystem für unseren Geschmack nicht zufriedenstellend befestigt werden. Zwar wird ein Magnet-Clip mitgeliefert, aber dieser kann nicht wirklich gut außen fixiert werden. Dadurch ist der um die halbe Hüfte gewickelte Schlauch vor allem beim Trailrunning etwas umständlich zu handhaben bzw. zu verstauen. Auch das Platzangebot fällt beim Hipster eher mäßig aus, so wird es mit einer ultraleichten Windjacke und einem Wechselshirt schon verdammt eng. Hat man dann noch Faltstöcke und ein paar Energieriegel dabei, ist das Platzangebot schon aufgebraucht.
Die Vor- und Nachteile im Überblick:
+ optimale Passform durch weich gepolsterte Hüftflossen
+ stabil selbst bei bewegenungsintensiven Aktivitäten
+ integriertes Trinksystem
+ viele Staumöglichkeiten
+ atmungsaktives Mesh-Material
– Verstaubarkeit des Trinkschlauchs nicht optimal gelöst
– kann bei kompletter Befüllung unangenehm auf den Rücken drücken
– geringes Platzangebot
Die Details:
Einsatzberich:Bike, Trail, Wandern
Besonderheiten: herausnehmbares und antibakterielles Trinksystem mit isoliertem Trinkschlauch und Beißventil, abnehmbares Tragesystem
Material: Außenmaterial 100% Polyester, Futter 100% Polyester, Besatz 100% Polypropylen.
Farben: Schwarz, Orange, Purple
Gewicht: 465 g (Angabe mit leerer Trinkblase)
Maße: ca. 39 x 21 x 9 cm
Volumen: 1,5 Liter
Preis: 79,95 Euro (UVP)