Egal ob Klettertrip am Gardasee, Skiurlaub in der Schweiz oder auf Expedition in den Anden – bei der Suche nach dem nächsten Abenteuer muss zumeist auch ordentlich Gepäck bzw. Ausrüstung mit auf Reisen. Eine strapazierfähige und geräumige Packtasche – auch Duffelbag genannt – ist dabei der ideale Begleiter für alle Frischluftfreunde, die ihr Gepäck nicht ständig auf dem Rücken mit sich herum tragen wollen oder über ein festes Basecamp verfügen. Der Name Duffel stammt übrigens von der gleichnamigen Stadt in Belgien, in welcher der robuste Webstoff seinen Ursprung hat, aus dem die ersten Modelle einst gefertigt wurden. Waren die Taschen anfangs vor allem bei Militär und Marine beliebt, konnten sie sich in den 60er und 70er Jahren in der Surfer- und Kletterszene eine immer größere Fangemeinde aufbauen. Mittlerweile sind Duffelbags bei sämtlichen Freizeitaktivitäten gern gesehen und werden je nach Einsatzgebiet aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Bei den sportlichen Outdoorbegleitern kommen überwiegend synthetische Nylon- oder Polyesterstoffe zum Einsatz, welche dank robuster Außenschicht vor Transportschäden, Nässe und Schmutz schützen– sei es auf dem Rücken eines Pferdes oder der Ladefläche eines staubigen Pickups. Im Gegensatz zum klassischen Koffer machen die praktischen Lastenträger mit ihrem sportlichen Look dabei nicht nur optisch einfach mehr her, sondern wiegen gleichzeitig auch weniger und lassen sich perfekt komprimieren und verstauen.
Der kalifornische Outdoorspezialist Patagonia hat mit seiner Black Hole Kollektion eine ganze Armada an robusten Reisebegleitern für sportliche Weltenbummler im Sortiment – in unterschiedlichen Größen und Farben sowie mit und ohne Rollen. Wir haben das beliebteste Modell mit 60 Litern unter unsere Fittiche genommen und einem ausgiebigen Langzeittest unterzogen. Und ein kleines „Geheimnis“ schon einmal vorweg: Die Black Hole überzeugte uns nicht nur durch tolle Verarbeitung und Geräumigkeit. Da die Tasche kleiner wirkt als sie eigentlich ist, haben wir es mittlerweile bei fünf verschiedenen Airlines geschafft, sie trotz überschrittenen zulässigen Gesamtmaßen mit ins Handgepäck zu schmuggeln. Aber nicht weitersagen.
Patagonia Black Hole Duffel 60 L: Viel Platz für große und kleine Abenteuer
Die Patagonia Black Hole Tasche ist aus dauerhaft wasserabweisendem robustem 900-Denier Ripstop-Polyester mit TPU Laminat und DWR Imprägnierung gefertigt, welches verspricht, den Inhalt zuverlässig vor sämtlichen Strapazen der Reise zu schützen und zudem bluesign-zertifiziert ist. Das Hauptfach hat einen U-förmigen Deckel mit Reißverschluss, an dem innen zwei weitere kleinere RV-Netztaschen sitzen. Zudem verfügt die Tasche über ein Seitenfach, welches ebenfalls über einen RV geschlossen werden kann. Alle Reißverschlüsse sind wasserabweisend ebenso wie die Fadennähte. Am Hauptfach bietet eine Abdeckleiste zusätzlichen Schutz. Der Boden der Black Hole ist gepolstert und soll so die Tasche stabilisieren und harte Stöße abfedern.
Zur Ausstattung der Duffelbag gehören darüber hinaus vier Daisychains (Materialschlaufen) an der Längsseite der Tasche, an denen über Karabiner weitere Ausrüstungsgegenstände wie z. B. Kletterschuhe oder Trinkflaschen befestigt werden können. Getragen werden kann die Black Hole auf drei verschiedene Arten: An den beiden Enden der Tasche sind zwei gepolsterte Griffschlaufen angenäht. Zudem verfügt die Duffelbag über gepolsterte, abnehmbare Schultergurte sowie zwei klassische Trageriemen, die sich durch einen gepolsterten Griff mittels Knöpfen kombinieren lassen. Erhältlich ist die Black Hole Duffel mit 120, 90, 60 und 45 Litern Volumen. Die Varianten 120 und 45 sind auch mit Rollen verfügbar. Die von uns getestet Version mit 60 Litern ist laut Hersteller perfekt geeignet für ein Fun-Wochenende oder längere Trips mit wenig Gepäck. Zur Auswahl stehen insgesamt sieben verschiedene Farben – vom dezenten Schwarz über den Klassiker Forge Grey bis hin zum auffälligen Türkis mit gelben Akzenten.
Das aF-Testurteil: Der perfekte Reisebegleiter mit Stil
Die Patagonia Black Hole durfte uns in den vergangenen Monaten auf zahlreiche Outdoorabenteuer und Städtetrips begleiten. In Kolumbien schnupperte sie auf knapp 4.000 Metern in unserem „Basecamp“ das erste Mal Höhenluft, um anschließend an der Karibik im Sand zu entspannen. Beim Skifahren im Grödnertal war sie ebenso mit von der Partie wie bei Geschäftsreisen in die deutsche Hauptstadt oder dem Silvester-Trip nach Spanien. An keinem Ort war sie falsch aufgehoben und überzeugte dabei nicht nur durch ihre schlichte, aber dennoch stylische Optik. Das Material ist äußert robust und schützt den Inhalt vor Wind und Wetter sowie dem oftmals recht ruppigen Umgang der Busfahrer oder des Flughafenpersonals mit dem Transportgut. Gerade bei Fahrten über Stock und Stein, in Sand und Dreck erwies sich die Black Hole als absolut zuverlässiger Begleiter, dem widrige Umstände so schnell nichts anhaben können.
Auch in puncto Geräumigkeit und Ordnung konnte uns die Duffel überzeugen. Wie der astronomische Namensvater schluckt die Black Hole von Patagonia jede Menge Gepäck – vom Trauzeuginnen-Dress über Klettergurt und Steigeisen hin zu Skischuhen. Die Außentasche in Kombination mit den Mesh-Innentaschen sorgen für das gewisse Plus an Übersichtlichkeit, welche bei Dufflebags für den sportlichen Einsatz keinesfalls selbstverständlich ist. Über die Daisychains kann bei Bedarf noch etwas mehr Gepäck mit auf Reisen gehen. Die hochwertigen Reißverschlüsse sind leicht gängig und einfach zu öffnen, sodass die sieben Sachen jederzeit griffbereit sind.
Eine weitere Stärke der Tasche zeigt sich beim Packen: Dank des gepolsterten Bodens, des relativ steifen Materials sowie dem stabilen Aufbau sinkt die Black Hole nicht in sich zusammen, sondern kann ganz bequem beladen werden.
Die verschiedenen Tragemöglichkeiten wiederum erwiesen sich bei den unterschiedlichen Einsätzen als sehr praktisch. Die Trageriemen sind über die Druckknöpfe des gepolsterten Griffs schnell kombiniert. Bei besonders schwerem Gepäck erleichtern die beiden Griffschlaufen an den beiden Enden der Tasche das Verladen auf Busdach, Pickup-Ladefläche und Co. Die verstellbaren Schultergurte sind für unseren Geschmack zwar etwas zu weit mittig angebracht, sind aber dennoch ausreichend bequem, um die Duffelbag auch mal über eine gewisse Zeit auf dem Rücken zu tragen – gerade bei den in Asien oder Südamerika beliebten Motorradtaxis ein nicht zu verachtender Vorteil.
Unser Gesamtfazit: Die Black Hole von Patagonia ist eine hochwertig verarbeitete Reisetasche, die jede Menge Platz bietet und die Habseligkeiten zuverlässig vor den Strapazen verschiedener Transportvarianten sowie Wind und Wetter schützt. Dabei sieht sie auch noch gut aus und besitzt ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis sowie das Plus an Nachhaltigkeit.
Die Vor- und Nachteile im Überblick:
+ Sehr robust und wasserabweisend
+ zuverlässiger Schutz des Inhalts vor Schmutz und Nässe
+ verschiedene Tragemöglichkeiten
+ klein komprimierbar und in der eigenen Tasche verstaubar
+ geringes Gewicht
+ praktische Features wie Daisychains und leicht abnehmbare Schultergurte
+ stabiler Stand beim Packen
+ große Farbauswahl
+ sehr gutes Preis- Leistungsverhältnis
– Schultergurte könnten etwas weiter außen angebracht sein
Die Details:
Besonderheiten: Hauptfach mit großer Öffnung, RV-Seitenfach, Netztaschen in der Deckelklappe; gepolsterter, abnehmbarer Schultergurt und verstärkte Griffe; gepolsterter Boden; verstärkte Schlaufenbänder als Fixierpunkte; integrierte Kompressionsriemen; in der eigenen Tasche verstaubar; bluesign™-zertifiziert
Material: 509 g/m², 900-Denier Ripstop-Polyester (50% düsengefärbt) mit TPU-Laminat und DWR (Durable Water Repellent) Imprägnierung.
Farben: Black, Forge Grey, Howling Turquoise, Kelp Forest, Rattan, Shock Pink, Underwater Blue
Volumen: 60 Liter
Maße: 63,5 x 33 x 25,5cm
Gewicht: 1105 Gramm
Preis: 110,00 Euro (UVP)
*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.