Nachhaltigkeit ist seit einigen Jahren zu einem der wichtigsten Schlagworte in der Outdoor-Industrie avanciert. Längst geht es nicht mehr nur um Innovation, das neueste Design oder technische Raffinesse – auch das Image muss stimmen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Mensch und Umwelt ist dabei weit mehr als nur ein Blümchen, das man sich als Unternehmen ans Revers heftet. Denn für viele Frischluftfreunde ist Nachhaltigkeit mittlerweile zu einem wichtigen Faktor ihrer Kaufentscheidung geworden und sie möchten einen kleinen Teil dazu beitragen, die natürlichen Ressourcen zu schützen – oder zumindest nicht weiter zu deren Zerstörung beizutragen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Marken auf diesen Zug aufspringen und versuchen ihre unternehmerische Verantwortung in den Mittelpunkt zu stellen.
Eine Firma, die seit vielen Jahren als einer der Vorreiter dieser neuen „grünen Bewegung“ in der Outdoor-Industrie gilt, ist das in Ventura / Kalifornien ansässige Unternehmen Patagonia. Noch bevor Nachhaltigkeit zum Mega-Trend wurde, setze sich Patagonia dafür ein, Standards für die Outdoor-Industrie zu schaffen und soziale Verantwortung nicht nur zu predigen, sondern als Teil der Firmenphilosophie zu leben.
Umweltbewusstsein ist immer eine Frage der eigenen Einstellung
So ist Patagonia bspw. Mitbegründer der Allianz „One Percent for the Planet“, einem freiwilligen Zusammenschluss von Unternehmen, die sich dazu verpflichten 1% des Gesamtumsatzes oder 10 % des Gewinns an Umweltorganisationen zu spenden, um eben jene unberührten und großartigen Landstriche zu erhalten, die nicht nur Naturfreunden sondern ebenfalls den meisten Outdoorsportlern am Herzen liegen. Doch diese Investition ist nur ein kleiner Teil der gesamten Umwelt- und Unternehmensphilosophie von Patagonia: „Stelle das beste Produkt her, belaste die Umwelt dabei so wenig wie möglich, inspiriere andere Firmen, diesem Beispiel zu folgen und Lösungen zur aktuellen Umweltkrise zu finden“. – so lautet folgerichtig der Slogan der Marke.
Dabei ist sich Patagonia durchaus bewusst, dass gerade die unternehmerische Tätigkeit in der Bekleidungs-Industrie häufig mit der Verschmutzung der Umwelt einhergeht. Deswegen ist es auch deren stetiges Bestreben, diese Belastungen wo es nur möglich ist zu reduzieren. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist die seit Herbst 2015 erhältliche Performance Straight Fit Jeans aus der neuen Jeans-Kollektion von Patagonia.
Innovative Jeans Kollektion – wie Patagonia neue Standards im schmutzigen Denim-Geschäft setzt
Patagonia leistet seinen persönlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, in dem das Unternehmen eine Jeans-Kollektion entwickelt hat, die durch umweltfreundlichere Farbstoffe und Herstellungsverfahren, Fair-Trade zertifizierter Textilverarbeitung und mit 100% pestizidfreie Bio-Baumwolle überzeugt. Warum? Weil die traditionelle Jeans-Herstellung ein schmutziges Geschäft ist. Und genau aus diesem Grund hat die Outdoormarke den Herstellungsprozess genauer unter die Lupe genommen: So wird bspw. die nach dem üblichen Verfahren angebaute Baumwolle mithilfe von umweltgefährdenden Chemikalien behandelt und es entstehen beim Färben der Stoffe große Mengen von Abwasser. Zu guter Letzt werden die Jeans von Arbeitern genäht, die nicht gerade zu fairen Bedingungen arbeiten. Und genau hier setzt Patagonia an.
Das neu eingeführte und eigens entwickelte Färbe – und Herstellungsverfahren verwendet Farbstoffe, die von der Baumwolle leichter angenommen werden. Dadurch werden die typischen ressourcenintensiven und umweltschädlichen Färbe-, Spül- und Waschprozesse auf ein Minimum reduziert was bei der traditionellen Färbe-Methode nicht der Fall ist. Dies hat zur Folge, dass die Lieferkette für Patagonia-Denim eine deutlich bessere Energiebilanz als die der konventionellen Färbemethoden mit synthetischem Indigo aufweist. Somit fallen der Wasserverbrauch um 84%, der Energieverbrauch um 30% und der CO2-Ausstoß um 25% geringer aus.
Zusätzlich zum neuen Färbeverfahren, werden alle Produkte der neuen Jeans-Kollektion von Patagonia aus Bio-Baumwolle hergestellt. Diese wird ohne chemische oder künstliche Düngemittel und giftige Pestizide oder Herbizide angebaut. Dennoch steht sie in punkto Qualität der herkömmlichen Baumwolle in nichts nach. Auf den letzten Produktionsschritt – dem umweltschädlichen Sandstrahl-, Bleich- und Stonewash-Verfahren – wird dabei bewusst verzichtet. Mit dem Ergebnis, dass am Ende ein farbintensives und robustes Jeans-Produkt entsteht.
Fair-Trade zertifiziert – Patagonia ermöglicht bessere Entlohnung und schützt vor Kinderarbeit
Die Performance Straight Fit Jeans und alle weiteren Hosen der aktuellen Jeans-Kollektion von Patagonia sind nur einige von insgesamt 192 Produkte, welche die hohen Anforderungen des Fair-Trade Zertifikats erfüllen. Für jedes Fair Trade Certified Produkt, das Patagonia verkauft, bezahlt die Firma einen Zuschlag. Dieses Geld fließt wiederum auf ein Konto, über das die Arbeiter direkt verfügen können. Es ist für soziale, wirtschaftliche und ökologische Projekte gedacht, kann aber auch als Barvergütung ausbezahlt werden, um nicht nur das physische Überleben der Familien zu sichern, sondern dem Existenzlohn näherzukommen. Doch der marktorientierte Ansatz des Programms sichert den Arbeitern nicht nur eine angemessene Entlohnung, sondern trägt ebenso dazu bei, die Arbeitsbedingungen weiter zu verbessern und vor allem Kinderarbeit zu verhindern.
Im Rahmen des Fair-Trade Programms führt Patagonia bereits Gespräche mit weiteren Firmen der eigenen Lieferkette, um diese ebenfalls für das Programm zu gewinnen. Denn gerade diese Betriebe spielen eine Schlüsselrolle für das Unternehmen, zumal die Fair-Trade Zertifizierung von ihnen Engagement, Vertrauen und Transparenz verlangt.
Fair Trade – und noch mehr
Patagonia ist eine von 800 Firmen weltweit die Fair Trade Produkte anbieten und hat sein Portfolio im Jahr 2015 von 33 auf insgesamt 192 Modelle erweitert. Das neue Denim-Färbeverfahren und die Fair Trade Produkte sind dabei aber nur ein kleiner Teil des Bestrebens von Patagonia für den Erhalt und den Schutz unserer Natur. So engagiert sich das Unternehmen beispielsweise unter dem Motto „The New Localism“ für lokale Umweltschutzinitiativen um für globale Unterstützung zu sorgen. Alle Informationen zu den Materialien & Technologien oder der Umwelt- und Sozialverantwortung von Patagonia können online nachgelesen werden.