Wie heißt es doch so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur das falsche Schuhwerk auf den Trails…oder so ähnlich. Ein Fakt, der gerade bei ultralangen Distanzen und kühleren Außentemperaturen zum Tragen kommt. Denn sind die Füße erst einmal nass, kann es auf die Dauer recht unangenehm werden, bis die Schuhe wieder trocken gelaufen sind. Die Folge sind nicht selten unangenehme Blasen oder wunde Stellen aufgrund der erhöhten Reibung, verschrumpelte Fußsohlen und kalte Zehen.
Zum Glück gibt’s wasserdichte Laufschuhe, die aber zumeist durch ihr etwas höheres Gewicht nicht bei allen Trailsportlern zur ersten Wahl gehören. So mancher verzichtet auf die Treter mit Wetterbarriere aber auch wegen der weniger felxiblen Materialeigenschaften oder weil einmal nach innen gelangtes Wasser nicht mehr nach außen gelangen kann bzw. man gerade bei höheren Temperaturen gerne mal im „eigenen Saft“ steht.
Ob das auch für den seit Herbst 2021 verfügbaren Dnafit Ultra 50 GTX gilt, haben wir auf den Chiemgauer Trails für euch getestet. Der Trailschuh wurde speziell für lange Läufe in alpinem Gelände entwickelt, bei denen Sicherheit sowie robuster Schutz gefragt sind, und ist mit der innovativen GORE-TEX® Invisible Fit Technologie für dauerhaft optimalen Tragekomfort ausgestattet. Die perfekte Wahl, um in der Übergangszeit und bei nasskalten Bedingungen draußen ordentlich Gas zu geben.
Dynafit Ultra 50 GTX – robuster Trailrunningschuh mit einzigartiger Invisible Fit Technologie für ambitionierte Ultraläufer
Mit dem Dynafit Ultra 50 GTX präsentiert der Bergsportspezialist Dynafit ein wasserdichtes Schuh-Modell, das speziell für lange Läufe in alpinem Gelände entwickelt wurde, bei denen es vor allem auf maximal Sicherheit, robusten Schutz und dauerhaften Tragekomfort ankommt. Dafür wurde der Trailschuh mit der innovativen GORE-TEX® Invisible Fit Technologie ausgestattet.
Einer atmungsaktiven Membran, die sich wie eine zweite Haut anlegt und als zusätzliche Barriere die Füße zuverlässig trocken hält – ohne dass dadurch Kompromisse bei Passform und Gewicht hingenommen werden müssen. Die einzigartige Technologie soll demnach dafür sorgen, dass Falten und Unebenheiten eliminiert und Druckpunkte gezielt reduziert werden.
Das aF-Fazit von Veit: solide gedämpfter Trailschuh mit viel Komfort für mittlere und ultralange Distanzen
Nachdem ich so begeistert war vom Dynafit Ultra 100 fehlte irgendwie noch eine wasserdichte Version für die nasskalte Laufsaison im gut sortierten Schuhschrank. Denn bei matschigen Bedingungen oder an verregneten Tagen stieß das Langstrecken-Modell schnell an seine Grenzen. Einmal in eine Pfütze getreten oder durch nasses Gras gelaufen, dauert es nicht lange und die Füße waren kalt.
Ich selbst bin ja was wasserdichte Schuhmodelle angeht immer etwas zwiegespalten, weil sie an wärmeren Tagen gerne für qualmende Socken sorgen und bei einem ordentlichen Regenguss durchaus auch einmal mit Wasser volllaufen. Hinzu kommen die etwas steiferen Eigenschaften und das zusätzliche Gewicht der Gore-Membrane. Die neue Invisible Fit Technologie sollte mich eines Besseren belehren, wie auch der Testbericht für den Hoka One One Speedgoat 4 GTX beweist. Aber warum eigentlich?
Weil die innovative Technologie der Membranen-Spezialisten nicht nur für trockene Füße sorgen, sondern vor allem durch eine kongeniale Passform überzeugen. Beim ersten Hineinschlüpfen wirkt der Dynafit Ultra 50 GTX anfangs zwar noch etwas eng, das Material passt sich dann aber aufgrund der während des Laufens entstehenden Wärme optimal an die individuelle Fußform an.
Dadurch entsteht der Eindruck, dass der Oberschuh sich wie eine zweite Haut um den Fuß schmiegt und mit ihm eine harmonische Einheit bildet. Ein weiterer Vorteil ist die höhere Stabilität des Materials, die durch umlaufende TPU-Prints und den an der Ferse platzierten Heel Preloader noch zusätzlich verstärkt wird. Hinzu kommt eine ergonomisch geschnittene Schuhzunge, die nicht verrutscht oder einschneidet.
Genauso wie der große Bruder ist auch der Leisten des Dynafit Ultra 50 GTX verhälltnismäßig breit und bietet ausreichend Platz in der Zehenbox. Die wird durch ein umlaufendes Geröllschutzband aus TPU optimal geschützt, wobei der große Zeh noch unter besonderer „Obhut“ steht. Auf diese Weise wird ein sehr solider und robuster Gesamteindruck erzeugt, der auf den ersten Blick optisch mehr an einen Zustiegsschuh als an einen gut gedämpften Ultra-Runningschuh erinnert.
Zugegeben, der Dynafit Ultra 50 GTX wirkt optisch erst einmal ziemlich schwer. Am Fuß ist der Trailschuh aber erstaunlich leicht und bringt mit 310 Gramm pro Schuh genauso viel Gewicht auf die Waage wie der etwas filigraner wirkende Dynafit Ultra 100. Dafür ist der Materialmix deutlich robuster und kann problemlos auch mal für eine anspruchsvolle Wander- und Bergtour herhalten. Auf den Trails überzeugt das Modell vor allem durch seine schlanke Linienführung und ein ausgewogenes Abrollverhalten.
Der Vortrieb fällt trotz 8mm Sprengung eher durchschnittlich aus, dennoch sorgt der Rocker-Shape der leicht vorgebogenen Laufsohle für einen runden Bewegungsablauf. Was mich persönlich etwas überrascht hat, ist die ziemlich moderate Dämpfung und der etwas direktere Bodenkontakt. Bei einem Laufschuh dieser Kategorie hätte ich dann doch etwas mehr Cushion erwartet, soll der Ultra 50 GTX doch vor allem auf der Mitteldistanz und jenseits der 40 Kilometer zum Einsatz kommen.
Trotz zusätzlicher Sporteinlagen waren meine Beine nach längeren Läufen jedenfalls merklich müder als bei mehrstündigen Runden mit dem Dynafit Ultra 100. Dafür wurde scheinbar bei der stark profilierten Pomoca Laufsohle nachgebessert, die sich besser in den Boden beißt und mehr Halt bietet – selbst auf festgefrorenem Schnee und auf matschigen Trails. Abgerundet wird das alles noch durch eine klassische Schnürung, wobei die überstehenden Enden in einer aufgesetzten, elastischen Tasche verstaut werden können.
Das Gesamtfazit zum Dynafit Ultra 50 GTX – die Vor- und Nachteile im Überblick:
Da der Winter bisher eher zu Wünschen übrig lässt und das Wetter recht wechselhaft daherkommt, konnte der Dynafit Ultra 50 GTX seine Stärken voll und ganz zur Geltung bringen. So haben die Trailschuhe die Füße selbst auf matschigen und quatschnassen Trails zuverlässig trocken gehalten. Bei Temperaturen rund um die 0°C sorgte die Gore-Membrane zudem dafür, dass die Füße jederzeit schön warm geblieben sind, ohne dass die Socken dabei unnötig qualmten oder die Füße schwitzen. Selbst auf der Ultradistanz war das Fußklima jederzeit konstant top.
Der Tragekomfort ist dauerhaft exzellent, auch wenn der Trailschuh durchaus noch etwas mehr Dämfpung vertragen könnte. Dafür rollt der Dynafit Ultra 50 GTX solide vor sich hin und sorgt dank stabilisierenden Elementen und griffiger Pomoca Laufsohle für optimale Performance in jedem Gelände – sei es nun auf den Trails oder auf Wanderpfaden beim Bergsteigen.
Noch ein Hinweis: Der Dynafit Ultra 50 GTX fällt recht klein aus, weshalb es ratsam ist, das Modell eine halbe Nummer größer zu wählen.
+ perfekte Passform
+ wärmt an nasskalten Tagen
+ dauerhaft hoher Tragekomfort
+ optimales Fußklima
+ robuster Schutz für die Füße
+ auch als leichter Bergschuh einsetzbar
+ guter Grip
– Schnürsystem etwas umständlich justierbar
– etwas zu geringe Dämpfung
Die Details:
Besonderheiten: Sensitiv Fit, Ballistic Bumper, Heel Preloader, Invisible Lacing Mesh-Taschezum Verstauen der Schnürsenkel, Ortholite Einlagesohle, umlaufender Geröll- und Stoßschutz sowie verstärkte TPU-Zehenkappe
Membrane: Gore-Tex Invisible Fit Technologie
Einsatzgebiet: Trailrunning, Ultrarunning, Bergwandern
Material: Polyester, Polyurethan, Natürliche und synthetische Textilien
Sohle: Pomoca Gliding Path, Pomoca Außensohle, weiche Ultra Zwischensohle
Sprengung: 8 mm (von 30 mm an der Ferse auf 22 mm im Vorfuß)
Farben: Winter Moss / Black Out, Lime Punch / Reef, Black Out / Reef
Größe: EU 39 – 48,5 (UK 6-13)
Gewicht: 310 g (620 g pro Paar, bei EU 42)
Preis: 159,95 Euro (UVP)
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