Testbericht – SILVA Free 1200: Modulare Stirnlampe für Skitouren und MTB-Abenteuer bei Nacht

von | 14. Januar 2025 | Gadgets, Bergsteigen, Highlight, Skitour, Testberichte, Trailrunning

Übernachten am Berg, Ultraläufe durch die Nacht, frühzeitliche Ski- und Hochtouren – bei all diesen Vorhaben darf ein wichtiges Outdoorgadget niemals fehlen: die Stirnlampe! Doch wer kennt es nicht, je nach Aktivität braucht es mal mehr oder weniger Licht. Und mitunter auch eine längere Akkulaufzeit, wenn man mal wieder länger draußen unterwegs ist. Wer nicht zig verschiedene Stirnlampen kaufen und daheim bunkern will, der steht nicht selten vor der Qual der Wahl.

Mit der Free-Serie bringt SILVA nun eine Produktfamilie leistungsfähiger Stirnlampen auf den Markt, die für maximale Flexibilität und für mehr Nachhaltigkeit auf einem praktischen Baukastensystem beruht. So gibt es bspw. die SILVA Free 1200 je nach gewähltem Akku nicht nur als XS-, S- oder M-Version, sondern je nach gewähltem Leuchtkopf auch mit 1200, 2000 oder 3000 Lumen Lichtstärke. Ein modulares Konzept, das nicht zu Unrecht mit dem ISPO Award 2023 ausgezeichnet wurde, kann die funktionale Stirnlampe doch perfekt leichtes Gewicht mit kraftvoller Lichtstärke und jeder Menge Einstellmöglichkeiten verbinden. Wir haben die Allrounder-Lampe für euch getestet.

SILVA Free 1200 – Kurzvorstellung:

Die Silva Free 1200 soll laut der schwedischen Experten mehr Licht in einer kleinere, geschmeidigere und vielseitigere Stirnlampe verpacken. Grund hierfür sind gleich mehrerer innovative Funktionen. Für ein besseres Erlebnis und eine höhere Leistung sind sämtliche Kabel im Stirnband integriert. Mit einer Lichtleistung von maximal 1200 Lumen sorgt die Stirnlampe für optimale Sichtverhältnisse bei Aktivitäten in der Dämmerung oder in der Nacht.

Testbericht - SILVA Free 1200: Modulare Stirnlampe für Skitouren und MTB-Abenteuer bei Nacht

Gespeist wird die Leuchteinheit der SILVA Free 1200 S durch einen 21,1 Wh starken Li-Ion-Akku mit 5-stufiger Ladestandsanzeige und zweistufig einstellbarem roten Sicherheitslicht am Hinterkopf. Sowohl Akku als auch Lampenkopf sind zudem noch PX5-Standard wasserdicht.

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Damit bilden die Silva Free Stirnlampen die weltweit erste echte modular aufgebaute Headlamp-Serie, bei sich einzelne Teile jederzeit problemlos austauscht, erweitern oder entfernen lassen. Die perfekte Wahl für Outdoorsportler, die bei der Ausübung ihrer Aktivitäten jederzeit flexibel bleiben wollen – egal ob beim Langlaufen, Trailrunning oder längeren Trainingseinheiten bei Nacht.

Modulare Technologie für mehr Komfort, mehr Licht und mehr Vielseitigkeit

Bei der Entwicklung der Free-Stirnlampe wollten die Experten von SILVA aus weniger mehr machen: weniger Kabel, weniger Aufwand, mehr Licht, mehr Komfort und mehr Vielseitigkeit. Und das alles aus einer kleineren Lampe, bei der alles Unnötige entfernt und alles was gut war noch besser gemacht wurde. Hierfür verfügt die Stirnlampe nicht wie üblich über freilaufende Stromkabel. Bei der Silva Free sind sie direkt in das elastische Stirnband integriert, wodurch man sich nie wieder mit störenden Kabeln oder Kabelsalat herumärgern muss und das Gefühl maximaler Freiheit voll ausschöpfen kann.

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Der modulare Aufbau der Free-Serie bietet zudem mehr Flexibilität und die Möglichkeit, die Stirnlampe mit einem leistungsstärkeren Akku oder Lampenkopf auszustatten. Auch eine alternative Halterung zur Befestigung am Helm oder am Fahrradlenker sowie verlängerte Stromkabel zum Verstauen des Akkus im Rucksack sind kein Problem. Da sich sowohl Lampe als auch Batterie dank praktischem Klicksystem bequem vom Kopfband trennen lassen. Dadurch kann die Stirnlampe für die verschiedensten Aktivitäten individuell angepasst werden.

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Neben drei verschiedenen Lampeneinheiten mit verscheidenen Leuchtstärken stehen auch vier Akku-Größen und drei Montageoptionen (Helmhalterung, Fahrradhalterung und GoPro-Halterung) zur Verfügung. Wer möglichst wenig Gewicht auf dem Kopf tragen möchte, kann mittels optionalem Verlängerungskabel den Akku auch in der Jackentasche oder im Rucksack verstauen.

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Alle Zubehörteile stehen separat zur Verfügung und sind bequem austauschbar, wodurch man für die gewünschte Aktivität nicht extra eine neue Stirnlampe kaufen und auch bei einem Teildefekt nicht das gesamte Produkt austauschen muss. Einfach eine weitere Lampeneinheit, einen Akku oder ein Montagesatz zum anfänglich zugelegten Setup hinzufügen und fertig ist die „modulare Allzweckwaffe“ für nahezu jede Sportart.

Die richtige Kombination aus Helligkeit (Lumen), Brenndauer und Gewicht

Bei der Wahl der gewünschten Stirnlampe kommt es immer darauf an, je nach Sportart das optimale Gleichgewicht aus Lumen (Helligkeit), Brenndauer und Gewicht zu finden. Diese beeinflussen sich gegenseitig, sodass die richtige Kombination stets davon abhängt, für welche Aktivität eine Stirnlampe letztendlich verwendet werden soll. Daher sollte man sich bereits vor der Anschaffung einer SILVA Free über den Zusammenhang zwischen Helligkeit (Lumen) und der gewünschte Aufenthaltsdauer im Freien sowie  der Geschwindigkeit und der Beschaffenheit des Geländes bewusst sein.

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Wer hauptsächlich auf Asphalt und einfacheren Trails unterwegs ist, braucht in der Regel weniger Licht (geringere Lumen) als im technischem Gelände. Je anspruchsvoller das Gelände, umso mehr Licht (höhere Lumen) braucht es auch, um eventuelle Hindernisse auf dem Weg erkennen zu können. Dementspechend stehen in der SILVA Free Serie neben der SILVA Free 1200 mit leichtem Akku für die Hauptsportarten Trailrunning und Langlauf auch die SILVA Free 2000 und die SILVA Free 3000 zur Verfügung, die deutlich mehr Lumen (Helligkeit) bereithalten und mit einem schwereren Akku ausgestattet sind, damit man sich mit hoher Geschwindigkeit in anspruchsvollem Gelände bewegen kann wie z.B. beim Radfahren, Skifahren oder Skitourengehen.

SILVA Intelligent Light & Airflow Technology für weniger Wärme, mehr Licht und höhere Geschwindigkeit

Der SILVA Free Leuchtkopf verfügt über insgesamt drei gezielt anwählbare Leuchtmodi, die über einen leicht zugänglichen und bequem auch mit Handschuhen bedienbaren großen Druckknopf direkt am Lampenkopf angesteuert werden können. Zusätzlich lässt noch der Lichtkegel regulieren, um wahlweise eine vorausliegende Strecke oder eine große Fläche optimal auszuleuchten. Damit die Stirnlampe nicht unnötig heiß wird und dadurch wertvolle Energie verliert, sorgt die sogenannte Airflow-Technologie in Kombination mit einem optimierten Aluminiumkühler und dem schützenden Kunststoffgehäuse für maximale Belüftung und Kühlung. Das Ergebnis ist eine Lampe mit maximaler Lichtausbeute, selbst wenn die Luftzirkulation oder Kühlung von außen nicht optimal ausfällt.

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Für perfekte Sicht und maximale Lichtausbeute kommt wie bei vielen anderen SILVA Modellen eine Doppelstrahltechnologie SILVA Intelligent Light zum Einsatz. Die Kombination aus einem Scheinwerfer mit großer Reichweite und einem nahen Flutlicht mit geringerer Reichweite soll zu einer angenehmeren Kopfbewegung, einer besseren Kontrolle, einem verbesserten Gleichgewicht, weniger Ermüdung und einer höheren Geschwindigkeit führen. Zudem erzeugt der Leuchtenkopf so ein weiches und mildes Licht.

Das aF-Fazit von Veit: flexibel einsetzbare und modular anpassbare „Allzweck-Waffe“ für nächtliche Outdoorabenteuer

Zugegeben, bei Stirnlampen bin ich in der Tat ziemlich heikel. Denn nichts nervt mehr, als eine überdimensionierte und schwere „Hirnbirn“ am Kopf, die zu allem Übel auch noch die Umgebung schlecht ausleuchtet. Denn so wird aus einem hilfreichen Gadget schnell ein Sicherheitsrisiko, weil man entweder selbst schlecht sieht oder von anderen schlecht gesehen wird. Persönlich bevorzuge ich Modelle wie die LEDLENSER SEO Serie, die klein und dennoch lichtstark sind, um am Kopf getragen werden zu können. Idealerweise mit herausnehmbarem Akku, damit man bei ultralangen Trainingseinheiten auch mal die Batterie unterwegs wechseln kann.

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In der Regel reichen fürs Lauftraining in der Nacht oder Bergtouren einfach zu bedienende Stirnlampen mit gut 600 Lumen Lichtstärke. Wird es aber deutlich rasanter und geht’s wie beim Mountainbiken oder beim Skitourengehen mit Geschwidnigkeit durchs Gelände, braucht es deutlich mehr Wumms auf der Stirn. Dementsprechend sorgen 1200 Lumen und mehr für fette Lichtausbeute und optimal ausgeleuchtetes Terrain, um selbst kleinste Hindernisse in dunkelster Nacht ausmachen zu können.

Problem: Die meisten Stirnlampen mit solch einer Leistung sind ungemein schwer und machen die Kopfbewegung entsprechend träge. Ganz zu schweigen von der Akkuleistung, die je höher die Lichtstärke eine entsprechend kürzere Lebensdauer bzw. Akkulaufzeit aufweisen.

Modulares Konzept für mehr Flexibilität und mehr Nachhaltigkeit

Perfekt, wenn man wie bei der SILVA Free 1200 den Akku mit Hilfe eines Verlängerungskabels einfach im Rucksack verstauen oder bei Bedarf gegen ein leistungsstärkeren Batteriepack wechseln kann. Auch der Leuchtkopf lässt sich mit nur einem Klick wechseln, um bei Bedaarf die Lichtausbeute zu erhöhen. Das ist nicht nur ungemein praktisch, sondern vor allem nachhaltig. Denn anstatt bei einem Defekt die gesamte Stirnlampe wegwerfen zu müssen, lassen sich jetzt einzelne Teile problemlos austauschen.

Testbericht - SILVA Free 1200: Modulare Stirnlampe für Skitouren und MTB-Abenteuer bei Nacht

Mal ganz abgesehen vom funktionalen Konzept, gestaltet sich auch das gesamte Handling der SILVA Free 1200 mehr als nur easy. Der Knopf zum Ein- und Ausschalten der Stirnlampe ist großzügig gehalten, um ihn auch mit dicken Handschuhen zielsicher bedienen zu können. Gleiches gilt für den Neigungswinkel der Lampeneinheit.

Lediglich das gezielte Fokussieren fehlt, um den Lichtkegel bspw. in einem Hohlgang auf weit entfernte Ziele zu justieren. Dafür fällt die Lichtausbeute recht gut aus. Mir persönlich streut das Licht etwas zu stark, was vor allem bei nebeligen oder dunstigen Bedingungen von Nachteil sein kann.

Wuchtiges Design mit funktionalen Vorteilen

Ansonsten ist mir das innen silikonisierte Kopfband definitiv etwas zu wuchtig. Es sitzt zwar bombenfest am Kopf und erlaubt so selbst das Tragen des Akkus am Kopf, dennoch ist die Halterung für die Akku-Einheit am Hinterkopf für meinen Geschmack etwas zu überdimensioniert. Dafür sind hier aber zwei „Rückleuchten“ integriert, die entweder blinkend oder konstant leuchtend von hinten auftauchende „Verkehrsteilnehmer“ aufmerksam machen.

Auch die Akku-Einheit selbst könnte für meinen Geschmack durchaus etwas kleiner bzw. graziler ausfallen. Aber das ginge vermutlich wieder zu Lasten der Laufzeit. Immerhin muss man die Batterieeinheit nicht zwingend am Kopf tragen, sondern kann sie mittels Verlängerungskabel in den Rucksack verlegen oder direkt am Helm befestigen.

Testbericht - SILVA Free 1200: Modulare Stirnlampe für Skitouren und MTB-Abenteuer bei Nacht

Schwieriger wird es beim Einsatz mit dem Bike: Zwar lässt sich die Leuchteinheit wunderbar bequem am Lenker befestigen. Aber wohin dann mit dem Akku? Der muss irgendwie und irgendwo fixiert werden. Da fehlt es an dazu passenden Klettverschlüssen oder einer weiteren Halterung, denn selbst mit entsprechendem Verlängerungskabel kann die Batterie nicht im Getränkehalter platziert werden, ohne dass man sie unterwegs verliert. Aber vielleicht habe ich ein ggbfs. optional verfügbares Gadget nur übersehen.

Das Gesamtfazit – die Vor- und Nachteile im Überblick:

Qualitativ braucht man der SILVA Free 1200 nichts vorzumachen. Da stimmt eigentlich alles – vom Kopfband über den Leuchtkopf bis hin zur Akku-Einheit. Auch was die perfekte Ausleuchtung und die generelle Lichtleistung betrifft, kann man der Stirnlampe definitiv nichts ankreiden. Ganz zu schweigen vom durchdachten und superpraktischen modularen Konzept. Lediglich in punkto Gesamtgewicht und Tragekomfort muss man ein paar Abstriche hinnehmen. In Summe „überwiegt“ aber ein hervorragendes Lichtausbeute-Gewicht-Verhältnis gepaart mit maximaler Flexibilität, wodurch die Stirnlampe bei den verschiedensten Aktivitäten zum Einsatz kommen kann.

+ modulares Konzept mit hochfunktionalen Eigenschaften
+ verhältnismäßig leicht
+ flexibel im Einsatz
+ enorme Lichtausbeute
+ superpraktisches Klicksystem
+ leicht zu bedienende Lichteinheit
+ sämtliche Kabel im Stirnband integriert

– relativ schwere Akku-Einheit, die am Kopf eher unpraktisch ist
– recht breites und wuchtiges Kopfband

Die Details zur SILVA Free 1200 S:

Besonderheiten: Modulare Stirnlampe, soilikonisiertes und verstellbares Headband, inkl. USB-C Ladekabel, Batterieanzeige, automatische Leuchtstärkenanpassung, Rotlicht, drei Leuchtmodi, 5-stufige Akkustandsanzeige, nach IPX5-Standard wasserfeste Akku- und Lampenkopfeinheit
Leuchtstärke: 80 – 500 – 1200 lm / 45 – 100 – 150 Meter
Akku: 24.1 Wh Li-Ion-Akku mit max. 25 Stunden Laufzeit (bei 4,5 Stunden Ladezeit via Mini-USB)
Gewicht: 263 Gramm (inkl. Batterie)
Preis: 220,- Euro (UVP)

*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.