Testbericht – Thule RideAlong 2: Neigbarer und komfortabler Kinderfahrradsitz für ausgedehnte Radltouren

von | 03. April 2024 | Kids, Highlight, Testberichte

Spätestens wenn der Nachwuchs ein gewisses Gewicht erreicht hat, bei dem das Tragen auf den Schultern oder der Hüfte auf Dauer zunehmend beschwerlicher wird, denken Outdoor-Eltern über eine adäquate „Transportlösung“ nach. Gemeint sind damit aber nicht Kinderbuggys wie der Thule Urban Glide 2, sondern Kinderfahrradsitze. Aktuell besonders im Trend liegen zwar die einst als „Chariot“ bekannten Fahrradanhänger, die vor allem durch ihre Vielseitigkeit überzeugen. Doch was, wenn man nicht immer das zusätzliche Gewicht hinter sich herziehen mag oder aus diversen Gründen das Kind direkt am bzw. auf dem Rad verortet wissen will?

Auch hierfür hat Thule natürlich praktische Lösungen im Portfolio – vom Kinderfahrradsitz wie dem Thule Yepp 2 für den Alltagseinsatz bis hin zur neigbaren Langstreckenvariante, dem Thule RideAlong 2. Aufgrund des höheren Sitzkomforts und einem bereits vorhandenen Lastenanhänger fiel unsere Wahl auf die zweite Option. Wie sich der neue Premium-Fahrradkindersitz auf ausgedehnten Bike-Touren gemacht hat und wie gut dieser bei den Kids ankam, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Thule Ride Along 2 – Kurzvorstellung:

Der Thule RideAlong 2 ist laut Herstellerangaben ein klassischer, sicherer und einfach handhabbarer Fahrradkindersitz für Kinder im Alter zwischen 9 Monate bis 6 Jahre. Dabei darf das Maximalgewicht von 22 Kilo und die Maximalgröße von 110cm nicht überschritten werden, um optimale Sicherheit zu bieten. Die Mitnahme der Kids auf eine Fahrradtour soll sich mit dem neuen Fahrradsitz einfacher als je zuvor gestalten, da sich das Modell dank der Schnellspannhalterung superleicht und schnell an nahezu jedem Fahrrad befestigen lässt.

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Der Thule RideAlong 2 ist demnach für die meisten Fahrradrahmen geeignet (runde Rahmen mit einem Durchmesser von 28 bis 40 mm und ovale Rahmen bis maximal 40 x 55 mm). Hierfür wird die Halterung von vorne mit Schrauben am Rahmen befestigt. In der Regel am Sitzrohr zwischen Tretlager und Sattelstangenaufnahme. Inwiefern der Kinderfahrradsitz tatsächlich zur Geometrie des Rahmens passt, sollte vor dem Kauf allerdings unbedingt überprüft werden.

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Nach erfolgreicher Montage lässt sich der Fahrradsitz bequem über zwei Streben in der Halterung einrasten und ist somit innerhalb weniger Handgriffe sofort einsatzbereit – sei es für die täglichen Pendelfahrten oder ein ausgedehntes Bike-Abenteuer mit der ganzen Familie. Auch das Entfernen des Sitzes gestaltet sich denkbar einfach. So muss lediglich ein Hebel bedient und der Fahrradsitz herausgezogen werden.

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Dadurch muss der Sitz nicht dauerhaft am Fahrrad verbleiben und lässt sich bei Bedarf auch bequem in der Garage oder in der Wohnung lagern. Zudem erlaubt die mobile Halterung auch eine Fixierung unabhängig vom Gepäckträger und sorgt das DualBeam Federungssystem eine deutlich bessere Abfederung bei Stößen oder Unebenheiten auf der Straße als bei direkt befestigten Sitzen.

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Hinzu kommt die Möglichkeit, den The RideAlong 2 in zwei Stufen auf bis zu 20° abzuneigen, um zusätzlichen Komfort zu bieten. Praktischer Vorteil der Liegefunktion: Die Kids können bei längeren Ausfahrten problemlos auch mal ein Nickerchen unterwegs halten. Für optimale Sicherheit sorgt nicht nur ein an die jeweilige Größe des Kinds in der Höhe stufenlos verstellbarer 3-Punkt-Gurt mit kindersicherem Sicherheitsgurtschloss.

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Auch die integrierten Schutz- und Speichenflügel für die Hände, die mit einer Hand verstellbaren Fußrasten inkl. Fußschlaufen zum Fixieren der Beinchen und ein auf der Rückseite integrierter Reflektor leisten ihren Beitrag zu einer sicheren Fahrradreise. Last but not least, lässt sich der wasserabweisende Wendebezug bei Bedarf abnehmen, ist maschinenwaschbar und bietet eine farbige Abwechslung.

Safety First – getestete Sicherheit

Auch der RideAlong 2 durchlief wie so viele andere Produkte im schwedischen Thule Test Center™ in Hillerstorp einer eingehenden Prüfung, bevor der Fahrradsitz auf dem Markt angeboten wird. Dort wird nach eigenen Angaben mit Hilfe strenger interner Tests sichergestellt, dass jedes Thule Produkt mit den härtesten Bedingungen klarkommt. Schließlich sind die Fahrradkindersitze für die wichtigsten Menschen der Welt gemacht. Neben Haltbarkeits- und Falltests werden auch langfristige Verschleißsimulationen durchgeführt, um etwaige Sicherheitsrisiken im Vorhinein auszuschließen.

Nützliche Zusatztools und praktische Accessoires

Auch eine nahezu perfekte Lösung lässt sich bei Bedarf noch weiter optimieren. Durch zusätzliches Equipment, das die Sicherheit oder den Komfort erhöht. Wie zum Beispiel dem Thule quick release bracket als zusätzliche Schnellspannhalterung (UVP: 34,95 €), um den Thule RideAlong 2 zwischen zwei verschiedenen Fahrrädern bequem hin und her wechseln zu können. Oder das Thule Delight (UVP: 19,95 €) als Rücklicht für zusätzliche Sichtbarkeit, das sich im Handumdrehen an der Rückseite des Fahrradkindersitzes montieren lässt.

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Und sollte ein zu niedriger Sattel eine Montage der Halterung verhindern, weil die mitgelieferten Haltebügel nicht sicher einrasten, ermöglicht der Thule RideAlong low saddle adapter (UVP: 34,95 €) als niedriger Satteladapter dennoch die Befestigung ganz ohne Werkzeug. Abgerundet wird das alles noch durch ein zusätzliches Thule RideAlong padding Sitzpolster (UVP: 24,95 €), das in zwei zweifarbigen Varianten (Hellgrau/Orange oder Dunkelgrau/Violet) verfügbar ist, um den Fahrradsitz weiter zu personalisieren

Das aF-Fazit von Veit: top verarbeiteter, komfortabler und rundum durchdachter Kinderfahrradsitz

Wenn der Nachwuchs bereits beim Auspacken einen Juchzer nach dem anderen von sich gibt und die erste „Trockenübung“ für helle Begeisterung sorgt, dann sind das mehr als nur Vorschusslorbeeren. So wundert es denn auch nicht, dass sich die 1 1/2-jährige Tochter von Anfang an pudelwohl fühlt und am liebsten jeden Tag „Radlfahren“ gehen will. JACKPOT! Und ein perfektes Indiz dafür, dass die schwedischen Entwickler mit dem Thule RideAlong 2 alles richtig gemacht haben. Und bis auf ein paar kleinere Kritikpunkte können das auch die Outdoor-Eltern bestätigen.

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Hierzu zählt vor allem die Schnellspannhalterung, die sich je nach Rahmengestaltung des Fahrrads mal bequemer oder schwieriger montieren lässt. In unserem Fall hat es am Trekkingbike super funktioniert, da hier das Sitzrohr ausreichend Platz geboten hat. Beim City-Rad hingegen waren ein paar Bowdenzüge der Bremsanlage im Weg bzw. fiel das Sitzrohr recht kurz aus, wodurch das Einstecken des Fahrradsitzes nur mit Ach und Krach geklappt hat.

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Hier wäre vermutlich der Adapter für niedrige Sättel die bessere Option gewesen. So oder so empfehlt es sich, noch vor dem Kauf des Thule RideAlong 2 die individuellen Rahmendimensionen und die Kompatibilität des Gefährts zu prüfen, um unnötigen Ärger zu vermeiden.

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Etwas fummelig gestaltet sich auch das Einschieben der zweistrebigen Federholme in den Kindersitz. Hierfür muss zuvor zwingend der Arretierungsstift herausgezogen werden, mit dem der Fahrradsitz später nach vorn oder nach hinten verschoben werden kann. Zudem braucht es etwas Kraft, um die Streben in den Sitz zu drücken. Aber ist das einmal geschafft, ist die „Montage“ des Thule RideAlong 2 aber denkbar easy. Einfach die zwei Streben in die Rahmenhalterung einführen, bis zum Klick nach unten drücken, fertig.

Bei Bedarf kann der Sitz auch abgeschlossen werden, damit ihn beim Abstellen in der City niemand einfach so mitgehen lassen kann. Zur Demontage dann einfach wieder das Schloss öffnen, am großen Hebel ziehen, Fahrradsitz anheben und hochziehen. Dadurch und mit Hilfe einer zweiten Schnellspannhalterung für ein anderes Fahrrad kann der Kindersitz mit wenigen Handgriffen bequem zwischen zwei Bikes gewechselt werden.

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Der Sitzkomfort des Thule Ride Along 2 ist hervorragend, wodurch die Kids selbst bei längeren Ausfahrten ruhig sitzen bleiben und nicht quengeln. Hierzu tragen auch die beiden nach oben gezogenen Armlehnen bei, die on top einen zusätzlichen Schutz bieten, sollte das Radl doch einmal mitsamt Kind umfallen – wie bei uns leider einmal in Erfahrung gebracht. Bei Bedarf lässt sich der Sitz auch in zwei Stufen bis auf einen Winkel von maximal 20° abneigen, um den Komfort zu erhöhen und den Kleinen einen Powernap zu ermöglichen. Hierfür muss lediglich der Hebel unter der Sitzfläche angezogen und der Sitz nach hinten weggeklappt werden.

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Genauso easy gestaltet sich auch die Anpassung der Fußrasten und des 3-Wege-Sicherheitsgurts. Einfach den Verschluss öffnen, in der Höhe verschieben und wieder festklemmen. Dadurch kann der Thule RideAlong 2 quasi über Jahre hinweg mit dem Kind mitwachsen. Lediglich die Schultergurte rutschen trotz Gummierung allzu leicht herunter. Aber auch dafür gibt es eine Lösung in Form einer Art Klammer, um den Sicherhgeitsgurt an Ort und Stelle zu halten.

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Last but not least noch das Thema Sicherheit: Hier hat Thule ganze Arbeit geleistet, da uns das Radl in einem unachtsamen Moment mitsamt KInderfahrradsitz tatsächlich einmal umgekippt ist. Grundsätzlich sollte man die Kleinen selbstverständlich nie (!), wirklich nie alleine und unbeaufsichtigt im Fahrradsitz hocken lassen.

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Selbst wenn der Radlständer noch so stabil sein sollte. Aber sollte es doch einmal passieren, bietet der Thule RideAlong 2 hervorragenden Schutz. Dafür sorgt nicht nur das robuste Material, sondern die schalenförmige Form. Zudem sorgen die Fixierschlaufen der Fußrasten und der Dreipunktgurt dafür, dass die Kleinen nicht einfach herausfallen bzw. bei voller Fahrt aussteigen oder aufstehen können.

Das Gesamtfazit – die Vor und Nachteile im Überblick:

Daumen hoch – sowohl von den Eltern als auch vom Kind. Der Thule RideAlong 2 hat uns von Anfang an rundum begeistert und ist eine perfekte Alternative zum Fahrradanhänger. Die Qualität ist top, die Verarbeitung ebenso. Und ein nicht quengeliges Kind zeugt ebenfalls von maximalem Komfort und jeder Menge „Fahrspaß“.

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Auch die Lastenverteilung und die dämpfenden Eigenschaften der beiden Streben in Kombination mit der Schnellmontagehalterung tragen dazu bei. Bis auf ein paar wenige, aber eher kleinere Kritikpunkte ein wirklich gelungener Fahrradkindersitz für entspannte Zweiradabenteuer.

+ Hohe Qualität und Top-Verarbeitung
+ relativ leicht im Gewicht
+ robust und sicher
+ integrierte Fußrasten mit Fixierband
+ in der Höhe stufenlose verstellbarer Sicherheitsgurt
+ Gute Dämpfung bei unebenem Untergrund

– Sicherheitsgurt rutscht bei kleinen Kids von den Schultern
– Recht wuchtige Halterung, deren Montage nicht an allen Rahmen möglich ist
– relativ teurer Anschaffung

Die Details zum Thule RideAlong 2:

Besonderheiten: Austauschbares Sitzpolster, höhenverstellbarer 3-Punkt-Gurt, höhenverstellbare Fußrasten mit Fixierbändern, integriertes Schloss
Zulassung: für Kinder ab ca. 9 Monate bis ca. 6 Jahre mit 22kg Maximalgewicht und 110cm Maximalgröße
Material: Kunststoff
Gewicht:  ca. 5,2 kg (bei UK 8)
Farben: Zen LIme, Dark Grey, Lite Grey
Preis: 169,95 Euro (UVP)

*Hinweis der Redaktion zur Kennzeichnungspflicht: Die hier getesteten bzw. vorgestellten Produkte wurden uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zur Verfügung gestellt. Über den Produktwert hinaus flossen keine weiteren Zahlungen oder Gegenleistungen. Das Urteil der Redaktion ist dennoch unabhängig und die spezifischen Marken haben keinerlei Einfluss auf die Inhalte des Testberichts.